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011 - Die Mühle des Unheils

011 - Die Mühle des Unheils

Titel: 011 - Die Mühle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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konzentrieren. Er roch den betörenden Duft, der ihm aus ihrem Haar entgegenwehte, und Schweißperlen traten auf seine hohe Stirn. Sein Atem ging schneller.
    Er brach das Diktat ab. »Sie haben eine so hübsche Figur. Warum verstecken Sie sich in so einfachen Kleidern, Susan?«
    »Ich bin hier, um zu arbeiten, Mr. Luckett, nicht, um meine Reize spielen zu lassen. Dafür werde ich nicht bezahlt.«
    Er lachte heiser. »Oh, vielleicht kriegen Sie Ihr Geld auch dafür. Ein Kleid mit einem dezenten Dekollete würde Ihnen bestimmt besser stehen. Besitzen Sie so etwas?«
    »Natürlich, Mr. Luckett.«
    »Warum ziehen Sie es nicht an?«
    »Ich trage es in meiner Freizeit.«
    »Und weswegen nicht im Büro?«
    Sie lächelte verlegen. »Damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen, Mr. Luckett.«
    »Sie dürfen mich Seymour nennen.«
    »Wenn Sie erlauben, bleibe ich lieber bei Mr. Luckett.«
    »Warum? Haben Sie etwas gegen mich?«
    »Aber nein.«
    »Bin ich Ihnen unsympathisch?«
    »Durchaus nicht, Mr. Luckett.«
    »Haben Sie Angst vor mir?«
    »Vielleicht.«
    »Dummchen, Sie brauchen sich vor mir doch nicht zu fürchten.«
    Er legte seine Hände auf ihre Schultern, sie waren feucht. Susan zuckte leicht unter dieser Berührung zusammen. Sie merkte, wie der Mann zitterte. Er schien seine Erregung kaum noch unterdrücken zu können.
    Geht das schon wieder los! dachte Susan Kent ärgerlich.
    »Ich bin ein ganz und gar harmloser Mensch«, behauptete Seymour Luckett mit belegter Stimme.
    »Möchten Sie nicht weiter diktieren, Mr. Luckett?«
    »Später. Sie sind so schön, Susan. Hat Ihnen das schon mal jemand gesagt? Vermutlich hören Sie es jeden Tag. Sie haben bestimmt viele Verehrer. Sie verstehen es, die Männer mit Ihrer unterkühlten Art verrückt zu machen, Susan. Mich mit eingeschlossen. Ich bin auch nur ein Mann.« Er keuchte schwer. »Und ich bin verrückt nach Ihnen!«
    Sie wollte sich erheben. Er faßte unter ihren Armen durch und legte seine feuchten Hände auf ihre Brüste. Damit war das Maß voll. Susan schnellte hoch, wirbelte herum, rief: »Da, Sie Schwein!«
    – und gab ihm eine schallende Ohrfeige.
    Schreibblock und Bleistift fielen auf den Boden. Susan scherte sich nicht darum. Sie hatte soeben ihren Job wieder verloren, stürmte aus dem Raum, packte ihre Handtasche und verließ das Maklerbüro.
    Seymour Luckett begab sich in den Waschraum. Seine Wange war feuerrot und brannte auch. »Wildes Biest«, sagte er und behandelte die Wange mit kaltem Wasser. Er war wütend, aber die Wut verrauchte bald, und er beschloß, dem Mädchen wegen der Ohrfeige nicht zu kündigen, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte.
    Er hatte die Backpfeife ja schließlich herausgefordert – und auch verdient, wie er sich selbst ehrlich eingestehen mußte.
    Susan Kent war eine gute Kraft. Wenn sie bleiben wollte, würde er sie behalten.
    Vielleicht war er ihr zu früh ans Eingemachte gegangen. Er würde sich mit dem zweiten Versuch Zeit lassen und einen günstigeren Moment abwarten. Vielleicht ergab sich mal die Gelegenheit, ein Gläschen mit Susan zu trinken. Oder zwei. Oder drei…
    Kam ganz darauf an, wie viele sie vertrug.
    Seymour Luckett trocknete sein Gesicht ab, setzte die randlose Brille auf und kehrte in sein Büro zurück.
    Er erschrak.
    Denn im Raum standen zwei Männer, die wenig vertrauenerweckend aussahen.
    ***
    »Mr. Luckett?« fragte der eine. Ein kräftiger Brocken mit bösen Augen. Seine Stirn war gewölbt, als wollten Hörner sie von innen her durchbohren.
    Seymour Luckett nickte. »Ja, der bin ich. Was kann ich für Sie tun?«
    »Mein Name ist Portius Tanne. Und das ist Vernon Scurrah.«
    Tanne wies dabei auf den Mann, der neben ihm stand. Ein muskulöser Bursche mit grausamen Lippen.
    Der Makler hatte das Gefühl, von den Besuchern, die ihm irgendwie unheimlich waren, würde eine unerklärbare Kälte ausgehen.
    Luckett wies auf die beiden Besucherstühle und bat die Männer, Platz zu nehmen. Er hob den Notizblock und den Bleistift auf und hatte dabei den Eindruck, Tanne würde gierig auf seine Halsschlagader starren.
    Um Gottes willen, was sind das für Gesellen! dachte Seymour Luckett und zog sich rasch hinter seinen großformatigen Schreibtisch zurück. Dahinter fühlte er sich ein bißchen wohler. Der Schreibtisch stellte eine Barriere dar, die Tanne und Scurrah hoffentlich nicht zu überwinden versuchten.
    »Wir möchten etwas kaufen«, sagte Portius Tanne.
    »Ein Grundstück? Ein Haus? Ich bin in der Lage, Ihnen

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