Magic Cleaning
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Magic Cleaning – die KonMari-Methode
A ufräumen» – ein Wort, das für viele von uns mit den übelsten Kindheitserinnerungen verbunden ist. Und auch jetzt, im Erwachsenenleben, stehen wir mit der häuslichen Ordnung auf Kriegsfuß. Wenn wir nicht sogar schon resigniert haben, nach dem Motto: «Es hilft nichts, bei mir sieht es einfach chaotisch aus, dagegen komme ich nicht an, damit muss ich leben.» Müssen Sie nicht! Dieses Buch zeigt Ihnen eine Aufräummethode, die einfach umzusetzen ist und mit der Sie nie wieder in die alte Unordnung zurückfallen werden. Versprochen! Denn für «Magic Cleaning» lege ich meine Hand ins Feuer.
«Das ist doch gar nicht möglich», sagen Sie jetzt vielleicht, «Unordnung ist wie die Staubschicht auf schwarzen Möbeln, kaum ist man mit dem Putzen fertig, hat sie sich schon wieder breitgemacht.» Nun ja, das stimmt. Leider gibt es auch beim Aufräumen einen Jo-Jo-Effekt. Erst legt man alles schön an seinen Platz, sammelt die herumliegenden Socken auf und verfrachtet sie in die Waschmaschine, düst mit dem Staubsauger durch die Wohnung, macht endlich mal wieder den Abwasch und verstaut die Klamotten im Schrank. Und dann? Zwei, drei Tage später sieht es genauso aus wie vorher. Wenn Sie das kennen, habe ich eine Botschaft für Sie: Bitte werfen Sie zuerst weg, was Sie nicht mehr brauchen. Dann räumen Sie in einem Rutsch, in kurzer Zeit und perfekt auf. Und zwar in der richtigen Reihenfolge. Dies sind die Grundlagen der von mir entwickelten «KonMari»-Methode (KonMari ist mein Spitzname, gebildet aus Marie Kondo) beziehungsweise von Magic Cleaning.
Die KonMari-Methode ist anders als alle anderen Ordnungsstrategien, die Sie vielleicht aus Frauenzeitschriften, Wohnmagazinen, einschlägigen Büchern oder aus dem Internet kennen. Für traditionelle Aufräumer und Aufräumerinnen, die sich lieber an althergebrachte Weisheiten halten («meine Oma hat das auch schon so gemacht»), mag manches in diesem Buch geradezu absurd klingen. Allerdings sind alle meine Klienten, die bei mir Unterricht genommen haben, heute problemlos in der Lage, ihre Wohnung sauber und aufgeräumt zu halten. Nachdem sie einen Kurs oder ein Seminar absolviert hatten, passierten sogar noch ganz andere spannende Dinge. Bei vielen lief es am Arbeitsplatz besser, in der Familie klappte es wieder – das ganze Leben fühlte sich plötzlich schöner an. Ich selber bin das beste Beispiel. Als echter Aufräum-Junkie habe ich wohl 80 Prozent meines Lebens mit diesem Thema zugebracht, und ich kann behaupten, dass ich ein glücklicher, zufriedener, ausgeglichener Mensch bin.
«Das ist ja toll für Frau Kondo, aber ich persönlich habe keine Lust, ein Aufräum-Junkie zu werden», denken Sie bestimmt. Sie möchten eher so weitermachen wie bisher. Hier und da etwas wegwerfen, eventuell mal ein bisschen aufräumen und, wenn Besuch kommt, vorher die Sneakers-und-Pumps-Sammlung im Schuhschrank parken. Aber wie Sie immer wieder feststellen müssen, sind das keine Lösungen, die auf Dauer etwas bringen.
Lassen Sie mich ein wenig von mir erzählen, sozusagen als vertrauensbildende Maßnahme. Im zarten Alter von fünf Jahren las ich bereits Magazine über Wohnen, Einrichten und Haushaltsführung. Okay, lesen konnte ich noch nicht richtig, aber ich habe sie stundenlang durchgeblättert und mir die Fotos angeschaut. Dann, mit fünfzehn, fing ich an, mich ernsthaft mit dem Thema Aufräumen zu beschäftigen. Im Zuge meiner Recherchen lernte ich so gut wie jede Theorie und jedes Verfahren kennen. Fast alle davon testete ich in meinem Zimmer, im Haus meiner Eltern und später in meiner eigenen Wohnung.
Heute bin ich als «Ordnungsberaterin» oder «Aufräumcoach» (so nenne ich meinen Beruf) fast täglich für Menschen im Einsatz, die entweder aufräumen wollen, aber nicht wissen, wie es funktioniert, oder die regelmäßig aufräumen und trotzdem immer wieder ins Chaos zurückfallen. Ich gebe meinen Klienten praktische Hilfestellung, ich unterstütze sie psychisch, und ich packe auch ganz handfest mit an. In Japan sehen unzählige Räumlichkeiten, privat wie geschäftlich genutzt, heute ordentlicher aus als jemals zuvor und beherbergen Bewohner und Benutzer, die sich noch nie in ihrem Leben so glücklich, befreit und energiegeladen gefühlt haben.
Die Anzahl der Dinge, die ich meine Klienten bisher wegwerfen ließ, angefangen bei Kleidung und Unterwäsche über Fotos, Kugelschreiber und Zeitungsausschnitte
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