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0046 - Geschäfte mit Arkon-Stahl

Titel: 0046 - Geschäfte mit Arkon-Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Brand
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die höchste Stufe arkonidischer Schulung in einem Hypno-Verfahren durchlaufen hatte, ließ jetzt John Marshall sämtliche Angaben machen.
    Mit ausdruckslosem Gesicht lauschte er. Eiskalt, unbeeindruckt von jedem Gefühl, logisch bis zur letzten Konsequenz, durchdachte er das Problem, wie seine Mutanten an Topthors Bordrechner herankommen, die Sicherungen umgehen und den Speicher-Sektor erreichen könnten.
    Knapp, sachlich in der Formulierung, unmißverständlich, schoß er Zusatzfragen auf John Marshall ab.
    Ungeheuer stark konzentrierte sich der Telepath. Als Topthor seinem Freund das Geheimnis verraten hatte, über die Position der Erde sämtliche Unterlagen zu besitzen, hatte er gleichzeitig mit tiefer Befriedigung an einen Teil der Sicherheitsmaßnahmen gedacht, die er getroffen hatte, um das gespeicherte Wissen vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
    „Da fehlt noch etwas, Marshall", machte Reginald Bull den australischen Telepathen aufmerksam.
    „Diese letzte Absicherung, die Geschichte mit der Ultra-Sperre widerspricht sich, wenn es nicht einen Zusatz gibt, der dieses Schutzsystem umpolt. Topthor muß an diesen Zusatz gedacht haben. Überlegen Sie, Marshall!"
    Bully drängte nicht. Die übrigen Mutanten verhielten sich so, als wären sie nicht anwesend. Kitai Ishibashi, der japanische Arzt und Psychologe, ein unwahrscheinlich starker Suggestor, war nur bedingt anwesend. Mittels seiner Fähigkeit befand er sich bei Topthor, der die TAL VI inzwischen wieder verlassen hatte und im Augenblick auf sein Flaggschiff zuging, wobei er über Perry Rhodan nachdachte.
    Da zuckte John Marshall wie unter einem gewaltigen Schlag zusammen. Nicht besser erging es Kitai Ishibashi. Bully hatte es nur beobachtet, selbst nichts bemerkt. Das wunderte ihn nicht. Er verfügte nicht über die Fähigkeiten der beiden Mutanten.
    Regelrecht verstört stöhnte John Marshall: „Mein Gott, was war das?"
    Bull hatte ihn selten so erlebt, und wenn, dann hatten sie sich immer in riesengroßer Gefahr befunden. Kitai Ishibashi sah nicht besser aus als Marshall. Der große, hagere Japaner hatte den Schweiß auf der Stirn stehen.
    „Irgend etwas hat mich packen wollen", erklärte er seine Gefühle, „aber als es dann zugreifen wollte, faßte es daneben!"
    Marshall nickte dazu.
    „Suggestion, Hypnose, Telepathie ...?"
    „Nichts von dem", erwiderte Marshall schwer. „Es war etwas Neues, etwas, das ich noch nie erlebt habe. Ich glaube, es ist etwas, das hinter uns her ist!"
    Bully hatte schon viele folgenschwere Entscheidungen selbst gefällt und immer das Richtige angeordnet, aber was sollte er jetzt unternehmen, wenn seine beiden Mutanten die sie bedrohende Gefahr nicht näher klassifizieren konnten?
    Blitzschnell durchdachte er alles. Die logische Folgerung zeigte sich in seiner Frage: „Marshall, können Sie sich jetzt entsinnen, welches Zusatzgerät von Topthor verwendet wurde, um damit die Ultra-Sperre an seinem Speicher-Sektor umzupolen?"
    Dieses Problem hatte Vorrang vor allen anderen. Ihre eigene Sicherheit war unbedeutend. Sie mußten an Topthors Bord-Positronik herankommen, um die astronautischen Daten daraus zu entfernen!
    Das Warnsystem in Bullys Gehirn meldete sich. Er hatte in seinen Überlegungen einen Fehler begangen. Die positronische Technik ließ nicht zu, daß einmal gespeichertes Wissen entfernt wurde. Eine sogenannte Löschung gab es nicht. Nur Berichtigungen waren möglich, aber es mußten tatsächlich Berichtigungen sein, sonst nahm der Computer die Daten nicht an und beließ die alten Werte in der Speicherung!
    „Ich hab's!" riß Marshall Reginald Bull aus seinen Überlegungen.
    „Was?" fragte Bully, und diese Frage schon unterschied ihn von Perry Rhodan, den „Sofort-Umschalter".
    „Ich weiß jetzt, an welches Zusatzgerät zur Ultra-Sperre der alte Topthor gedacht hat..."
    Trotz Marshalls Erläuterung kam Bully nicht mehr mit. Er blickte den Späher Wuriu Sengu an. Dieser alltäglich aussehende Japaner, Sohn eines Elternpaares, das beim Atombombenangriff auf Japan auch eine fast tödlicher Dosis abbekommen hatte, verfügte über die erstaunliche Fähigkeit, durch geistige Konzentration das Auflösungsvermögen seiner Augen so unglaublich zu erhöhen, daß er zwischen den einzelnen Molekülen und Atomen fester Materie hindurchsehen konnte - und dennoch in der Lage war, das eigentliche Ziel „normal" zu erkennen.
    Wuriu Sengu verstand Reginald Bulls Aufforderung. Er konzentrierte sich, hatte gleichzeitig einen

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