Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0126 - Die Schatten greifen an

Titel: 0126 - Die Schatten greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
besuchten. Ist das nicht der kleine Frechdachs, der sich immer vordrängte und der den Lagerkommandanten fliegen ließ?"
    „Iltu ist eine sie, kein er. Dicker!"
    „Mausbiber ist Mausbiber", erwiderte Bully etwas spöttisch.
    „Jedenfalls warst du sehr wütend auf sie. Daher gaben wir dir Iltu auch mit, ohne dich vorher zu unterrichten. Es sollte eine Überraschung sein. Du solltest nicht protestieren können ..."
    „Sie war eine Überraschung!"
    „Ach?"
    Gucky nickte. „Ja, eine angenehme! Ohne ihre Hilfe wäre es mir nicht gelungen, die Unsichtbaren abzuwehren, Iltu kann erstklassig teleportieren."
    „Na, wenn schon", machte Bully verächtlich. „Sie ist ja noch ein Kind - hast du selbst gesagt."
    „Sie ist kein Kind mehr!" fauchte Gucky wütend und ließ seinen Nagezahn blitzen, diesmal aber nicht vor Vergnügen. „Sie ist eine erwachsene Mausbiberin! Wer sie beleidigt, der beleidigt auch mich. Begreife das endlich, oder du kannst einiges erleben."
    Bully fing einen warnenden Blick Rhodans auf. Er hätte fast nicht erkannt, daß die Situation sich geändert hatte. Früher konnte er sich das Wohlwollen Guckys erwerben, wenn er über Iltu - und auch die anderen jungen Mausbiber der Marssiedlung - schimpfte. Mit derselben Methode erreichte er heute das genaue Gegenteil. Merkwürdig war das.
    „Schon gut, Kleiner. Ich hab's nicht so gemeint."
    „Hörte sich aber so an", knurrte Gucky, schon wieder halb versöhnt.
    „Ich gebe ja zu, Ilti falsch eingeschätzt zu haben und ..."
    „Wen, bitte?"
    Gucky zuckte verlegen mit den Mauseohren.
    „Oh - ich nenne sie manchmal so. Ilti paßt besser zu ihr als Iltu."
    „Ei, ei", sagte Bully und grinste breit. „Du hast schon einen Kosenamen für sie?" Er zwinkerte Rhodan zu. „Wann darf man denn gratulieren?"
    Gucky war ausnahmsweise heute sehr begriffsstutzig. „Gratulieren? Wozu?"
    „Tu doch nicht so! Du weißt schon, was ich meine. Du hast Ilti doch gern, oder...?"
    „Untersteh dich, sie Ilti zu nennen!" piepste Gucky entrüstet.
    „Weich nicht vom Thema ab. Hast du sie gern oder nicht?"
    „Dazu", hauchte Gucky, von dem ungeheuerlichen Verdacht leicht schockiert, „sie ist zu jung. Sie ist ja noch ein Kind.."
    Bully lachte hemmungslos. „Du wechselst deine Meinung wie ich das Hemd! Eben noch hast du gesagt ..." Er verstummte jäh.
    Mitten auf dem Tisch flimmerte die Luft, dann materialisierte Iltu aus dem Nichts. Sie hockte sich auf die Hinterbeine, sah sich triumphierend nach allen Seiten um, bis ihr Blick auf Gucky hängenblieb.
    „So?" piepste sie drohend. „Hinterher bin ich mal wieder zu jung?"
    Gucky wurde merklich kleiner. Rhodan und Bully konnten sich nicht entsinnen, den Mausbiber jemals zuvor so klein gesehen zu haben.
    „Doch nur ... ich meine ... äh." Er deutete auf Bully. „Der Dicke redet puren Unsinn, Ilti - Iltu. Ich habe dich nur verteidigt, mehr nicht." Iltu rückte näher an ihn heran. „Ich bin also zu jung, ja? Du weißt ja, was du dann bist?"
    Gucky warf Rhodan flehende Blicke zu. Er saß arg in der Klemme. Wenn er Iltu als jung bezeichnete, titulierte sie ihn in Gegenwart Bullys unter Garantie Opa. Und wenn er zugab, daß sie eben nicht mehr zu jung sei...
    Weiber, dachte Gucky wütend, sind alle gleich! Man soll sich nicht mit ihnen einlassen! Man ist immer der Dumme!
    Aber ganz so ernst war es ihm nicht damit.
    „Hör zu, Ilti, müssen wir das in aller Öffentlichkeit vor den Ohren des neugierigen Dicken diskutieren? Sieh ihn dir doch nur an, wie er die Ohren spitzt! Was geht es ihn an, was wir beide... wie wir zwei..." Er verhedderte sich rettungslos und sackte erneut in sich zusammen. Mit letzter Kraft stieß er hervor: „Mach, was du willst!"
    Iltu rutschte zu Rhodan und setzte sich auf seinen Schoß.
    Treuherzig schaute sie ihn an und nahm seine Hände in die ihren.
    „Nicht wahr, Perry - wenn ich groß bin, darf ich Gucky heiraten?"
    Aus der Ecke, in der Gucky gesessen hatte, kam ein erstickter Laut. Der Mausbiber hatte den Halt verloren und war unter den Tisch gefallen. Auf allen vieren krabbelnd kam er wieder darunter hervor.
    „Nein!" jammerte er und zitterte an allen Gliedern. „Ich will nicht heiraten! Ich bin zu ... nein, nicht mehr! Ich will nicht."
    „Du meinst doch nicht etwa, du wärest zu alt?" meinte Rhodan und streichelte Iltu beruhigend über das seidige Fell. „Aber Gucky, wer wird denn so etwas zugeben?"
    „Ich habe nichts zugegeben... trotzdem..."
    „Opa!" flüsterte Iltu zärtlich. Gucky zuckte

Weitere Kostenlose Bücher