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0022 - Die Hexe von Java

0022 - Die Hexe von Java

Titel: 0022 - Die Hexe von Java Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Sinclair waren immer so nett zu mir…«
    »Wenn wir irgend etwas für Sie tun können, Mrs. Colfax…«
    »Bitte, sagen Sie Katherin zu mir. Ich kann diesen Namen nicht mehr hören.«
    »Was hat Ihr Mann getan?«
    Katherin Colfax sah Jane mit tränenverhangenem Blick an. »Er… er ist nicht mehr mein Mann. Seit er weg war, hat er sich völlig verändert. Er ist ein ganz anderer Mensch geworden. Grausam, hartherzig, triebhaft…« Schluchzend berichtete die Australierin, was vorgefallen war. »Er… er benahm sich wie ein Tier. Er hat mich beschimpft. Unflätige, gotteslästerliche Worte kamen aus seinem Mund. Miss Collins, dieser Unhold ist nicht mein Mann. Er sieht nur aus wie Henry Colfax, aber er ist es nicht.«
    Es klopfte.
    Katherin unterbrach sich und blickte wie Jane zur Tür.
    »Ja?« rief Jane.
    Die Tür öffnete sich, und Henry Colfax trat ein.
    »Ist Katherin da?« fragte er sanft und lächelte freundlich.
    »Neiiin!« kreischte die junge Frau. Sie fuchtelte mit den Armen in der Luft herum. »Geh weg, du Scheusal! Laß mich in Ruhe! Ich komme nicht mehr zu dir zurück!«
    Henry Colfax hob verwundert die Schultern. »Ich weiß nicht, was sie hat, Miss Collins.«
    »Wissen Sie es wirklich nicht?« fragte Jane scharf.
    »Aber nein. Was hat sie Ihnen denn erzählt?«
    »Alles. Und ich fand es bei Gott widerwärtig.«
    Colfax blickte seine Frau vorwurfsvoll an. »Katherin, wie kannst du mich bei fremden Leuten nur so schlecht machen?«
    »Weg! Weg!« schrie Katherin außer sich vor Wut und Abscheu. »Komm nicht näher, sonst schreie ich um Hilfe!«
    Colfax wandte sich an Jane. »Die Ärmste muß den Verstand verloren haben.«
    »Ich bin nicht verrückt!« schrie Katherin zornig. »Ich weiß über dich Bescheid, Henry. Du hattest gestern nacht eine Begegnung mit dem Teufel – und nun steckt der Satan in dir!«
    Der Australier lachte knurrend. »Nun, wenn du schon hinter mein Geheimnis gekommen bist, brauche ich mich ja nicht mehr länger vor dir zu verstellen!«
    Schlagartig setzte die Metamorphose ein. Katherin und Jane erstarrten. Aus Colfax wurde ein zischender, fauchender Drache. Er riß sein schreckliches Maul auf und schleuderte Katherin einen stinkenden Pesthauch entgegen.
    Die junge Frau verlor vor Entsetzen beinahe die Besinnung.
    Sie war zu keiner Abwehr fähig. Als Henry Colfax sich auf sie stürzte, um sie zu töten, war sie nicht imstande, wenigstens einen Fluchtversuch zu wagen.
    ***
    »John Sinclair!« fauchte die Hexe haßerfüllt. »Feind aller Dämonen! Sieger über eine Vielzahl von Abgesandten der Hölle! Diesmal ist das Schicksal gegen dich!«
    Der Geisterjäger ließ das silberne Kruzifix an der Kette hin und her baumeln. Die nervöse Hexe preßte sich wütend gegen die Wand. Sie hatte das Kreuz zu fürchten.
    Sein bloßer Anblick peinigte sie.
    »Du steckst mit Wahadin, dem Diakon des Teufels, unter einer Decke!« klagte John das Mädchen an.
    »Ja!« schrie Tari begeistert. »Ja, und ich bin stolz darauf! Ich war es, die es Wahadin möglich gemacht hat, nach Djakarta zurückzukehren. Dafür wird er mich mit der Unsterblichkeit der Dämonen belohnen, und ich werde ihn in all seinem Tun nach besten Kräften unterstützen! Wahadin wird dich töten, Sinclair! Du hast deine Waffen zu Hause gelassen, das war ein großer Fehler. Wahadin wird leichtes Spiel mit dir haben. Er hat bereits alles für deinen Untergang eingefädelt. Willst du sehen, welches Spiel unter seiner Regie abläuft? Wenn ja, dann schau in den Spiegel. Er wird dir zeigen, was Wahadin aufgeführt hat!«
    Das Glas des Spiegels wurde trübe. John sah die vagen Umrisse von Gestalten.
    Der Spiegel wurde zu einer Art Fernsehschirm, und John Sinclair konnte mit einemmal in Farbe eine haarsträubende Schreckensszene sehen.
    Er erblickte Jane Collins.
    In einem Sessel saß Katherin Colfax mit verweinten Augen. Vor ihr stand Henry Colfax, der sich in diesem Augenblick in ein abscheuliches Drachen-Monster verwandelte.
    Die Schuppenbestie warf sich auf Katherin.
    Einen Augenblick später sah John so viel Blut, daß es ihm den Magen umdrehte. Sein Herz krampfte sich zusammen. »Jane!« stieß er hart hervor.
    Jane stand mit schockgeweiteten Augen da und sah zu, wie Colfax den Körper seiner Frau verwüstete. Als das Untier sich dann ihr zuwandte, hörte John sie einen schrillen Schrei ausstoßen, und dann jagte Jane auf die Tür zu. Der Drache sauste hinter ihr her. Seine messerscharfen Krallen verfehlten das verstörte Mädchen nur um

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