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0072 - Das Höllentor

0072 - Das Höllentor

Titel: 0072 - Das Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Apartment hinüber, um das wichtigste Gepäckstück für meine Reise zu holen.
    Meinen Spezialkoffer.
    ***
    Der Mann, der sich Serapho nannte, war hundertprozentig davon überzeugt, daß sein Anschlag gelungen war. Er hatte die Bombe mit seinen übersinnlichen Fähigkeiten so eingestellt, daß sie nur dann explodierte, wenn sich John Sinclair in ihrer unmittelbaren Nähe aufhielt.
    Sie war explodiert. Das bedeutete, daß Sinclair direkt daneben gestanden hatte. Und so etwas überlebte kein Mensch.
    Schon wollte sich Serapho von dem Hochhaus entfernen, vor dem er auf den Erfolg seines Unternehmens gewartet hatte, als ihn eine innere Stimme warnte. Er drückte sich tiefer in den Hauseingang des gegenüberliegenden Gebäudes und beobachtete weiter.
    Polizei und Feuerwehr rückten an, dazu ein Krankenwagen. Der Einsatz war jedoch sehr schnell zu Ende. Verdächtig schnell, fand Serapho.
    Es kam kein Leichenwagen. Vergeblich wartete er auch auf die Wagen der Mordkommission.
    Nach etwa zwei Stunden rollte ein silbergrauer Bentley aus der Tiefgarage. Im letzten Moment erkannte der Attentäter den Mann hinter dem Steuer. Er hatte ihn sich angesehen, als er das Haus betreten hatte.
    John Sinclair!
    Sekundenlang blieb er betroffen stehen. Er hätte den Anschluß verpaßt, hätte der Oberinspektor nicht neben einem der Polizeiwagen gehalten und mit einem der Yarddetektive gesprochen.
    Hastig lief Serapho zu seinem eigenen Wagen, startete und hängte sich an den silbergrauen Bentley.
    Sie fuhren zum Flughafen. In der Abfertigungshalle war Serapho dicht hinter Sinclair, einem hünenhaften Chinesen und einer bildhübschen Blondine, deren Figur einsame Spitze war. Der Attentäter achtete jedoch weder auf ihre golden schimmernden Haare noch auf ihre Proportionen, sondern versuchte nur, die Namen der beiden Begleiter Sinclairs und ihr Ziel herauszufinden.
    Er zuckte erschrocken zusammen, als er hörte, daß sie nach Island fliegen wollten. Sekundenlang zögerte er und verpaßte die Chance, die drei noch in der Abfertigungshalle zu erledigen. Nachdem sie die Paßkontrolle hinter sich gebracht hatten, kam er nicht mehr an sie heran.
    Vielleicht war das ganz gut, überlegte er. Der Anführer hatte befohlen, den Besitzer einer ganz bestimmten Telefonnummer zu beseitigen. Von dieser Jane Collins und dem Chinesen namens Suko war nie die Rede gewesen.
    Serapho wartete, bis die drei Freunde abgeflogen waren. Erst dann lief er zum nächsten Postamt und rief in Island an.
    So kam es, daß die Gegenseite bereits über ihr Kommen Bescheid wußte, als sich die drei ahnungslosen Passagiere noch an Bord der Maschine nach Reykjavik befanden. Und daß sich eine Gruppe von Leuten in Island auf eben diese Ankunft vorbereiten konnte.
    Und zwar mit tödlicher Sorgfalt.
    ***
    Glenda Perkins war wirklich eine perfekte Sekretärin. Als wir abends in Reykjavik aus dem Flugzeug stiegen, hatten wir bereits Hotelzimmer. Außerdem warteten am Zoll zwei uniformierte Polizisten höheren Ranges. Ich merkte mir nur den Namen des Lieutenants, Bengtson.
    Er schleuste uns durch den Zoll, und das war mir recht angenehm. Bei einer anderen Auslandsreise hatte ein besonders genauer Zollbeamter einmal darauf bestanden, meinen Spezialkoffer zu durchsuchen. Danach hielt er mich für einen Zauberkünstler und Illusionisten. Ich vermied solche Mißverständnisse lieber.
    »Sie sind sicher nicht nur hier, um uns zum Hotel zu bringen«, sagte ich, während wir auf den Ausgang zustrebten. »Ich möchte übrigens gleich versichern, daß ich nicht offiziell auftrete. Ich bin Tourist. Das gleiche gilt für meine Begleiter.«
    Trotz des verbindlichen Lächelns des Lieutenants merkte ich, daß er nicht sehr über unseren Besuch erfreut war. Daran änderte auch die Tatsache nichts, daß er und sein Begleiter Janes Gepäck trugen.
    »Mr. Sinclair«, sagte Bengtson höflich und ließ absichtlich meinen Dienstgrad bei der englischen Polizei weg. »Sie sind Touristen, aber Sie interessieren sich für den Tod von Mr. Catfield. Schön, dagegen haben wir nichts. Doch wir denken, daß Sie sehr schnell zu dem gleichen Schluß kommen wie wir, wenn Sie erst einmal alles gesehen haben.«
    »Scotland Yard hat uns darüber unterrichtet, weshalb Sie kommen«, erklärte sein Begleiter. »Superintendent Powell von Ihrer Dienststelle hat uns gebeten, Ihnen zu helfen. Das tun wir natürlich gern.«
    »Damit wir bald wieder abreisen«, platzte Jane heraus.
    Bengtson ließ sich nicht erschüttern. »Wir

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