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0092 - Einsatz der Todesrocker

0092 - Einsatz der Todesrocker

Titel: 0092 - Einsatz der Todesrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flammen wiesen mir seinen Weg, trotz des Schneesturms.
    Ich schrie ihn an. »Bleib stehen, Höllensohn!«
    Er tat mir nicht den Gefallen, sondern schwenkte sein Gewehr in meine Richtung und zog durch.
    Ich lag längst flach.
    Das Geschoß jaulte über mich hinweg und klatschte in die Mauer des Innenhofes.
    Der Rocker beschleunigte seine Schritte und rannte mit Riesensätzen auf das Tor zu. Dabei lief er im Zickzack, so daß er mir ein schlechtes Ziel bot.
    Ich jagte hinterher.
    Siedendheiß fiel mir ein, daß dicht vor dem Kloster noch Sukos Harley Davidson stand. Wenn Sharingo sie erreichte, dann hatte ich das Nachsehen.
    So weit durfte ich es auf keinen Fall kommen lassen.
    Zum Glück hatten wir Lucy Taylor in ein Versteck gebracht, so daß sie nicht mehr als Geisel genommen werden konnte.
    Auf dem Boden hatte sich bereits eine handhohe weiße Schicht ausgebreitet. Der Schnee war matschig und rutschig. Ich hatte wirklich Mühe, mein Gleichgewicht zu behalten.
    Mit Riesenschritten jagte ich durch das offene Tor.
    Irgendwo vor mir bewegten sich die Flammen, die mir genau den Weg wiesen.
    Da knatterte ein Motor los.
    Der Rocker hatte die Maschine erreicht.
    Mist!
    Ich legte noch mehr zu, sah ihn auf der Maschine sitzend im Schneegestöber auftauchen, bekam seinen Startversuch mit, der zu heftig ausgeführt wurde, so daß die Maschine vorn hochbockte. Der Rocker verlor wertvolle Sekunden.
    Ich setzte alles auf eine Karte.
    Da raste die Maschine los.
    Ich befand mich bereits in der Luft, hatte mich so kraftvoll es ging abgestoßen und sprang hinter dem davonfahrenden Rocker auf den Rücksitz der Harley.
    Es gab einen ungeheuren Ruck, und ich klammerte mich instinktiv am Körper des Höllendieners fest.
    Da gab der Teufelsrocker Gas!
    ***
    Der Rocker mit dem Flammenschädel merkte natürlich, daß er nicht mehr allein auf dem Motorrad saß. Er stieß einen wilden Fluch aus, reagierte aber sonst nicht.
    Er fuhr weiter.
    Ich hatte keine Lust, mit der Horrorgestalt den Weg zurückzufahren, sondern wollte so rasch wie möglich eine Entscheidung herbeiführen. Beide Arme schlang ich um seine Hüften und versuchte, ihn von der Maschine zu reißen.
    Sharingo hielt sich eisern fest.
    Ich mußte mir etwas anderes einfallen lassen. Ich wußte auch schon was. Mit der linken Hand hielt ich mich weiterhin fest, während ich mit der rechten die Beretta zog und die Mündung gegen den Schädel des Teufelsrockers preßte.
    »Halt an!« brüllte ich in sein Ohr.
    Der Rocker dachte nicht im Traum daran. Er jagte weiter. In eine Kurve hinein.
    Scharf nahm er sie, und ich wurde von der Fliehkraft zur Seite gedrückt, konnte mich jedoch festklammern. Nur die Mündung der Waffe geriet aus der ursprünglichen Richtung und wies jetzt am Kopf des Rockers vorbei.
    Schnee peitschte in mein Gesicht. Der Wind heulte und stürmte um uns herum. Sharingo hatte Mühe, die Maschine auf dem Weg zu halten. Plötzlich tauchte vor uns eine Felswand auf. Der Teufelsrocker hatte die folgende Gegenkurve nicht richtig berechnet.
    Ich schrie unwillkürlich auf.
    Konnte er die Harley noch herumreißen?
    Er schaffte es im letzten Augenblick. Die Wand wischte vorbei.
    Die Harley beschleunigte. Ich drückte wieder die Mündung gegen seinen Schädel und schrie ihm eine Warnung ins Ohr, während mich die kalten Flammen umtanzten.
    Sharingo fuhr weiter.
    Dann bremste er.
    Das geschah urplötzlich. Ich hatte nicht damit gerechnet, wurde erst nach vorn geschleudert und in der nächsten Sekunde zurück. Zwangsläufig löste ich meinen Griff, konnte mich nicht mehr halten und fiel nach rechts.
    Mit der linken Hand schnappte ich noch zu. Meine Finger wühlten sich in die Lederkleidung, fanden genügend Halt, und während ich fiel, riß ich den Teufelsrocker mit von der Maschine.
    Beide prallten wir zu Boden, rutschten auf dem glitschigen Matsch weiter und wurden erst durch einen im Wege stehenden Felsbrocken aufgehalten.
    Die Harley fiel ebenfalls. Sie drehte sich ein paarmal um die eigene Achse und glitt in die entgegengesetzte Richtung, bevor sie mit dem Vorderrad gegen eine Felswand stieß und liegenblieb.
    Ich mußte mich um Sharingo kümmern, denn er hatte sich schneller gefangen als ich.
    Das Gewehr hatte er vor der Fahrt weggeschleudert; er verließ sich auf andere Waffen.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung zog er ein Messer mit langer Klinge unter seiner Jacke hervor und stach sofort zu.
    Ich tauchte zur Seite. Die Klinge glitt über meine Schulter hinweg. Dann hatte

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