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0038 - Die Horror-Reiter

0038 - Die Horror-Reiter

Titel: 0038 - Die Horror-Reiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Schneewand wurde dichter. Wirbelnde Flocken tanzten im Licht der beiden Scheinwerfer. Noch war der Boden nicht gefroren, so daß der Schnee gleich wieder wegtaute, doch das konnte sich in den nächsten Tagen rasch ändern, dann hatten wir das Chaos auf den Straßen.
    Der Weg führte an einer hohen Mauer vorbei. Efeugewächse rankten über die Krone hinweg und strichen gegen das Wagendach. Am Ende der Mauer sollte das Pfarrhaus liegen. Das jedenfalls hatte man mir im Dorf gesagt. Es stimmte. Kirche und Pfarrhaus lagen versteckt hinter hohen Ulmen. Nur der Kirchturm ragte über die Baumkronen hinaus. Ich sah ihn schemenhaft, denn die tanzenden Flocken erschwerten die Sicht. Rechts wurde die Mauer von einem großen, schmiedeeisernen Tor unterbrochen. Ich bremste und ließ den Bentley neben dem Tor stehen.
    Dann stieg ich aus. Dumpf schnappte die Wagentür ins Schloß. Nasse, dicke Schneeflocken trafen mein Gesicht. Der Wind kam von der Seite. Er biß in die Haut. Ich stellte den Mantelkragen hoch. Mein Burberry hielt die Nässe ab. Ich schaute durch die Torgitter und sah Licht schimmern. Links von der Kirche. Der Pfarrer war also zu Hause.
    Ich drückte die Klinke und fand das Tor verschlossen. Dafür entdeckte ich in der Wand einen Klingelknopf.
    Ich schellte.
    Einen elektrischen Türöffner oder eine Gegensprechanlage gab es nicht. Der Pfarrer kam selbst, um zu öffnen. Er hatte sich einen weiten Mantel über die Schultern gehängt. Die Kapuze ließ nur das Gesicht frei.
    Der Pfarrer schloß auf.
    »Mein Name ist John Sinclair«, stellte ich mich vor. »Sie haben mich angerufen, Father.« Während des Sprechens schaute ich auf ihn hinab. Er war ziemlich klein.
    »Ah ja. Ich freue mich, daß Sie da sind. Kommen Sie doch herein. Rasch.« Er zog mich am Arm. »Die anderen Klatschmäuler brauchen nicht unbedingt zu wissen, daß ich Besuch habe.«
    Ich trat durch das Tor. »Aber ich habe bereits im Dorf nach dem Weg gefragt.«
    »Ist auch nicht mehr zu ändern.«
    Wir gingen zum Pfarrhaus. Der Weg war mit Kies bestreut.
    Es knirschte unter unseren Füßen. Der weiße Flockenwirbel hüllte uns ein. Der Schnee schmolz zu kleinen Tropfen auf dem wasserabweisenden Mantel.
    Ich war wirklich gespannt, was der Pfarrer von mir wollte.
    Am Telefon hatte er nichts Konkretes gesagt, doch mein Gespür sagte mir, daß ich am Beginn eines heißen Falls stand.
    Vor der Kirche bogen wir ab. Das Pfarrhaus wirkte direkt winzig gegenüber dem riesigen romanischen Bau.
    »Wie alt ist die Kirche?« fragte ich.
    »Fast tausend Jahre«, lautete die stolze Antwort.
    Ich empfand Ehrfurcht vor dem Bauwerk.
    Der Pfarrer hatte die Tür seines Hauses nur angelehnt. Der Wind drückte sie auf und fegte Flocken hinein.
    Schnell betraten wir das Haus.
    Die Zimmer waren klein, aber gemütlich. Da alle Türen offenstanden, konnte ich von der schmalen Diele aus in die einzelnen Räume blicken.
    »Wollen Sie nicht ablegen?« fragte der Pfarrer. Ich zog den Mantel aus.
    Father Hackmann ging vor in sein Arbeitszimmer. Es war eine kleine Bibliothek. An den Wänden standen Regale. Sie reichten bis zur Decke und waren vollgestopft mit Büchern. Wenn der Pfarrer hinter dem Schreibtisch saß, konnte er durch das Fenster auf die Kirche schauen. Zwei Stehlampen verbreiteten ein gemütliches Licht. In einer Ecke stand der Kohleofen. Durch ein Sichtfenster sah ich den Koks glühen.
    Erst jetzt konnte ich den Pfarrer genauer betrachten. Er war schon alt. Ich schätzte ihn auf mindestens siebzig Jahre. Seine Haut zeigte zahlreiche Falten, aber die blauen Augen blickten klar und wach. Er trug einen dunklen Anzug und darunter einen schwarzen Pullover.
    Aus einem Schrank holte Father Hackmann eine Weinflasche. Sie hatte kein Etikett und war zur Hälfte mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt.
    »Das ist Selbstgebrannter«, verkündete Father Hackmann stolz. »Möchten Sie ein Gläschen?«
    Ich wollte nicht unhöflich sein. »Eins kann ich verantworten.«
    Der Pfarrer lächelte. »Ich weiß, Sie müssen noch fahren.«
    Das Getränk schmeckte gut. Es war ein Aufgesetzter. Bill Conolly, mein alter Freund, hatte dafür vor Jahren mal einen Spezialausdruck geprägt. Schrebergartenwhisky.
    Wir hatten an einem runden Tisch Platz genommen, und nachdem die Gläser leer waren, kam der Pfarrer zur Sache. »Ich darf voraussetzen, Mr. Sinclair, daß Sie an Dämonen glauben?«
    »Ja.«
    »Ich als Geistlicher weiß natürlich auch, daß es das Böse gibt. Es ist einfach da und auch

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