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0055 - Der Schatten des Overhead

Titel: 0055 - Der Schatten des Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlecht und außerdem unsauber bei ihm an.
    Dieses Phänomen hatte Fellmer Lloyd noch nie erlebt.
    Zwei arkonidische Raumsoldaten standen auf dem Platz der Thator, auf dem auf einem Sockel die Nachbildung des berühmten Raumschiffes, in künstlerischer Form gewandelt, dargestellt war. Die beiden hochgewachsenen Arkoniden in ihrer Zweckuniform starrten den Mutanten an, und das so auffällig, daß Fellmer Lloyd es nicht übersehen konnte. Kaltblütig trat er auf die beiden Männer zu.
    „Bitte?" fragte er im breiten Dialekt der Preboner und sah die Arkoniden nun seinerseits herausfordernd an. Während sie noch mit ihrer Antwort zurückhielten, informierte sich Lloyd rasch über ihre Gedanken.
    Ihn schockierte die Tatsache, daß diese beiden Arkoniden, die nichts anderes als einfache Arkon-Soldaten waren, von der Kuklon-Administration den Befehl erhalten hatten, nach einem bestimmten Mann Ausschau zu halten.
    Und der Mann, der gesucht wurde, war er!
    An den Brusttaschen der Soldaten zeichnete sich das kleine Funksprechgerät ab.
    Fellmer Lloyd erkannte, daß seine Situation viel gefährlicher war, als er sie bis jetzt eingeschätzt hatte.
    Wo war der andere geblieben, der ihn beim Verlassen des Uxlad-Kontors beobachtet hatte?
    Da fragte ihn der ältere Arkonide: „Haben wir Sie angesprochen?" und starrte dabei auf Lloyds Schuhe.
    Im gleichen Moment begriff der kosmische Agent die neue Lage. Die Gedanken der beiden Arkoniden waren derart konfus, daß sie ihm keine klare Deutung erbrachten, bis auf den Impuls: „Verschlammtes Schuhwerk!"
    „Nein", schnarrte Lloyd, „angesprochen haben Sie mich nicht, aber unverschämt angestarrt. Laufe ich vielleicht nackt herum?"
    Prompt antwortete der jüngere Arkon-Soldat: „Wir haben von der Administration den Auftrag, einen Verdächtigen festzunehmen, wenn wir ihn sehen sollten, und zwar ist es ein Mann mit schmutzigen Schuhen und durchschwitzter Kleidung! In der Figur gleichen Sie ihm, aber alles andere..."
    Fellmer Lloyd begann zu lachen. „Das Robot-Gehirn auf Arkon hat euch Arkoniden ja hübsch auf Vordermann gebracht, daß ihr auch während des Stadturlaubs noch Dienst macht! Versumpft nur nicht in Kuklon!" Und mit einem leutseligen Nicken verabschiedete er sich von den Männern und tauchte im Gewühl unter.
    Er dachte nicht daran, den Platz der Thator zu verlassen. Die rätselhafte Suche nach seiner Person - dieser Großalarm - paßte nicht in den normalen Rahmen. Wenn auch das positronische Robotgehirn auf Arkon, das das Große Imperium regierte, ununterbrochen versuchte, die schlafmützig gewordenen Arkoniden wachzurütteln, so war es dieser eiskalt denkende Mammut-Positronik bisher versagt geblieben, einen offensichtlichen Erfolg zu verbuchen! Darum war Fellmer Lloyds Behauptung, daß hinter diesem Großalarm die Galaktischen Händler stecken mußten, auch gar nicht so abwegig.
    Als er den Platz der Thator umwanderte, kam er wieder am Uxlad-Gebäude vorbei. Das protzige Hochhaus zog ihn wie ein Magnet an. Plötzlich zuckte er zusammen.
    Ortung! Ein Gehirnwellenmuster kam deutlich bei ihm an!
    Wieder stand er unter Beobachtung! Abermals in der Nähe des Uxlad-Handelskontors!
    Lloyd zerlegte das Gehirnwellenmuster blitzschnell.
    Er stellte die Richtung fest, aus der die Sendung eintraf, und es überraschte ihn nicht, daß der Ausgangspunkt im Portal des Uxlad-Gebäudes lag.
    Das positronisch gesteuerte Protz-Tor stand offen. Zu Hunderten verließen Springer das Gebäude. Eilig hasteten sie die breit angelegte Treppe hinunter und verliefen sich in der Menge.
    Und dann griff sich Fellmer Lloyd an den Kopf. Seine Lippen hatten sich bewegt und zwei Worte geformt: „Das Mädchen!" Es beobachtete ihn.
    Die junge Galaktische Händlerin aus dem 212. Stockwerk stand an der linken Portalseite und sah zu ihm herüber!
    Fellmer ließ sich nicht anmerken, daß er ihr Verhalten bemerkt hatte. Wieder griff er mit seiner telepathischen Fähigkeit nach ihren Gedanken, und als er jetzt einen gewissen Rhythmus darin feststellte, der ihm bekannt vorkam, da war er seiner Sache ganz sicher, daß sie ihm beim Verlassen des Uxlad-Hauses gefolgt war.
    Und intensiv dachte sie an Ralph Sikeron.
     
    3.
     
    Fellmer Lloyd hatte im Plana-Hotel die erste Nacht auf Volat verbracht und traumlos geschlafen, aber beim Erwachen beschäftigten sich seine Gedanken sofort wieder mit dem großen, etwas knochigen Mädchen - durch ihren mongolischen Einschlag und die rötliche Hautfarbe unbedingt die Tochter

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