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0121 - Ich suche Jerry Cotton

0121 - Ich suche Jerry Cotton

Titel: 0121 - Ich suche Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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geschickten Strichen die Skizze von einem verschmierten Zettel auf das große Blatt aus einem Zeichenblock.
    »Hallo, G-man!« knurrte Render in seiner schroffen Art. »Darf ich Ihnen meinen Sohn vorstellen? Das ist Joseph, aber wir sagen alle nur Jos zu ihm. Hallo, Jos, das ist Mr. Decker vom FBI.«
    Der Junge stand auf und schüttelte mir die Hand. Es war einer von den Rackem, die einem auf den ersten Blick sympathisch sind. Er hatte Sommersprossen, helle, intelligente Augen und war kein bißchen scheu. Er grinste und zeigte auf seine Zeichnung:
    »Hier, Mister Decker, darf ich Ihnen die Lage der Baracke genau erklären?«
    »Bitte«, sagte ich und kniete neben ihm auf den Fußboden nieder.
    Der Junge fuhr mit seinem Bleistift auf dem Papier herum.
    »Das ist die 134ste«, erläuterte er.
    »Hier steht das Bürohaus. Es ist vierundzwanzig Stockwerke hoch und wird von verschiedenen Firmen benutzt. Wohnungen gibt es nicht in diesem Haus.«
    »Wie lang ist es an der Straßenseite?« fragte ich.
    »Achtzig Yards, Sir.«
    »Woher weißt du es so genau?«
    »Ich bin an der Hauswand entlang gegangen und habe dabei die Schritte gezählt. Ich kenne mein Schrittmaß, Sir.«
    Ich lächelte anerkennend:
    »Gut gemacht, Jos. Sprich nur weiter.«
    »An der rechten Seite des Bürogebäudes führt die Einfahrt nach hinten. Hier! Das Gebäude ist ungefähr dreißig Yards tief. Hinten erstreckt sich ein Hof, der genauso lang wie das Bürogebäude und ungefähr vierzig Yards breit ist. In der hintersten linken Ecke steht die Baracke. Hier.«
    Er deutete auf ein schraffiertes Viereck.
    »Wie lang, hoch und breit ist die Bude?« wollte ich wissen.
    »Viezehn Yards lang, sechs breit, höchstens zwei bis drei Yards hoch. Hinter der Baracke geht eine vier bis fünf Yards hohe Mauer entlang und rahmt den ganzen Hof ein.«
    »Hast du die Baracke betreten?«
    »No«, sagte der Junge. »Auf der Schwelle hockten zwei Männer. Sie sahen nicht sehr freundlich aus, und ich wußte keinen Grund, warum ich die Bude hätte betreten sollen.«
    »Es war richtig, daß du es nicht getan hast. Wir werden die Mauer sowieso von den rückwärtigen Grundstücken her besetzen lassen. Da ist es gleichgültig, ob es von der Baracke aus eine Tür durch die Mauer gibt oder nicht.«
    Der Junge beschrieb mir noch eine Menge. Einzelheiten, die er sehr genau beobachtete und aufgezeichnet hatte. Ich gab ihm zwei Dollar für die Sparbüchse, bedankte mich noch einmal bei seinem Vater und fuhr zurück ins Distriktgebäude.
    Wieder einmal hatte das FBI auf seine berühmte lautlose Art eine Aufgabe bewältigt. Wie hätten die Gangster freilich ahnen sollen, daß die Lumpenhändler in Wirklichkeit Leute waren, die im Auftrage des FBI den Hof sondierten?
    ***
    Nachdem ich nun die Lage des eigentlichen Verbrechernestes kannte, war es ein leichtes, durch zwei Kollegen die Nachbargrundstücke in Augenschein nehmen zu lassen. Ich ordnete es an, wartete, bis ich ihren Bericht bekam, arbeitete danach den Einsatzplan aus und besprach ihn mit Mister High.
    Der Chef hörte sich alles an, gab noch ein paar Ratschläge, was Einzelheiten betraf, und genehmigte schließlich den ganzen Einsatz in der endgültigen Form. Ich ließ die vierzig G-men, die mir dafür zugestellt wurden, in den kleinen Sitzungssaal rufen und zeichnete den Hof und die Nachbargrundstücke auf eine Wandtafel.
    Danach teilte ich die vierzig Mann in acht Gruppen zu je fünf Mann auf und wies ihnen ihre Aufgaben zu.
    »Die Gruppen eins bis drei dringen durch die Häuser und Grundstücke der nächsten Parallelstraße bis an die Rückseite dieser Mauer hier vor. Es konnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden, ob die in dieser Hofecke unmittelbar an der Mauer liegende Baracke einen Durchgang zu den Nachbargrundstücken hat. Sollte das der Fall sein, so werden die Gangster bestimmt durch diesen Durchgang zu entkommen suchen. In der Nähe dieses Durchgangs müssen also die meisten Leute von den Gruppen eins bis drei postiert werden.«
    »Was für Waffen sollen wir mitnehmen?« fragte einer.
    »Außer den gewöhnlichen Dienstwaffen auch Maschinenpistolen. Und besorgt euch Standscheinwerfer mit langen Anschlußkabeln. Nehmt einen Einsatzwagen mit einem Generator mit und laßt ihn in der Parallelstraße stehen. Dann bringt ihr die Scheinwerfer an Ort und Stelle. Die ganze Mauer muß von hinten her erleuchtet werden. Wenn ich das Einsatzzeichen gebe, werden die Scheinwerfer schlagartig unter Strom gesetzt. Klar?«
    Sie

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