Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0081 - Die Hexe von Los Angeles

0081 - Die Hexe von Los Angeles

Titel: 0081 - Die Hexe von Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
Vom Netzwerk:
Bart voll mit Kaviarkörnern. »Das ist ein Getränk für einen Asen.«
    Worauf er in übermütiger Laune die mit einem Henkel versehene Gallonenflasche ansetzte und fast einen Liter trank. Smithers war besorgt, denn es sah so aus, als würde Thor richtig in Fahrt kommen. Zum Glück hatte er wenigstens seinen Hammer nicht dabei.
    Der lag im Koffer raum des Cadillac Eldorado, der vor der Villa des Filmstars parkte. Damit den Wagen der Gäste nichts passierte, hatte Gail Anderson sogar einen Wachmann bestellt, der seine Runden ging und über Funk Polizeiverstärkung herbeirufen konnte.
    Gail Anderson und ihre Gäste waren restlos überwältigt von Thor.
    »Mein lieber Mann!« sagte Gail Anderson zu Smithers. »Bis jetzt bleibt alles im Rahmen. Aber ich bin gespannt, was geschehen wird, wenn Linda Loring kommt und Thor sieht. Wie heißt er übrigens mit Nachnamen?«
    Smithers Augenlider fingen an zu flattern.
    »Keine Ahnung. Theyerdahl oder so ähnlich. Irgend etwas Unaussprechliches. Du hast Linda Loring eingeladen, Gail?«
    »Allerdings. Sie ist schließlich ein Star.«
    Das war Linda Loring. Der größte Sexstar in einer Filmsparte, in der eine Menge der Zensurschere zum Opfer fiel. Über ihren Verschleiß an Männern kursierten die tollsten Gerüchte. Das Zusammentreffen zwischen ihr und Thor versprach spannend zu werden.
    ***
    Linda Loring kam um Mitternacht, als es auf Gail Andersons Party schon ziemlich ausgelassen herging. Thor hatte sich bisher unter Zamorras und Bill Flemings Anleitung sehr ordentlich benommen. Er war die Hauptattraktion und der Mittelpunkt der Party.
    An ihn gerichtete Fragen beantworteten zumeist Zamorra oder Bill Fleming, da sie behauptet hatten, Thor verstünde nur schlecht Englisch. Doch manchmal schoß der Ase quer und beantwortete eine Frage selbst, was Verwunderung oder Heiterkeit auslöste.
    »Sie sind also ein Künstler im. Umgang' mit dem Hammer, Thor?« fragte eine Senatorengattin, die sich bei dem riesigen Asen eingehängt hatte.
    Sie sagte das, weil sie ihn für einen Bildhauer hielt. Thor verstand es anders.
    »Oh ja, Madam«, sagte er. »Mit Mjöllnir habe ich schon ganze Heere zerschmettert. Wo mein Hammer hintrifft, da bleibt nicht einmal die stärkste Eiche stehen.«
    Die Senatorengattin war leicht verwirrt.
    »Werden Sie bei uns in den Staaten ein paar Ausstellungen veranstalten, Thor?« fragte ein Wirtschaftsmagnat, der gleich zwei hübsche junge Girls bei sich hatte. »Ich bin an Kunst immer interessiert.«
    »Ausstellungen? Ich habe es nicht nötig, mich ausstellen zu lassen. Thor hat einen Ruf wie Donnerhall. Und welche Kunst meinen Sie denn? Die des Schwertfechtens oder die des Hammerwerfens?«
    Der Multimillionär lachte und boxte Thor gutgelaunt gegen den Bizeps.
    »Sie gefallen mir, Sie haben Ihren eigenen Sinn für Humor. Das andere Geschmeiß, das sich Künstler nennt, scharwenzelt doch nur um jeden herum, von dem es sich etwas erwartet, und würde für Geld seine Seele verkaufen.«
    Die Umstehenden fielen in das Gelächter mit ein. Alle Gäste waren zwanglos angezogen. Jeder trug, was ihm gefiel. Man sah Smokings und Abendkleider neben abgewetzten Jeans und T-Shirts. Die Feier fand mittlerweile in fast allen Räumen des Hauses und auch draußen auf dem Grundstück statt.
    Die geladenen Gäste hatten Freunde und Bekannte mitgebracht, die allerdings Gail Andersons Billigung finden mußten. Es waren weit mehr als hundert Leute da. Ein Tänzer und eine rassige Mulattin tanzten Step auf dem fast abgeräumten kalten Büffet.
    Die Beleuchtung war schummriger geworden. Whisky, Wodka und Champagner flossen in Strömen.
    Linda Loring wählte einen bühnenreifen Eintritt. Plötzlich war sie da, schwarzhaarig, mit großen dunklen Augen und vollen Lippen. Ihr breiter Mund, rotgeschminkt wie eine Wunde, drückte mehr aus, als ein Buch hätte beschreiben können.
    Linda Lorings atemberaubende Kurven waren jedem Amerikaner zwischen zwölf und zweiundachtzig ein Begriff. Linda Loring trug ein flammendrotes, tief ausgeschnittenes Seidenkleid, das hauteng anlag.
    Zwei gutaussehende schwarzhaarige Männer mit hellen Smokings flankierten sie.
    Gail Anderson begrüßte Linda Loring, die allgemeine Aufmerksamkeit erregt hatte, mit dem üblichen Wangenkuß. Sofort war Linda Loring von einer Gruppe von Bewunderern umgeben. Aber sie konnte Thor nicht übersehen, der alle anderen überragte, als er eintrat.
    Er war eine Weile draußen im blühenden Garten gewesen, den hinter Büschen und

Weitere Kostenlose Bücher