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0072 - Das Höllentor

0072 - Das Höllentor

Titel: 0072 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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stürmte in mein Apartment und blieb fassungslos stehen.
    »Was ist denn hier passiert!« rief er aus.
    Ich zuckte die Schultern. »Wir haben beschlossen, daß wir unsere Apartments zu einer Großwohnung vereinigen«, antwortete ich, aber er schien mir nicht zu glauben.
    ***
    Mit dem Feuerlöscher vom Korridor erstickten wir die schwelenden Glutnester, die durch die Explosion entstanden waren. Dann war auch schon die Feuerwehr zur Stelle. Spezialisten untersuchten den Fußboden und die Decke, doch wenigstens daran war kein Schaden entstanden.
    »Der Druck hat sich nach allen Seiten entladen«, erklärte mir der Brandmeister. »Ein Wunder, daß Sie überlebt haben.«
    Ich ging nicht weiter darauf ein, sondern verständigte von Sukos Wohnung aus die Bombenspezialisten von Scotland Yard. Sein Telefon war heil geblieben, während sich meines in sämtliche Bestandteile aufgelöst hatte.
    Als ich das Gespräch beendet hatte, starrte ich auf Sukos Apparat. Plötzlich erinnerte ich mich.
    »Jane!« rief ich und wählte hastig ihre Nummer. »Sie hat mit mir gesprochen, als es passierte. Sie macht sich bestimmt schon Sorgen!«
    Suko tippte mir auf die Schulter, während ich im Hörer nur Tuten vernahm. »Sie macht sich wirklich Sorgen«, sagte er grinsend und deutete zum Eingang.
    Jane Collins stand in meinem Apartment und starrte entsetzt auf die Trümmer. Als sie mich entdeckte, kam sie zu uns herüber und fiel mir um den Hals.
    »John, ich hatte solche Angst!« rief sie lachend und weinend. »Ich habe die Explosion noch gehört, bevor die Verbindung abbrach. Und dann die vielen Polizeiwagen und die Feuerwehr vor dem Haus! Ich… ich habe schon geglaubt…«
    Ich drückte sie an mich. »Ist ja noch einmal gut gegangen«, murmelte ich. Und dann erzählte ich ihr genau, wie sich alles abgespielt hatte. Sie hörte mir ungläubig zu, hatte aber auch keine Erklärung dafür, daß mich das Kreuz gerettet hatte.
    Einer der Bombenspezialisten kam zu uns über die Mauertrümmer geklettert. Er musterte mich merkwürdig forschend.
    »Haben Sie in Ihrem Apartment etwas verändert, Herr Oberinspektor?« erkundigte er sich.
    Ich schüttelte erstaunt den Kopf. »Wie kommen Sie auf diese Idee?«
    Er druckste herum, bis er endlich mit der Sprache herausrückte. »Wir haben alles abgesucht, aber keinen Zünder gefunden. Können Sie mir sagen, wie eine Bombe ohne Zünder hochgehen kann?«
    Ich starrte ihn verblüfft an. In meinem Kopf ordneten sich die Gedanken.
    »Schon gut, danke«, murmelte ich und wartete, bis der Kollege gegangen war. Dann erst wandte ich mich an meine Gefährten. »Das könnte die Lösung sein! Kein Zünder! Das heißt, kein herkömmlicher Zünder! Und deshalb hat das Kreuz angesprochen und mich geschützt.«
    Jane Collins begriff sofort. »Du meinst, daß die Bombe durch dämonische Kräfte gezündet wurde?«
    »Eine andere Erklärung habe ich nicht«, antwortete ich.
    »Aber warum?« rief Suko, »John, verheimlichst du uns etwas? Arbeitest du an einer brisanten Sache?«
    »Da ist nur der Anruf von gestern abend, und den hast du selbst miterlebt.«
    Ich grinste flüchtig. »Außerdem, was heißt hier verheimlichen? Es gibt Vorschriften. Und die besagen, daß ein Oberinspektor von Scotland Yard nicht mit jedem über seine aktuellen Fälle sprechen darf.«
    »Wir sind nicht jeder«, erklärte Jane Collins entschieden. »Also, was läuft gegenwärtig bei dir?«
    Fünf Minuten später wußten sie alles, angefangen von Charly Catfields überraschendem Tod auf Island bis zu meinem Entschluß, selbst nach Reykjavik zu fliegen.
    Wie erwartet, bekam ich sofort zwei Begleiter. Suko widmete sich ohnedies mit Begeisterung der Bekämpfung von Geistern und Dämonen. Und Jane Collins verzichtet auf den lukrativsten Auftrag als Privatdetektivin, wenn sie mit mir auf Einsatz gehen kann. Shao wollte dagegen nicht mit.
    Ich rief noch einmal im Yard an und bat Glenda, auch für Suko und Jane Tickets nach Island zu reservieren.
    »Und dann noch etwas, mein Engel«, fügte ich absichtlich so laut hinzu, daß Jane vor Eifersucht schmale Augen bekam. »Sorgen Sie dafür, daß mein Apartment wieder bewohnbar ist, wenn ich zurückkomme? Sie können doch so gut organisieren.«
    »Wird erledigt«, versprach Glenda geschmeichelt.
    »Du kannst ja deine Glenda nach Island mitnehmen, wenn sie so fabelhaft ist«, versetzte Jane bissig.
    Ich winkte ab. »Glenda kann nicht so herrlich wütend werden wie du, Darling!« antwortete ich und kletterte in mein

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