Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

0093 - Dreimal hupen bringt den Tod

Titel: 0093 - Dreimal hupen bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dreimal hupen bringt den Tod
Vom Netzwerk:
verschiedenen Flügel und Stockwerke des immerhin vierzig Etagen zählenden Baues gab es sechs Eingänge. Weil aber nur Büros und keine Wohnungen im Hause waren, gab es keine Straßenfrontbeleuchtung. Die ersten Reklamelichter setzten in einer Höhe von mindestens drei Stockwerken ein, und sie ragten so weit in die Straße heraus, dass die Eingänge im Schatten blieben.
    Als es der neunzehnjährige Bursche vor Nervosität in seinem gestohlenen Wagen nicht mehr aushielt, drückte er dreimal auf die Hupe. Das sollte für seine Kumpane nichts anderes bedeuten als: Beeilt euch doch ein bisschen!
    Lorry Samson, der den Körper des Ermordeten beiseite gezerrt und hinter einem großen Aktenschrank versteckt hatte, hörte das dreimalige Hupen. Der riesige Mischling wurde nervös. Zwei oder drei Sekunden zögerte er, dann lief er seinen Komplizen nach. Er durchquerte sämtliche Lichtstrahl-Warnanlagen und betrat alle Stufen, die den Polizeialarm auslösten.
    Als er im Tresorraum erschien, hatten die Gangster gerade die ersten beiden Stahlfächer erbrochen. Mail wurde kreidebleich, als er Samson sah.
    »Du Idiot!!«, brüllte er wie ein gereizter Stier. »Das Rindvieh da hat uns die Polizei auf den Hals gehetzt! Er hat doch die Alarmanlagen ausgelöst! Sonst könnte er doch gar nicht hier sein!«
    Cross erfasste sofort die Situation.
    »Los, weg!«, brüllte er, griff nach dem Beutel, der im zuletzt aufgebrochenen Fach lag, und stürmte auch schon quer durch den Tresor raum.
    Mail, Samson und Anthous rannten ihm nach. In wahnsinniger Eile hasteten sie die Treppe hinauf. Sie kümmerten sich jetzt nicht mehr um die Alarmanlage. Zwanzig Sekunden nach Samsons Erscheinen, vielleicht auch noch etwas früher, so sehr hatten sie sich beeilt, fingerte Mail in fieberhafter Hast mit seinen Schlüsseln an den Ausgangstüren herum.
    Ihr Atem ging keuchend. Es war ihr Glück, dass das nächste Revier knapp drei Meilen entfernt lag. Die Cops erschienen genau vier Minuten nach dem Auslösen der Alarmanlage durch Samson. Aber da waren die Gangster bereits verschwunden. Die Polizisten fanden nur noch offenstehende Türen vor, sodass sie sich den Rest zusammenreimen konnten.
    Mit sechs Mann und entsicherten Pistolen machten sie sich an die Durchsuchung sämtlicher Räume der STC. Sie hatten keine Hoffnung, noch einen Gangster zu finden, aber sie mussten es vorsichtshalber tun.
    Sie fanden den Direktor hinter dem Aktenschrank. Eindeutig ermordet.
    Jetzt war aus einem schweren Verbrechen ein Kapitalverbrechen geworden: Mord. Das löste die ganze Maschinerie einer modernen Polizeiapparatur aus. Die Mordkommission der Stadtpolizei wurde verständigt.
    Nachdem die Mordkommission zwei Stunden gearbeitet hatte, bestimmte ihr Leiter, der Stadtpolizei-Lieutenant Blackson, dass man das FBI verständigen solle…
    ***
    Es war nachts gegen drei Uhr, als bei mir das Telefon klingelte. Ich war an diesem Abend verhältnismäßig früh ins Bett gekommen, jedenfalls viel früher als in mancher Nacht, sodass ich nicht mit dem brummenden Schädel erwachte, den man sonst zu haben pflegt, wenn man zu wenig Schlaf hat.
    Ich sprang aus dem Bett und fischte mir im Wohnzimmer den Telefonhörer.
    »Cotton«, gähnte ich.
    »FBI, Zentrale. Guten Morgen, Kollege! Tut mir leid, Sie wecken zu müssen, aber Sie und Decker sind die Nächsten in der Liste der Nachtbereitschaft, die an der Reihe sind. Heute Nacht ist wieder mal höllisch was los in unserem Städtchen. Ich habe schon die ganze Bereitschaft hinausjagen müssen. Zwei Großbrände in der Bronx, eine Rauschgiftsache im Hafen, ein zweifelhafter Kapitän versuchte mit seinem noch zweifelhafteren Kahn achtzehn Stunden vor seiner Abfahrtszeit auszulaufen, sodass die Wasserschutzpolizei FBI-Unterstützung anforderte, usw. usw.…«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, sagte ich, und ich war jetzt hellwach. »Ich weiß schließlich, dass ich beim FBI und nicht in einem Sanatorium bin. Was ist denn los?«
    »Schwerer Überfall auf die STC in der Broad Street.«
    »STC?«
    »Studdway Transport Corporation.«
    Ich schob die Unterlippe vor.
    »Geldtransporte?«
    »Ja. Man hat den Tresorraum der Firma aufgebrochen. Der Direktor wurde ermordet hinter einem Aktenschrank gefunden. Der Leiter der Mordkommission hat FBI-Unterstützung angefordert, weil ihm die ganze Sache reichlich seltsam vorkommt…«
    »Wo sagten Sie? Broad Street?«
    »Ja. Ganz im Süden von Manhattan.«
    »Danke. Haben Sie Phil schon

Weitere Kostenlose Bücher