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0121 - Horror-Urlaub

0121 - Horror-Urlaub

Titel: 0121 - Horror-Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhart Hartsch
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führen, die bei falsch verstandener Großzügigkeit zum Scheitern verurteilt war. In ihrem Herzen war sie recht unmodern, altmodisch - wenn man in dieser Hinsicht überhaupt von Mode sprechen durfte.
    Lärm auf der Straße ließ die beiden aufmerksam werden.
    Ein langer Fackelzug bewegte sich Richtung Siedlung. Die Männer kamen aus dem Dünengebiet. Sie unterhielten sich laut genug.
    Holger Jerup brauchte Marion Theben nichts zu erklären. Sie verstand und sprach dänisch.
    »Sie haben sechs Frauen gefunden!« schauderte Marion Theben.
    »Das gibt eine Menge Ärger. Olsen hat sie ausnahmslos als ertrunken gemeldet. Zu Recht. Es gab niemals Spuren. Höchstens solche, die der Mörder selbst gelegt hatte«, erklärte der Däne.
    »Was war das für ein Mensch, dieser Bjoerner?« erkundigte sich die Deutsche. »Hat ihn denn nie jemand verdächtigt?«
    »Nein. Er lebte sehr zurückgezogen, galt als vermögend. Alles, was wir wußten, war, daß er weite Forschungsreisen unternommen hatte und daß ihm seine Frau fortgelaufen war.«
    »Erklärt das seinen Haß auf die Frauen? Denn aus Geldgier hat er doch sicher nicht gemordet.«
    »Da kommen mehrere Motive zusammen. Natürlich auch Enttäuschung über das Verhalten der eigenen Frau. Er hat es dem ganzen Geschlecht angelastet. Aber das war nur der Nährboden. Zamorra geht davon aus, daß Rik Sung Bjoerner systematisch in seinem Haß bestärkt hat. Er verwickelte ihn in kriminelle Taten, die Bjoerner unter Hypnose ausführte. Dann sorgte der Koreaner dafür, daß etwas schiefging. Nämlich die Sache mit dir. Er wollte Bjoerner abservieren.«
    »Dann hat mich nicht Professor Zamorra gerettet? Er paßte einfach in Rik Sungs Pläne, nicht wahr?«
    Marion Theben fröstelte bei dem Gedanken an das Hünengrab.
    »Es gilt, den Koreaner zu überführen, den geistigen Urheber der Verbrechen. Aber das wird schwer sein.«
    »Was sollte eigentlich der ganze Firlefanz mit den Skeletten, dem Schrumpfkopf, den abgeschnittenen Händen und den schwarzen Kerzen?«
    Marion Theben schmiegte sich an den Lehrer.
    Holger Jerup schlang seinen Arm um ihre Schulter.
    Sie betrachteten den langen Zug, der gerade die Siedlung erreichte.
    »Diese Dinge sollten Bjoerner stimulieren. Sie waren ihm von den verschiedensten Expeditionen her bekannt. Soviel ich weiß, hat er sogar Studien in Haiti getrieben und sich dort mit dem Voodoo-Kult befaßt. Rik Sung drängte ihn nun systematisch in eine Traumwelt. Ich wette, Bjoerner konnte manchmal nicht mehr unterscheiden, ob er auf Anholt war oder in der Karibik.«
    Holger Jerup drehte dem Fenster den Rücken zu.
    »Wollen wir zum Hotel fahren? Sicher gibt es Neuigkeiten.«
    »Einverstanden. Gegen ein Glas Tuborg habe ich nichts«, nickte Marion Theben.
    Sie kleideten sich an und verließen den Bungalow.
    Eine frische Brise wehte landeinwärts. Büsche und Sträucher wiegten sich, Blätter raschelten.
    Eine Katze huschte lautlos über den Weg. Ein mächtiges schwarzes Tier. Es lief von rechts nach links.
    Marion Theben zuckte zusammen.
    Holger Jerup lachte gutmütig. Er nahm sie tröstend in den Arm und meinte: »Du wirst doch nicht abergläubisch geworden sein?«
    »Wäre das ein Wunder?« fragte Marion Theben ernst.
    Irgendeine Stimme in ihrem Inneren warnte sie weiterzugehen.
    Die Ahnung kommenden Unheils beschlich sie. Sie zögerte.
    »Laß uns umkehren«, bat sie.
    »Was hast du denn?«
    Es klang ein wenig ärgerlich.
    »Fürchtest du den Mann mit dem Dreispitz?« spottete Holger Jerup. »Der ist tot. Er liegt längst auf dem Seziertisch der Polizei. Dem begegnet auf Anholt niemand mehr.«
    »Entschuldige«, murmelte Marion Theben. »Es bringt eben kein Glück, wenn eine schwarze Katze den Weg eines Menschen auf diese Art kreuzt.«
    »Laß das nicht deine Schüler hören«, warnte der Däne.
    Er zog die Widerstrebende mit sich.
    »Es sind doch nur zwanzig Schritte bis zu meinem Jeep«, meinte der Lehrer tröstend.
    Sie bogen um die Ecke des Bungalows.
    Da schrie Marion Theben entsetzt auf. Sie klammerte sich an ihren Begleiter, wandte das Gesicht ab. Ihr Körper zitterte und bebte.
    Fassungslos starrte Holger Jerup auf die Erscheinung.
    Zwischen den Rosenbüschen stand unbeweglich der Mann mit dem Dreispitz. Er starrte das Paar an.
    »Lauf ins Haus«, befahl Holger Jerup.
    Er war bereit, den Kampf aufzunehmen.
    Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und näherte sich dem unheimlichen Kerl, dessen schwarzer Umhang vom Wind bewegt wurde. Der Hut verdeckte das

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