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0,1 % - Das Imperium der Milliardäre

0,1 % - Das Imperium der Milliardäre

Titel: 0,1 % - Das Imperium der Milliardäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Krysmanski
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»Überwindung des Kapitals« bei?
    Die unter diesem Druck entstehenden »alternativen Geschäftsmodelle« des Wealth-Managements jedenfalls sind vielfältig. Da wächst beispielsweise die Zahl der sogenannten External Asset Managers (EAMs), der unabhängigen Vermögensberater. In Großbritannien folgen schon zwanzig Prozent des Wealth-Managements dem EAM-Modell, während es in der Schweiz dreizehn Prozent und in den USA erst fünf Prozent sind. Der Übergang zu anderen Dienstleistungen ist fließend und schließt, wie beispielsweise in New York, sogar Fitnesscenter exklusiv für Milliardäre ein. Ganz wichtig geworden sind die »Family Offices«, die Familienbüros. »Wie schon der Name sagt, ist dieses Geschäftsmodell ausschließlich auf die Bedürfnisse einer Familie (oder eines Familienverbundes) ausgerichtet. Diese Nische hat großes Wachstumspotential, wenn man an die Komplexität und Ausdehnung mancher Familienvermögen denkt. Die meisten Familienbüros gibt es in den USA und in Europa, wo etwa 10 000 solche Einrichtungen Vermögen von mehr als 5 Billionen Dollar verwalten. Auch im Mittleren und Nahen Osten breiten sie sich aus.« Viele dieser Familienvermögen »sind auf multiple Gerichtsbarkeiten verstreut, mit komplexen rechtlichen Strukturen und komplizierten Steuerkonstellationen. Insgesamt verlangen diese UHNWI-Familien hochprofessionelle bestinformierte Wealth-Manager mit Zugang zu einem großen Spektrum von Investitionsmöglichkeiten und mit der Fähigkeit, mehrere Generationen gleichzeitig zu beraten.« Nicht zu unterschätzen ist das Ausmaß von Privatheit, das solche Lösungen erlauben.
    »Die Landschaft des Wealth-Managements wird sich in den nächsten zehn Jahren fundamental ändern. Die Konkurrenzdynamik, Regulierung, Kundenverhalten und Technologie entwickeln sich weiter.« Die BCG zählt folgende Punkte auf:
»Neue Märkte werden das globale Wachstum des Reichtums neu strukturieren.
Das wirtschaftliche Schicksal des Wealth-Managements selbst steht unter Druck. Mehr Regulierung, eine stärkere Durchsetzung von Vorschriften und vor allem ein größeres Interesse an nicht-finanziellen Investitionen (und das heißt auch Korruption und Menschenkauf) werden das Bild prägen.
HNWIs und UHNWIs werden zunehmend alternative Kanäle – online und mobil – nutzen, um Marktinformationen zu erhalten und einfache Transaktionen auszuführen. Andererseits könnten langfristige Planung, ja sogar Verwissenschaftlichung – zum Beispiel über Think-Tanks und Stiftungen – eine Rolle spielen. Bei den UHNWIs könnte ›Privatheit als solche‹ operationalisiert werden in Richtung ganz individueller Lösungen jenseits der Angebote von Privatbanken und Online-Brokern.
Bestimmte Produkte werden simpler und vorgefertigt sein.
Die Preisgestaltung wird transparenter werden müssen und sich an bestimmten Servicemodellen orientieren.
Immer wichtiger werden die Fähigkeiten des Risikomanagements, und sie werden sich auf außerökonomische Felder ausdehnen müssen (also konkrete Macht- und Einflussaspekte berücksichtigen).
Das Wealth-Management muss auf vielen Kanälen agieren und seine Präsenz in den sozialen Medien erhöhen sowie mit den ›Elitemedien‹, Think-Tanks und Stiftungen zusammenarbeiten.
Technologie und Infrastruktur müssen auf den neuesten Stand gebracht werden. Wealth-Manager müssen vor allem ihre IT-Kompetenz entwickeln.«
    Es ist also schon so, dass Planung und Wissenschaft, Überblick über alle Aspekte der Globalisierung und »Planetarisierung« und Reflexion auf die eigene Rolle für das Wealth-Management immer wichtiger werden. Denn die Smartesten unter dem 0,1 Prozent wissen längst, dass und wie sie sich selbst organisieren müssen. So lässt sich unter dem Strich sagen, dass das Wealth-Management möglicherweise einerseits immer mehr zur Manipulationsmaschinerie gegenüber der großen Mehrheit der HNWIs wird, sich aber andererseits zugunsten des allobersten Reichtumssegments selbst stärker »privatisieren« und zugleich »verallgemeinern« muss. Hier entstünde eine Funktionselite, die sich auf der Grundlage jenes Geldmachtapparats im guten wie im schlechten um ganz andere Dinge, zum Beispiel um den Planeten als »Produktionstotalität«, zu scheren beginnt. Die Privatheitdes Privateigentums an den Produktionsstrukturen schlüge hier um in die bewusste Aneignung des Planeten – so oder so.
    Der Wealth Report 2012 der Citigroup trägt den Untertitel A Global Perspective on Prime Property and

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