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01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen

Titel: 01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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folgenden Monaten lebte sich Efe in unserer Gemeinschaft gut ein und bekam zunehmend mehr Aufgaben übertragen. Unser beschauliches Leben nahm seinen gewohnten Gang. Unter Mama Adas tatkräftiger Anleitung fuhren wir damit fort, das Farmhaus instand zu setzen, und brachten außerdem eine weitere Ernte ein. Mama Ngozi, die schon in Jeba gewohnt hatte, bevor meine Mutter die Farm übernommen hatte, sorgte für den Verkauf unserer Erzeugnisse. Sie war einer Kooperative von Händlerinnen beigetreten, die ihr auch einen Kredit eingeräumt hatte. Vor allem mit diesem Geld hatten wir unseren Neustart finanziert. Im Gegenzug hatten wir ein Viertel unserer Gewinne an die Kooperative abzuführen und mussten uns nicht um den Verkauf der Farmerzeugnisse kümmern. Das wiederum ermöglichte es uns, unser Leben auf die Farm zu beschränken. Von meinen Kenntnissen als Heilerin wusste deshalb außerhalb des Compound kaum jemand. Das hatte ich mir bei unserem Neubeginn zwar anders vorgestellt, doch die Betreuung meiner Lieben hielt mich ausreichend auf Trab.
    Es war kurz nach Ostern, dem ersten Todestag meiner Mutter, als ich wieder einmal frühmorgens in meinem Kräutergarten arbeitete. Hier wachsen hauptsächlich die Pflanzen, aus denen ich unseren Tee zubereite. Dreimal am Tag verabreicht, stärkt er die Widerstandskraft der kranken Mitglieder unserer Gemeinschaft.
    Plötzlich hörte ich, wie mich eine Kinderstimme ansprach. „Was machst du da?“
    Ein paar Schritte von mir entfernt stand ein kleines Mädchen. Da ich am Boden kniete, nahm ich zuerst seine nackten Füße wahr, dann die Beinchen und schließlich den mageren Körper, den ein buntes T-Shirt und ein farbenfrohes Wickeltuch umhüllten. Das dunkle zarte Gesicht der Kleinen wurde von einem Augenpaar beherrscht, welches von einer solchen Intensität war, dass ich die Wärme einer verwandten Seele in meinem Herzen zu spüren glaubte.
    Was hätte ich dem fremden, ungefähr sechs bis sieben Jahre alten Kind antworten sollen? Dass ich mit meinen Kräutern redete? Kinder sind in ihrem Urteil über Erwachsene großzügiger als ihre Eltern. Also sagte ich genau das.
    Die Kleine blickte mich nachdenklich an. „Warum redest du mit deinen Kräutern? Können sie dir antworten?“ Sie sprach Haussa, die im Norden von Nigeria verbreitete Sprache, die ich als Kind von Mama Ada erlernt hatte.
    Einen Moment lang dachte ich nach, was ich sagen sollte. „Ja“, meinte ich schließlich, „irgendwie schon. Weißt du, ihre Antworten sind nicht so wie die von Menschen. Wenn Pflanzen unglücklich sind, werden Teile von ihnen gelb, oder sie lassen die Köpfe hängen. Also komme ich jeden Morgen hierher, um die Erde zu befühlen und die Festigkeit der Blätter zu überprüfen. Es ist wichtig, dass diese Kräuter immer gesund sind, weil sie uns Menschen heilen sollen.“
    „Meine Mutter hat mich geschickt“, sagte das Mädchen. „Sie ist krank und die alte Heilerin aus Jeba hat schon viel Geld gekostet. Aber Mutter wird nicht wieder gesund.“ Die Kleine sprach flüssig, schien keineswegs scheu, sondern im Gegenteil sehr aufgeschlossen zu sein. Was in Anbetracht unseres ungewöhnlichen Kennenlernens ein gutes Zeichen war. Immerhin bot ich einen befremdlichen Anblick. Meine weiße Bluse und mein weißer Rock waren schmutzig und ich stützte mich auf meinen Feldstock, um leichter aufstehen zu können.
    „Wie heißt du?“, fragte ich die Kleine.
    „Fatima“, antwortete sie. „Soll ich dich zu meiner Mutter bringen?“
    Unser eigenes Gehöft war 15 Gehminuten vom Kräutergarten entfernt, verdeckt durch ein paar Felsen. Obwohl dieser Ort angesichts meiner Gehprobleme recht abgelegen war, hatte ich ihn gewählt, weil der Boden an dieser Stelle am feuchtesten war. Eine kleine Wasserader verlief unweit der Oberfläche.
    Fatima hatte meinen Blick verstanden. „Unser Haus liegt dort hinten. Über die Felder ist es nicht so weit.“
    Ich sah in die gewiesene Richtung. Hügel und Felsen versprachen keine angenehme Wegstrecke. Bevor wir losgingen, erkundigte ich mich nach den Beschwerden von Fatimas Mutter. Ihrer Beschreibung nach litt die Frau an einer Art Hautausschlag oder Ekzem. Dafür kamen zwei, drei Kräuter infrage, von denen in meinem noch jungen Garten bereits einige wuchsen. Am besten wirkten sie frisch. In der sengenden Sonne länger transportiert, verloren sie jedoch rasch ihre Kraft. Mir blieb nichts anderes übrig, als genau das zu riskieren. Behutsam schnitt ich ein paar Blätter der

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