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0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenigen Sekunden Kommandant dieses Schiffes. Wir sind startbereit, Sir."
    „Moment mal", antwortete Ron verwirrt. „Bis vor wenigen Sekunden? Wer ist jetzt...?"
    „Sie, Sir", erklärte Bell lächelnd. Ron Landry war nur eine halbe Sekunde lang verblüfft. Dann begriff er, daß Nike Quinto nicht anders hatte handeln können. Er selbst leitete den Einsatz der Agenten. Er konnte nicht jemand anderes Untergebener sein. „Wo ist der Oberst?" fragte Ron. „Nicht an Bord, Sir", antwortete Bell.
    „Die Stimme, die Sie vorhin hörten, kam von einer Bandaufnahme."
    „Haben Sie noch weitere Informationen für mich?"
    „Nicht direkt, Sir. Es gibt ein weiteres Band, das ich Ihnen auszuhändigen habe. Vielleicht finden Sie darauf, was Sie suchen."
    Ron ließ sich das Band geben und legte es auf das Wiedergabegerät. Die Aufzeichnung war nicht verschlüsselt. Ron hatte nichts dagegen einzuwenden, daß die im Kommandostand versammelten Offiziere hörten, was Nike Quinto ihm zu sagen hatte. Die Mitteilung war kurz. Sie hieß: „Hier ist das Spezialschiff, Major, das ich Ihnen versprochen habe. Es ist als Frachter getarnt, besitzt aber etwa die Fähigkeiten eines Schlachtkreuzers. Die Mannschaft besteht aus dreiundzwanzig Offizieren und hundertunddreißig Mannschaften.
    Schiff und Besatzung sind Ihnen unterstellt. Auf dem Raumhafen Terrania hält man das Fahrzeug für das, was es zu sein vorgibt: für einen Frachter. Wir haben keinen Grund, publik zu machen, daß es nur verkleidet ist, obwohl ich nicht glaube, daß unser Gegner, wenn es überhaupt einen gibt, ausgerechnet von der Besatzung unseres größten Raumhafens etwas erfahren könnte.
    Wir wollen aber ganz sichergehen. Deswegen folgt Ihnen ein Schlachtkreuzer. Der Name ist VONDAR, der Kommandant Major Gerry Montini, Sie kennen ihn. Montini ist angewiesen, im Zweifelsfalle nach Ihren Anweisungen zu handeln. Bis dahin wird er außerhalb Ihrer und des Gegners Sichtweite bleiben.
    Ich glaube, wir haben nichts vergessen. Starten Sie sofort. Aber vergessen Sie nicht, dem Mann draußen Bescheid zu geben, der Sie hierhergebracht hat."
    Ron mußte lachen. Nike Quinto war wirklich nicht der Mann, der etwas vergaß. Sogar an Leutnant Pauling hatte er gedacht. Ohne Aufforderung übernahm Larry Randall den Auftrag, Pauling zu entlassen. Ron wandte sich an Frank Bell. „Eines weiß ich immer noch nicht", sagte er gut gelaunt. „Wie heißt eigentlich dieses Wunderschiff?" Bell verzog das Gesicht. „Ich glaube, der Name soll ein Vorzeichen sein", antwortete er. „Das Schiff heißt VICTORY."
    Der Raumhafen von Timpik glich genau der Beschreibung, die die GILLAINE gegeben hatte. Er war leer, zum Teil mit Gras bewachsen, und der Wind pfiff über ihn dahin.
    Ron Landry hatte die gleiche Idee wie Chuck Waller. Er untersuchte das Gras, das in großen, wahllos verteilten Flächen auf der einstigen Landefläche wuchs, und versuchte, daraus die Zeitspanne abzuschätzen, seit der Hafen nicht mehr benutzt worden war.
    Zunächst fand er heraus, daß das vermeintliche Gras in Wirklichkeit eine unbekannte Moosart war. Da Moose im allgemeinen schneller wuchsen als Gräser, fiel Ron Landrys Schätzung geringer aus als die von Chuck Waller. Nach Rons Ansicht mochte sich das Moos erst vor ein paar Wochen hier angesiedelt haben, während Chuck auf Monate oder gar Jahre getippt hatte.
    Ron Landry hielt sich nicht länger als nötig auf dem Raumhafen auf. Er wußte, daß sich die rein physikalischen Daten des Planeten Azgola gegenüber dem, was die alten arkonidischen Kataloge berichteten, nicht verändert hatten. Die Gravitation, der Durchmesser, die Periode der Achsendrehung, das Planetenjahr und die Achsneigung waren immer noch so wie früher. Auch die Zusammensetzung der Atmosphäre hatte sich nicht geändert., daß die Luft mit feinkörnigem Staub gesättigt war, hielt Ron nicht der Beachtung wert. Staub war eine Erscheinung, die in Minuten kam oder ging, wie der Wind es wollte.
    Er wies also Frank Bell an, das Schiff ständig startbereit zu halten und im übrigen mitsamt seiner Mannschaft äußerste Ruhe zu bewahren. Erst wenn dem Schiff Gefahr drohte, sollte er sich per Funk mit Ron in Verbindung setzen und Anweisungen einholen. Ron selbst schiffte sich mit seinen drei Begleitern und einem Flugwagen aus, um der Stadt Timpik einen Besuch abzustatten.
    Timpik war die größte Siedlung der Azgonen. Ihre Einwohnerzahl war vor rund zwanzig Jahren mit zweihundertundfünfzigtausend angegeben worden.

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