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003 - Rom sehen und sterben

003 - Rom sehen und sterben

Titel: 003 - Rom sehen und sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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klang in der Ferne ein Schrei auf, hell und schrill, der sogar das Brummen des Motors übertönte.
    Der panische Schrei einer Frau!
    ***
    Einen zeitlosen Augenblick lang geschah gar nichts. Alles schien wie erstarrt; selbst der Wind hatte sich gelegt und alle Geräusche waren verstummt.
    Dann begann Noone zu schreien. Nicht laut und spitz.
    Der Schrei stieg wie stückweise in ihrer Kehle hoch, um dann über ihre Lippen zu brechen. Und er wirkte wie ein Startzeichen.
    Auf einmal kam wieder Bewegung in die Szenerie. Es war, als habe die Welt selbst den Atem angehalten, und jetzt holte sie wieder Luft, und das Herz aller Dinge schlug schneller und kräftiger als zuvor.
    Larn setzte mit einem Sprung zwischen Noone und die monströse Kreatur, um seiner Gefährtin weiterhin Deckung zu geben. Und auch das… Ding bewegte sich. Ohne sich jedoch von der Stelle zu rühren. Es duckte sich, erweckte den Eindruck, als würde es in sich hineinschrumpfen und blieb dabei doch riesengroß.
    Auf den ersten Blick mochte man meinen, einer der knotigen Bäume, die den Rand der Lichtung säumten, sei unversehens zum Leben erwacht. Die Haut des furchteinflößenden Wesens wirkte in Struktur und Farbe wie Rinde. Darunter zogen sich die Muskelstränge knorrigen Ästen und Wurzeln gleich hin, so prall, dass die narbige Haut fast zu bersten schien unter dem gewaltigen Druck.
    Lam selbst war kein Winzling, ganz im Gegenteil. Er war einer der stattlichsten jungen Burschen seiner Horde gewesen. Aber die Kreatur, die ihm hier gegenüberstand, überragte ihn um beinah zwei Haupteslängen - obwohl sie leicht vornüber gebeugt dastand und den Schädel etwas zwischen die Schultern gezogen hatte.
    Dieser Schädel…
    Larn musste an sich halten, um nicht zu schaudern. Denn der Kopf dieser Kreatur war es, der ihm am meisten Unbehagen verursachte, obwohl schon die kraftstrotzende titanenhafte Gestalt.des anderen furchteinflößend war. Denn dieser Kopf war - trotzdem die Züge verformt und verzerrt waren - zweifelsohne der eines Menschen!
    Zu weiteren Betrachtungen oder gar Überlegungen kam Larn nicht. Denn die Kreatur griff an!
    Aus dem Stand sprang sie auf Larn zu.
    Allein die Kraft, die in ihren Beinen steckte, musste gewaltig sein. Denn der Koloss flog fast wie schwerelos heran, rasend schnell und mit vorgestreckten Armen und aufgerissenem Maul, aus dem ein Brüllen drang, laut wie aus hundert Kehlen.
    Aber auch Larn war schnell und in diesem ersten Schlagabtausch schneller als sein Kontrahent. Er steppte zur Seite, stieß aber seine Waffe in einer Drehbewegung nach dem Gegner und gab ihm beide Klingen zu schmecken. Eine fuhr dem anderen übers Gesicht und hinterließ eine gut fingerlange Wunde, die andere traf seine nackte Schulter - und richtete so gut wie gar nichts aus!
    Es war, als habe Larn gegen Fels geschlagen. Muskeln und Fleisch unter der Haut schienen wie aus Eisen.
    Einen winzigen Moment lang gab Larn sich dieser Überraschung hin. Ein Moment, der seinem Gegner genügte.
    So schnell und geschmeidig, wie man es seiner klobigen Gestalt nie zugetraut hätte, wirbelte er herum!
    Zwar gelang es Larn noch, die Waffe hochzureißen und dem Angreifer die Klingen - links, rechts, links - entgegenzustoßen, aber der Riese ignorierte die Treffer, ja er schien sie nicht einmal zu spüren.
    Die Faust des anderen war so groß wie Larns Kopf. Und als sie auf ihn zuraste, schien sie ihm noch um vieles größer!
    Als sie ihn dann traf, mitten ins Gesicht, hatte Larn das schreckliche Gefühl, der Kopf würde ihm vom Hals gerissen. Er verlor den Boden unter den Füßen, hob ab und flog, zwei, drei Mannslängen weit. Dann schlug er hin, so hart, dass er meinte, jeder Knochen in seinem Leib würde brechen. Und die Nacht senkte sich über ihn wie flüssige Schwärze - wenn auch nur für die Dauer von zwei oder drei Herzschlägen.
    Die kurze Zeitspanne allerdings reichte der ungeheuren Kreatur, um sich Noone zuzuwenden und das Mädchen zu packen. Ihr schriller Schrei war es, der Larn aus der Benommenheit holte. Dennoch kam er sich vor wie von fremdem Willen gelenkt, als er auf die Füße sprang und, selbst einen Schrei auf den Lippen, in Richtung des Widersachers rannte.
    Das hässliche Ding hielt Noone mit einer Pranke fest. Seine Finger lagen um den Hals des Mädchens, und die Kreatur schien ihre riesige Hand kurzerhand zur Faust ballen zu wollen, um Noones Kehle und Genick zu zermalmen. Schon jetzt hing sie wie tot im Griff des Ungetüms, reglos und

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