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0090 - Satans Doppelgänger

0090 - Satans Doppelgänger

Titel: 0090 - Satans Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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wegtauchte.
    »Verdammt!« stieß er hervor. »Haben Sie diesen Kerl gesehen, Chris?«
    »Habe ich, ja«, gab der Kunstgewerbehändler nervös zurück. »Wer war das? Dieser Indianer?«
    »Nein, der müßte noch im Haus sein. Und warum sollte er weglaufen?«
    »Angst vielleicht. Dieser Spiegel…« Chris Stigwood war ziemlich durcheinander.
    Auch Bill mußte zugeben, daß ihm die Geschehnisse etwas an die Nieren gingen. Erst dieser Spukspiegel und dann ein Mann, der wie ein Irrwisch durch die Gegend hetzte. Das war schon alles sehr ungewöhnlich.
    Es wurde jetzt offensichtlich, daß der Motelier nicht der Mann gewesen sein konnte, den sie nur für ein paar Zehntelsekunden gesehen hatten. Der Indianer trat in diesem Augenblick aus dem Haus und kam zum Auto zurück.
    »Sagen Sie, Meister«, redete Bill ihn an, »ist zur Zeit außer uns doch noch ein anderer Gast hier? Oder beschäftigen Sie noch einen Angestellten?«
    »Nein«, sagte der Mann, »außer mir und meiner Tochter ist niemand…«
    Jäh brach er ab. Für einen Sekundenbruchteil saugte sich sein Blick an dem Spiegel fest. Anschließend sprang er mit einem wilden Satz zur Seite, ganz so, als habe er versehentlich mit nackten Füßen eine Wüstenspinne berührt.
    »Wo… wo haben Sie dieses Teufelswerk her?« stammelte er. Ein Grauton hatte sich in sein rotbraunes Gesicht geschlichen.
    »Was?« fragte Stigwood.
    »Er meint den Spiegel«, verdeutlichte Bill, dem die Reaktion des Mannes schwer zu denken gab. Er blickte den Indianer scharf an. »Was wissen Sie über diesen Spiegel, Meister? Teufelswerk, das ist ein bißchen vage, nicht?«
    Der Motelier antwortete nicht. Er lief zum Motel zurück, stürmte ins Innere. Sekunden später war er wieder da. Mit den Koffern der beiden Männer in den Händen. Ungastlich warf er ihnen die Gepäckstücke vor die Füße.
    »Fahren Sie!« schrie er. »Fahren Sie weg! Sie können hier nicht wohnen. Sie…«
    »Vater, was tust du?« Ava kam aus dem Haus gestürzt. »Bist du von Sinnen?«
    »Er liebt uns nicht«, sagte Bill. »Er meint, wir sollten schnellstens verschwinden.«
    »Aber das kommt doch gar nicht in Frage!« Das Mädchen griff nach den beiden Koffern.
    Bill kam ihr zuvor. »Lassen Sie, Miß! Es ist ja nicht so, daß wir uns aufdrängen wollen. Wenn wir in Ihrem Haus nicht willkommen sind…«
    »Doch, doch, natürlich sind Sie willkommen. Entschuldigen Sie bitte, aber Vater ist manchmal… er ist nicht mehr der jüngste, verstehen Sie?«
    Sie funkelte den Indianer an. »Vater, wie kannst du nur…«
    Er antwortete in seiner Muttersprache. Ein Schwall von Worten, der sich so schnell aus seinem Mund ergoß, daß Bill praktisch nichts mitbekam. Aber er war sich eigentlich ziemlich sicher, daß es vor allem warnende Worte waren.
    Das Mädchen antwortete, nicht weniger schnell. Der Erfolg war, daß sich ihr Vater auf dem Absatz umdrehte und wortlos ins Motel ging.
    »Was hat er gesagt?« wollte Bill wissen.
    »Ach, wissen Sie«, entgegnete Ava, »Indianer sind nun einmal ein bißchen abergläubisch. Sie müssen das nicht weiter tragisch nehmen. Kommen Sie? Es ist alles in Ordnung.«
    Davon war Bill nun keineswegs überzeugt.
    ***
    »Chef?«
    Professor Zamorra blickte von dem Fachbuch über Telepathie hoch, das er gerade studierte.
    »Ja, Nicole?«
    »Gratuliere!«
    Nicole Duval stand vor seinem Schreibtisch und strahlte ihn an. Sie war eine grazile junge Frau mit einer Figur, wie ihn sich die meisten Filmstars gewünscht hätten. Die seelenvollen Augen in ihrem anmutigen Gescht waren dazu geschaffen, selbst den stursten Hagestolz schwach zu machen. Nur ihre Frisur war wohl nicht jedermanns Geschmack, zumal sie sie nahezu jeden Tag wechselte. Nicole hatte nämlich den Tick, Form und Farbe ihrer Haare ihrer jeweiligen Stimmung oder Kleidung anzupassen. Im Augenblick trug sie sie kastanienbraun und halblang, und sie gefielen dem Professor.
    »Wozu gratulierst du mir denn?« lächelte er.
    »Du wirst Doktor, Chef!«
    »Das bin ich schon. Mehrmals sogar.«
    »Und jetzt wirst du es noch einmal — h.c.«
    »Ehrendoktor? Wer gibt sich denn… Verzeihung, wer gibt mir denn die Ehre?«
    »Die Philadelphia University of Science. Hier ist der offizielle Schrieb dazu. Hat der Briefträger gerade gebracht.« Sie reichte Zamorra ein mit einem pompösen Briefkopf geschmücktes Schriftstück.
    Der Professor erinnerte sich an dieses Institut. Im vergangenen Jahr hatte er dort einen Vortrag gehalten, der die Universitätsoberen

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