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003 - Rom sehen und sterben

003 - Rom sehen und sterben

Titel: 003 - Rom sehen und sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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selbst etwas vorzumachen!
    Es war, als säße ihm ein kleiner Mann im Ohr, der nicht müde wurde, auf ihn einzureden, und mit jedem Wort versuchte dieser imaginäre Bastard die Dinge zu verharmlosen. Die Wahrheit zu beschönigen.
    Aber Matt Drax musste sich nur umschauen, um zu sehen, dass es nichts zu beschönigen gab. Er brauchte sich nur in Erinnerung zu rufen, was alles geschehen war, seit er im Wrack seines abgestürzten Jets aufgewacht war…
    Stumm schüttelte er den Kopf. Nein, es stimmte alles. Es passte alles zusammen. Und es gab nur einen einzigen Schluss: Er - Commander Matthew Drax, Pilot der U.S. Air Force - war in der Zukunft gelandet! Er befand sich zwar immer noch auf der guten alten Mutter Erde, aber deren Gesicht hatte sich grundlegend verändert, nachdem »Christopher- Floyd« mit voller Wucht hineingeknallt war wie die Titanenfaust eines zürnenden Gottes. Und seitdem war… sehr, sehr viel Zeit vergangen.
    Jahrzehnte, wollte Matt denken. Oder wollte ihm diese andere Stimme (vielleicht war es ja die der Vernunft, die ihn nur davor bewahren wollte, wahnsinnig zu werden)
    einflüstern. Aber er wusste es besser, längst schon. Und endlich sprach er dieses Wissen aus, wenn auch nur halblaut und gallig bitter.
    »Jahrhunderte…«
    Es mussten Hunderte von Jahren vergangen sein seit dem Kometeneinschlag, zweifelsohne. Zu viel hatte sich verändert, als dass dies alles in kürzerer Zeit hätte vonstatten gehen können! Die Geografie entsprach nicht mehr jener, die Matt gekannt hatte. Flora und Fauna waren umgekrempelt worden. Es wimmelte von Pflanzen und Tieren, die in keiner Enzyklopädie der Welt verzeichnet waren. Matt hatte riesige Ratten gesehen, die auf zwei Beinen gingen, monströse Heuschrecken und… mehr. Er verbat sich, weitere dieser Schreckensbilder aus seiner Erinnerung hervorzukramen. Sonst würde ihn womöglich doch noch der Wahnsinn einholen, vor dem er zu flüchten schien in diesem modernen Militär-Jeep, der vielleicht schon einige hundert Jahre alt war…
    Noone schrak aus leichtem Schlummer hoch. Ihre Augenlider schnappten auf wie die Häute überreifer Früchte. Alle Müdigkeit verflog, und schon spähte sie wieder gespannt um sich - und fand doch nichts als Dunkelheit.
    Dunkelheit jedoch, in der es nach wie vor raschelte, knisterte, knackte. In der Dinge sich bewegten, namenlos und unsichtbar.
    Oder waren sie am Ende gar nicht namenlos? Trugen sie jene düsteren Namen, die den Schamanen so geläufig waren? Schlichen dort draußen Dämonen herum oder abgesandte Diener der Götter, Vollstrecker ihres allmächtigen Willens?
    Noone spürte, wie dieser Verdacht sich in ihr verdichtete. Kalt wie Eis saß er plötzlich in ihrer Brust und ließ sie abermals schaudern.
    Es mochte gut sein, dass darin der Grund lag, weshalb die Horde ihnen keine Jäger nachschickte. Womöglich hatte sich der Schamane dieses Problems angenommen.
    Vielleicht hatte er Götter oder, schlimmer noch, Dämonen beschworen, auf dass sie sich des Frevlers Larn und seiner Helferin selbst annahmen!
    Und jetzt waren sie da, hatten ihre Opfer gefunden. Spielten mit ihnen. Schürten deren Furcht mit ihrer bloßen Gegenwart. Bevor sie zuschlugen, gnadenlos und grausam!
    »Ruhig«, hörte Noone die Stimme Larns, und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie am ganzen Leibe zitterte. »Ganz ruhig«, flüsterte er weiter, »du musst keine Angst haben. Da ist nichts. Und ich bin bei dir.«
    »Aber«, hielt Noone mit bebender Stimme dagegen, »hörst du das denn nicht?« Sie verstummte, hielt sogar den Atem an, damit ihnen nicht das allergeringste Geräusch im Finstern entging.
    Larn lauschte gleichfalls, wohl nur, um Noone einen Gefallen zu tun, um sie zu beruhigen. Dann schüttelte er den Kopf. Noone, die mit dem Rücken an ihn gedrückt dalag, sah es an Larns Schatten, den das allmählich niederbrennende Feuer über sie warf.
    »Da ist nichts«, behauptete er und wiederholte: »Nur der Wind. Hier im grünen Süden spricht der Wind, mit anderer Stimme als in den kalten Nordländern.«
    Noone nickte langsam. »Ja, das kann sein. Aber irgendetwas bewegt sich im Dunkeln.«
    »Die Frekkeuscher«, meinte Larn.
    »Dieses neue Land ist auch für die Tiere fremd. Das wird es sein, was sie beunruhigt.«
    »Ja, du hast sicher Recht.« Sie hatten die beiden Reittiere etwa eine halbe Speerwurfweite abseits ihres Lagers angebunden.
    Die Frekkeuscher rochen streng und zogen Mücken und anderes Ungeziefer an, weshalb es wenig ratsam war, in

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