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0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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gehe hin und bitte die Leute, mich telefonieren zu lassen. Dann bestelle ich ein Taxi, und wir setzen die Fahrt fort.«
    Tatum Gibb riß ihre himmelblauen Augen auf. Erschrocken stieß sie hervor: »Liebe Güte, und ich soll allein hier im Wagen Sitzenbleiben?«
    »Hast du etwa Angst?«
    »Klar habe ich Angst.«
    »Es wird dich schon keiner wegtragen«, erwiderte Yul Sturges grinsend und marschierte los.
    Tatum Gibb erstarrte. Das war doch die Höhe. Yul ließ sie tatsächlich allein. »He!« rief das Mädchen nervös. »Moment mal! Yul, so warte doch!« In der Eile fand sie den Türöffner nicht.
    Als sie ihn endlich gefunden hatte, war Yul Sturges bereits in der Dunkelheit verschwunden.
    »Yul!« rief das Mädchen zaghaft. »Yul, das… das kannst du doch nicht machen…«
    Sie lief ein paar Schritte, blieb dann aber schnell stehen, wagte sich nicht weiter. Sie schluckte schwer.
    Da hatte sie sich ja einen schönen Kavalier angelacht. Der Held ließ sie einfach hier sitzen, ohne auf ihre Angst Rücksicht zu nehmen.
    Von diesem Moment an war Yul Sturges für sie gestorben. Tatum nahm sich vor, den erstbesten Wagen, der hier vorbeikommen würde, anzuhalten und den Fahrer zu bitten, sie mitzunehmen.
    Mit Yul Sturges wollte sie nichts mehr zu tun haben. Es war überhaupt eine Schnapsidee gewesen, gleich nach ein paar Tänzen die Diskothek mit ihm zu verlassen.
    Aber so war Tatum Gibb. Wenn ihr ein Mann gefiel, dann ging sie auf ihr Ziel genauso los wie er auf das seine. Schließlich war sie emanzipiert.
    Tatum Gibb fröstelte. Sie rieb sich die Oberarme. Ein kleines Geräusch ließ sie erschrocken herumfahren. Zweige von Büschen bewegten sich.
    Das Mädchen hatte das Gefühl, als würde sich eine Eishand um ihr Herz schließen. »Ist… ist da jemand?« kam es stockend über ihre Lippen.
    Sie faßte sich unwillkürlich an die Brust. Ein Ast knackte. Tatum Gibb versuchte, die Dunkelheit mit ihren Blicken zu durchdringen.
    Mit kleinen, steifen Schritten wich sie zurück. Mit der Hüfte stieß sie gegen das Wagenheck. Sie wollte sich wieder in das Fahrzeug setzen und sämtliche Türen verriegeln.
    Ein schleifendes Geräusch ließ sie neuerlich erstarren. Ihr Herz übersprang einen Schlag.
    »Nein!« stöhnte sie. »O Gott, nein!« Sie wußte nicht, wovor sie sich so sehr ängstigte. Sie ahnte nur, daß sie sich in großer Gefahr befand.
    Mit zitternden Fingern tastete sie sich am Wagen entlang. Kurz bevor sie die Tür erreichte, gewahrte sie ein spukhaftes Licht. Nur ein kleiner Punkt in der Dunkelheit.
    Aber dieser Punkt übte eine magische Anziehungskraft auf das Mädchen aus. Es vergaß, sich in den Chevrolet zu setzen.
    Ein innerer Zwang war plötzlich vorhanden. Er trieb sie auf das Irrlicht zu. Sie löste sich hölzern vom Fahrzeug. Ihre Lider senkten sich, als wäre sie mit einemmal schläfrig.
    Wie in Trance bewegte sich Tatum Gibb. Direkt auf das unheimliche Irrlicht zu, das ihr aus der schwarzen Finsternis entgegenleuchtete.
    Das gespenstische Licht näherte sich ihr ebenfalls. Es schwebte dem Straßenrand entgegen.
    Wieder vernahm Tatum Gibb jene schleifenden Geräusche und das Knacken von Ästen. Und dann wurden die Zweige der Büsche von kräftigen Armen auseinandergeschoben.
    Gleichzeitig erlosch das rätselhafte Licht. Tatum Gibb stoppte. Ihre Augen weiteten sich.
    Ein Mann trat ihr entgegen. Groß, schlank. Mit finsterer Miene. Er wirkte unnahbar. Dennoch atmete Tatum Gibb erleichtert auf.
    Sie glaubte, den Mann nicht fürchten zu müssen. Abermals legte sie ihre Hand auf den üppigen Busen und seufzte: »Wie konnten Sie mich nur so furchtbar erschrecken?«
    Der Fremde sagte nichts. Er kam langsam näher. Tatum Gibb täuschte sich in ihm. Sie war in Lebensgefahr, aber sie wußte es nicht.
    Jetzt erst bemerkte das Mädchen den länglichen Gegenstand, der vor der Brust des Mannes baumelte. Ein Ding aus Stein. Eine Figur. Sie hing an einem Lederriemen um den kräftigen Hals des Mannes und stellte eine Schlange mit gespreizten Drachenflügeln dar.
    Gebannt blickte Tatum Gibb auf dieses seltsame Amulett. Die geflügelte Schlange schien plötzlich von innen heraus zu leuchten. Grünlich pulsierendes Licht überzog sie und machte die Drachenflügel durchscheinend wie Seidenpapier.
    Der grüne Schimmer griff in Sekundenschnelle auf den Fremden über. Bald war sein ganzer Körper davon erfaßt. Tatum Gibb traute ihren Augen nicht. Sie zweifelte an ihrem Verstand.
    »Unmöglich!« stammelte sie. »Das gibt es

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