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0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
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ob nicht etwa schon ein Streifenwagen in der Nähe stand, der vielleicht schon eine Verlustmeldung des gestohlenen Lincolns haben konnte. Aber weit und breit war von Polizei nichts zu sehen.
    Lisbord riss den Kofferraum hoch und sah nach, ob vielleicht eine lohnende Beute drin wäre. Aber außer dem Ersatzreifen und dem Wagenheber lag nichts drin. Da öffnete Lisbord seine Aktentasche und nahm zwei Kennzeichenschilder heraus. Mit ein paar Handgriffen hängte er die beiden Kennzeichenschilder mit der falschen Nummer über die echten. Dann sah er auf seine Uhr.
    Noch sechs Minuten musste er warten.
    Er schob sich einen Kaugummi in den Mund. Es ließ sich nicht leugnen, dass er aufgeregt war. Immerhin war es das erste Mal, dass er sich an einem Raubüberfall beteiligte.
    ***
    Er spuckte den Kaugummi aus und trat von einem Fuß auf den anderen. Hätte er sich nur nicht auf diesen ganzen Dreck eingelassen, bohrte es in ihm…
    Er sah auf die Uhr. Die sechs Minuten waren vorbei. Sollte er nun am Ausgang der Studdway Transport Corporation vorfahren, wie es mit den anderen ausgemacht war? Oder sollte er sich einfach leise absetzen?
    Du bist ein verfluchter Feigling, sagte eine andere Stimme in ihm! Es wird alles klappen, und wenn du sie jetzt im Stich lässt, wirst du es verdammt bereuen. Sie werden dich dafür umlegen, dessen kannst du sicher sein.
    Zögernd setzte er sich ans Steuer des Lincolns und ließ ihn langsam um die Gebäudeecke rollen. Weit vorn in der dunklen Straße sah er die Schlusslichter eines Wagens in der Finsternis der Nacht verschwinden, aber er brachte sie nicht mit dem Überfall in Zusammenhang.
    Während er am Steuer des gestohlenen Wagens saß, kämpfte er mit der Angst, die wieder in ihm hochkroch. Ich wollte, die ganze Sache wäre endlich vorbei, dachte er.
    Sie könnten sich aber auch ein bisschen mehr beeilen, verflucht noch mal!, sagte er unhörbar vor sich hin. Dann glaubte er, hinter sich ein Geräusch zu hören. Er warf sich herum und starrte in den hinteren Teil des Wagens.
    Es war nichts. Seine überreizten Nerven hatten ihm einfach einen Streich gespielt. Aber weit hinten torkelte ein Betrunkener über die Straße. Oder war es gar kein Betrunkener? War es vielleicht ein Polizist, der sich auf diese Weise unauffällig nähern wollte? Oder vielleicht gar ein Detective? Vielleicht hatte er in dieser Minute schon die Hand um den Kolben seiner Dienstpistole gekrampft?
    Unsinn, verdammt noch mal!, versuchte er sich einzureden. Woher sollen denn die Cops ahnen können, dass wir hier heute Nacht etwas veranstalten, was ihnen nicht gefallen wird? Schließlich sind auch die fähigsten Detectives keine Hellseher.
    Ihm wurde immer ungemütlicher. Er fühlte, wie ihm der Schweiß über die Augenbrauen entlanglief und seitlich davon in kleinen Rinnsalen über die Wangen tropfte. Es kam ihm unerträglich heiß vor in dieser Nacht, obgleich ganz gewöhnliche, milde Spätsommertemperatur herrschte.
    Seine Panik steigerte sich mit jeder Minute, die träge verging, ohne dass seine Komplizen wieder zum Vorschein kamen. Bill Cross bildete sich ein, einen lückenlosen, genialen Plan für ihren Raubüberfall entworfen zu haben. Alle Gangster-Bosse bilden sich das ein. Sie sind nicht zu der Einsicht zu bringen, dass es keinen lückenlosen Plan für ein Verbrechen geben kann. In diesem Fall war eine von vielen Lücken die, dass niemand vor der Sache Lisbords Nervosität während der Sache hatte voraussehen können. Lisbord war im Allgemeinen keineswegs feige, übernervös oder ängstlich. Aber in dieser Nacht wurde er es, und wie gesagt: Das war eine von vielen Lücken in Cross’ Plan.
    Jack Lisbord hatte mit seinem Wagen genau neun Minuten vor dem Ausgang 6 der Studdway Transport Corporation gewartet, als ihn die bis an die Grenze des Erträglichen gestiegene Angst zu einer an sich harmlosen Tat verleitete. Er wollte seinen Komplizen zu verstehen geben, sie möchten sich doch ein wenig beeilen, und deshalb drückte er dreimal auf die Hupe.
    Seine Ungeduld sollte katastrophale Folgen haben.
    ***
    Zu dieser Zeit befanden Phil und ich ungefähr dreißig Meilen nördlich von Manhattan, auf der Straße zwischen Elmsford und Ardsley, zwei kleinen Nestern von je ungefähr dreitausend Einwohnern.
    Vor drei Stunden hatte uns ein Anruf im Office auf Hochtouren gebracht. Aus Elmsford war eine Kindesentführung gemeldet worden. Well, Kidnapping gilt bei uns in den Staaten als Verbrechen Nummer eins, und wenn so etwas

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