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0055 - Der Schatten des Overhead

Titel: 0055 - Der Schatten des Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drei Stunden lang zum Narren gehalten! Der Teufel soll's holen!"
    Der Springer grinste breit, als er hörte, was der durchgeschwitzte Preboner gejagt hatte, wurde aber sogleich wieder mißtrauisch, weil er bei Fellmer Lloyd kein Behältnis entdeckte, mit dem jeder herumlief, der diesen seltenen Käfer fangen wollte. Lloyd kam seiner Frage zuvor, deutete auf sein verschmutztes Schuhzeug, das noch Moosspuren aufwies und über Esguns ungemütliche Umgebung schimpfte.
    In diesem Moment setzte der Strahlzug auf der Magnetbahn zur Landung an. Kurz grüßend ließ der Mutant den Springer stehen, und der Galaktische Händler stand noch an seinem Platz, als das Verkehrsmittel sich von der Bahn löste und die letzten 230 Kilometer nach Kuklon raste.
    Haarscharf nahm Lloyd des anderen Gedanken auf. Der Springer schwankte noch in seinem Entschluß, die Überwachung in Kuklon zu benachrichtigen.
    Während jeder in seiner nächsten Umgebung sich mit jedem unterhielt, konzentrierte sich der Telepath und Orter auf den Springer. Daß die Entfernung von Sekunde zu Sekunde größer wurde, änderte nichts am klaren Gedankenempfang.
    Dann lehnte sich Fellmer Lloyd plötzlich in seinem Sitz zurück. Die Entscheidung war gefallen! Der Springer war auf dem Weg, über Funk die arkonidische Administration in Kuklon anzurufen und sie auf den ihm verdächtig erscheinenden Professor aufmerksam zu machen.
    Das fängt ja gut an, dachte der Mutant unzufrieden und blickte dabei gleichgültig in die Tiefe, in der sich die Landschaft unter dem mit Höchstgeschwindigkeit dahinrasenden Strahlzug wie ein Filmband abspulte.
    Zehn Minuten später kam das Häusermeer von Kuklon in Sicht. Der Strahlzug verlor an Höhe und Tempo, schlängelte sich zwischen Hochbauten hindurch und setzte über der Magnetbahn von Kuklon auf.
    Fellmer Lloyd stand schon an der Schleuse und wartete auf das automatische Öffnen. Die Landebahn entlang kamen drei Arkoniden, in ihrer Uniform nicht zu übersehen. Ohne Schwierigkeit griff Lloyd nach den Gedanken der hochgewachsenen Männer und wußte in den nächsten Sekunden Bescheid.
    Da sprang vor ihm die Tür auf. Lloyd ließ drei Reisenden den Vortritt. Zu einer alten Springerin war er besonders freundlich. Sie hatte drei große Gepäckstücke zu transportieren.
    Lloyd nahm auf jede Schulter ein Stück, ging gebückt neben der alten Dame her, plauderte mit ihr, und die drei Arkoniden sahen über ihn hinweg und suchten nach einem Preboner mit verschmutztem Schuhwerk.
    Den Dank der alten Dame hörte Lloyd nicht mehr.
    Sein Ziel war Ralph Sikerons Stützpunkt, im galaktischen Viertel von Kuklon, am Platz der Thator, der den Namen nach dem erfolgreichsten Forschungsschiff der Arkoniden trug.
    Das Verkehrsgetümmel der Weltstadt interessierte Lloyd nicht.
    Kuklon war eine Drehscheibe im Großen Imperium und der Handelsplatz der Galaktischen Händler. Wie fest sie sich hier eingenistet hatten, bewiesen dem Mutanten die pompösen Prachtbauten, jeweils nach der Sippe benannt, die sie erstellt hatte, und je weiter ihn das Fahrzeug durch Kuklon trug, um so großartiger wurden die Handelskontore der Springer.
    Plötzlich weitete sich die Straße. Gleichzeitig gab der Automat ihm bekannt, daß er sein Ziel erreicht hatte.
    Der Platz der Thator war eine zwei Kilometer durchmessende kreisrunde Fläche von Hochbauten, die über fünfhundert Meter zum Himmel emporragten.
    Auf dem Platz der Thator gaben sich wohl sämtliche Rassen der Milchstraße ein Stelldichein. Erstmalig sah Lloyd Wesen, von denen er noch nie gehört hatte. Manche schleppten sich in Druckanzügen dahin; andere machten mit jedem Schritt Zehn-Meter-Sätze und mußten von Welten mit bedeutend größerer Schwerkraft stammen. Er sah Ungeheuer, die ihm, dem trainierten Mutanten, das Gruseln beibrachten, und er sah winzige Wesen, die ihn an irdische Dackel erinnerten; nur besaßen sie kein Feil, keine Rute und keine Dackelschnauze, aber Kopfformen und Ohren waren so identisch mit den sympathischen, schwerhörigen Dackeln auf der Erde, daß sich Lloyd Zwang antun mußte, um ihnen nicht zu pfeifen.
    Ralph Sikerons Stützpunkt hatte sich im Haus der Uxlad-Sippe befunden. Unauffällig betrachtete Fellmer den Bau, ging dabei quer über den Platz und suchte nach Gefahr. Aber die Ortung ergab nichts.
    Das große Portal wirkte protzig. Die Uxlad-Sippe hatte das positronisch gesteuerte Schwingtor mit den edelsten Metallen verzieren lassen, wodurch es aber keineswegs gefälliger aussah. In der

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