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0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren

Titel: 0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dabei entstehende Druckwelle würde nicht nur die Kiste, sondern auch den Einbrecher vernichten.
    Der Deckel schwang auf. Automatisch ging das Gerät auf Empfang, während der Sender genauso automatisch den Ruf ausstrahlte. Natürlich handelte es sich nicht um ein gewöhnliches Funkgerät, denn das würde bei einer Entfernung von 4000 Lichtjahren wenig nützen. Vielmehr war in der Kiste eine speziell für kosmische Agenten konstruierte Hyperfunk-Anlage. Die Hyperwellen überbrückten unvorstellbare Entfernungen in Bruchteilen von Sekunden.
    Durch den Hyperraum eilten die Impulse von Trebola II zur Erde. Sie waren verschlüsselt, und niemand würde ihren Sinn entziffern können, wenn er nicht den entsprechenden Entzerrer vorschaltete.
    „Agent Marten ruft Terra. Empfangsbereit. Agent Marten ruft ..."
    Der Ruf ging so lange raus, bis die Gegenbestätigung kam. Dann schaltete sich der Sender automatisch wieder ab. Marten würde wissen, daß es keine neuen Anweisungen gab, und die Empfangsstation auf der Erde war davon unterrichtet, daß ihr Agent Marten noch lebte. Ein rotes Licht leuchtete auf. Marten vergaß seinen Küchenrobot und schaltete auf Empfang. Man hatte eine Botschaft für ihn. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann war eine menschliche Stimme im Raum. Marten zuckte unwillkürlich zusammen, denn es war schon lange her, daß er die Stimme eines Terraners gehört hatte.
    „Zentrale ruft Agent Marten. Anweisungen aus Terrania: Morgen landet ein Schiff der Galaktischen Händler. Kommandant ist Sippenchef Logarop. Sie gehen an Bord. Ihr Quartier ist laut Plan XXB zu vernichten. Bitte Bestätigung. Ende." Marten schaltete um. „Agent Marten an Zentrale. Verstanden. Ende." Das Summen erstarb. Der Deckel schloß sich. Marten stand auf und ging langsam in die Küche.
    Das Essen war fertig, aber es schmeckte ihm nicht. Natürlich gab es nichts, was ihn hier auf Trebola festhielt, aber jeder Wechsel läßt die Frage offen, ob die Zukunft besser wird als die Gegenwart. Auf Trebola hatte er sich eingelebt, und er kannte seine Aufgaben. Was vor ihm lag, war höchst ungewiß. Aber Befehl war Befehl. Morgen würde er wie immer seine Wohnung verlassen, als sei nichts geschehen.
    Doch schon eine Stunde später würden die Säuregase alle seine Spuren verwischen. Wenn irgend jemand nach Tagen oder Monaten auf den Gedanken kam, in die verlassene Wohnung einzudringen, würde er nichts mehr vorfinden, was auf Martens Wirken deutete. Die Wohnung würde einfach leer sein.
    Marten ging heute früh zu Bett. Ihm fehlte die Lust, dem Administrator einen letzten Besuch abzustatten. Seine Mission auf Trebola II war beendet.
     
    *
     
    Ähnlich wie Ralf Marten erging es an diesem Tag fünf weiteren Agenten des Solaren Imperiums. Die Befehlszentrale in Terrania, der Hauptstadt des Planeten Erde, rief sie zurück. Die Anordnung dazu kam unmittelbar von Perry Rhodan selbst. Eine Erklärung wurde nicht gegeben.
    Terrania, die gewaltige Metropole mit mehr als 14 Millionen Einwohnern, lag in einem Gebiet, das noch vor einem halben Jahrhundert als Wüste Gobi bekannt und berüchtigt war. Heute erinnerte nichts mehr daran, daß hier einst Sand und Gestein das Landschaftsbild bestimmt hatten. Riesige Wolkenkratzer, weite Grünflächen und ein gigantischer Raumflughafen bestimmten das Gesicht einer Stadt, von der aus die Geschicke eines ganzen Sonnensystems geleitet wurden.
    Perry Rhodan war es, der die Rückkehr von sechs kosmischen Agenten befohlen und die dafür notwendigen Maßnahmen eingeleitet hatte. Die Aktion nahm einige Tage in Anspruch, denn nicht in jedem Fall ging es so glatt wie bei Ralf Marten.
    Eine Woche nach Beginn der Aktion fehlte nur noch John Marshall, eigentlicher Leiter des Mutantenkorps und hervorragender Telepath.
    John Marshall, der dunkelhaarige Australier mit dem schmalen, beherrschten Gesicht, hatte zusammen mit Rhodan und den anderen wichtigen Persönlichkeiten der ehemaligen Dritten Macht auf dem künstlichen Planeten „Wanderer" die lebenserhaltende Zelldusche erhalten. Obwohl nun etwa hundert Jahre alt, sah er aus wie ein gut erhaltener Vierziger. Sein Auftrag hatte ihn nach Reno 25 geführt.
    Reno 25 war der fünfundzwanzigste Planet eines Sonnensystems. Insgesamt umkreisten etwa sechzig Planeten die drei dicht beieinanderstehenden Sterne, die den Mittelpunkt dieses eigenartigen Systems bildeten, dessen Schwerpunkt ein leerer Fleck im Weltraum war. Um diesen Fleck nämlich kreisten die drei Sonnen.
    Sieben

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