0092 - Einsatz der Todesrocker
bitte ein Einzelzimmer«, sagte ich.
Der Wirt nickte, schob uns ein Buch hin, wo wir unsere Namen eintrugen. Er schaute sich das Geschriebene an, klappte das Buch wieder zu und griff hinter sich. Vom Holzbrett holte er zwei flache Schlüssel, die er uns in die Hände drückte.
»Die Räume liegen oben. Sie erreichen Sie von der Gaststube aus.«
Wir bedankten uns.
Der Wirt hielt uns die Tür auf, als wir die Gaststube betraten. Sie war mäßig besetzt, und wir wurden bestaunt wie Marsmenschen, die sich auf die Erde verirrt hatten.
Ich grüßte freundlich und fragte die Girls, ob sie erst nach oben gehen wollten.
Sie waren dafür, was mir sehr gelegen kam. Unser Gepäck hatten wir mitgenommen. Ich trug einen Koffer, die Mädchen zwei Seesäcke aus strapazierfähigem Leinen.
Eine Holztreppe führte nach oben. Als wir nicht mehr zu sehen waren, nahmen die Gäste ihre Gespräche wieder auf.
In der ersten Etage schritten wir durch einen schmalen Korridor. Unsere Zimmer lagen direkt nebeneinander.
»Wir sehen uns dann unten«, sagte ich und schaute auf die Uhr. »Sagen wir in einer halben Stunde?«
Die Mädchen waren einverstanden und verschwanden in ihrem Zimmer.
Ich betrat ebenfalls den Raum. Die Tapete war mir zu dunkel. Außerdem roch es muffig.
Ich öffnete das Fenster und lehnte mich hinaus.
Sternklarer Himmel. Unter mir lag ein Hof mit einem schmalen Anbau.
Ich nahm an, daß der Wirt hier seinen Lagerschuppen hatte. In der Ferne hoben sich dunkel konturiert die Zinnen der Southern Uplands gegen den grauen Himmel ab.
Peelham war das Tor zu den Bergen. Ich schloß das Fenster und streckte mich für ein paar Minuten auf dem alten Holzbett aus. Dabei dachte ich an einen netten Abend mit den beiden Mädchen, doch ich ahnte nicht, wie sehr ich enttäuscht werden sollte…
***
Die Beschwörung hatte ihren Erfolg gezeigt.
Vier Rocker mit skelettierten Schädeln schauten auf ihren Anführer, dessen Knochenkopf von lodernden Flammen umhüllt wurde. Es war das kalte Höllenfeuer, das diesen Rocker zu einem Diener des Satans machte.
Endgültig…
Sharingo lachte, als er seine Komplizen anschaute. »Jetzt seid ihr Diener der Finsternis geworden, und ihr werdet alle eure Kraft einsetzen, um dem Teufel mit euren Taten zu gefallen. Denn er tut nichts umsonst. Dafür, daß ihr von ihm erhört worden seid, verlangt er seinen Preis.«
Die Rocker nickten. »Wir sind bereit«, antwortete Clint Sherman anstelle der anderen.
»Gut, dann hört zu.« Der Rocker mit dem Flammenschädel schritt auf und ab, wobei er seine Hände auf den Rücken gelegt hatte. »Hier in der Nähe gibt es ein Kloster, das den Namen eines Heiligen trägt: St. Patrick. Dieses Kloster ist ein Hort des Lichts, aber nicht nur das, es steht auch in Verbindung mit einem Mann, der einer der größten und stärksten Feinde der Hölle ist: John Sinclair! Dieser Mann, auch Geisterjäger genannt, ist auf dem Weg zu diesem Kloster, um sich dort etwas abzuholen. Wenn wir ihn abfangen und ihn ausschalten, dann können wir auch das Kloster stürmen und es dem Erdboden gleichmachen. Habt ihr mich verstanden?«
Vier Skelettschädel nickten.
Sharingo war zufrieden.
Er sprach weiter. »John Sinclair müßte sich bereits in der Nähe befinden. Leider kann ich keinen Kontakt mit ihm aufnehmen, da er durch seine weißmagischen Waffen geschützt ist. Wir werden ihn also suchen und nehmen den Weg, den wir immer gefahren sind.«
»Wir sollen in die Orte eindringen?« fragte Scarface Joe erstaunt.
»Warum nicht? Bisher haben wir Angst und Schrecken verbreitet. Doch nun kommen Panik und Grauen hinzu. Wir sind unüberwindlich. Uns wird bald das ganze Land gehören. Die Menschen werden vor Grauen vergehen, wenn wir es richtig anstellen. Wir kassieren dort ab, wo wir es immer getan haben, und wir überfallen Banken und andere Geldinstitute, nehmen, was wir brauchen.«
Harry Morton hatte einen Einwand. »Was ist, wenn die Bullen uns stellen?«
Darüber konnte Sharingo nur lachen. »Was dann ist? Das will ich dir beweisen, Harry.« Der Rockerboß griff unter seine Lederjacke und zog einen Cobra Colt hervor, den er immer bei sich trug. Er wog die Waffe kurz in der Hand und warf sie Harry Morton dann zu, der sie geschickt auffing.
»Was soll ich damit?« Die Frage drang dumpf aus dem Maul des Totenschädels.
»Schießen, mein Freund. Und zwar auf mich!«
»Was?«
Nicht nur Harry Morton zuckte zusammen, sondern auch die anderen drei Rocker.
»Ich will ein
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