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0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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nicht…«
    Was sie sah, war so ungeheuerlich, daß ihr Verstand sich weigerte, es als wahr hinzunehmen.
    Der Kopf des Mannes überzog sich mit grünen Schlangenschuppen. Stechende Schlangenaugen starrten das zitternde Mädchen feindselig an.
    Ein gefährliches Zischen kam aus dem Mund des Unheimlichen, dessen Hände zu abstoßenden grünen Klauen wurden.
    Tatum Gibbs Kehle war wie zugeschnürt. Sie stieß einen verzweifelten, krächzenden Schrei aus. Das Ungeheuer hob die Krallenhände. Als die geschuppte Bestie Tatum ergreifen wollte, wirbelte das Mädchen herum und floh in wilder Panik.
    Das Scheusal setzte ihr augenblicklich nach. Tatum wollte in den Chevrolet springen. Ihr Herz hämmerte ungestüm gegen die Rippen. Sie griff nach dem Türgriff, doch das Ungeheuer trat mit großer Wucht gegen die aufschwingende Tür, so daß sie dem Mädchen aus der Hand gerissen wurde.
    Daraufhin rannte Tatum Gibb weiter. Zunächst hetzte sie die Straße entlang. Dann übersprang sie den Straßengraben und stürmte in das finstere Wäldchen.
    Sie prallte mit der Schulter gegen einen Baum. Es riß sie herum. Sie stolperte weiter und strauchelte über eine armdicke Wurzel.
    Während sie fiel, peitschten Zweige ihr furchtverzerrtes Gesicht. Hart schlug sie auf dem Boden auf. Ein heftiger Schmerz durchraste sie.
    Sie vernahm das Zischen des Unheimlichen hinter sich und rollte herum. Er beugte sich über sie.
    Tatum Gibb zog ihre Beine an. Sie stemmte dem Geschuppten die Absätze ihrer Pumps gegen die Brust und stieß ihn mit aller ihr zu Gebote stehenden Kraft zurück.
    Er ließ ein unwilliges Knurren hören. Tatum wußte nicht, wie sie es schaffte, noch einmal auf die Beine zu kommen. Der rechte Knöchel war verstaucht. Er schmerzte höllisch.
    Dennoch humpelte das Mädchen in großer Angst weiter.
    Weg! Weg! Weg! schrie es in ihr. Sie begriff nicht, daß sie bereits in dem Augenblick verloren gewesen war, als der Mann ihr entgegengetreten war.
    Sie war des Todes. Sie konnte ihr Ende lediglich hinausschieben, aber keinesfalls verhindern.
    Tränen quollen aus ihren Augen. Verzweiflung prägte ihr Gesicht. Sie rannte um ihr Leben, doch dieser Wettlauf war bereits verloren.
    Als sie zum zweitenmal stürzte, war das Monster schneller über ihr. Die grünen Krallenhände zuckten auf sie zu.
    Und als sich die Klauen um Tatum Gibbs Hals legten, begriff das Mädchen, daß dies das Ende war…
    ***
    Bill Fleming stand vor dem großen Wandspiegel in der Diele und zupfte an seiner Krawatte. Professor Zamorra beobachtete ihn dabei.
    »Ray Tashlin ist ein reichlich sonderbarer Kauz«, erzählte Bill. »Ein totaler Nachtmensch ist das. Am Tag schläft er die meiste Zeit.«
    »Wie kommt er denn da mit den Ämtern zurecht?« fragte Zamorra lächelnd.
    »Oh, ganz gut. Schließlich wird von den Beamten ja behauptet, daß sie ebenfalls am Tag schlafen.«
    »Sag das bloß nicht, wenn dein Steuerreferent in der Nähe ist.«
    »Ich werde mich hüten«, bemerkte Bill grinsend.
    Zamorra hatte beruflich in Boston zu tun gehabt. Ein renommierter amerikanischer Verlag hatte die Absicht, ein von dem Parapsychologen verfaßtes Buch über den Voodoo-Kult herauszubringen.
    Nach der Arbeit hatte der Professor an das Vergnügen gedacht. Er hatte seinen Freund Bill Fleming in New York angerufen und war mit der nächsten Maschine herübergekommen.
    Zamorras Sekretärin Nicole Duval war in Boston bei einer guten Bekannten geblieben. Sie wollte in drei bis vier Tagen nach New York nachkommen und dann gemeinsam mit dem Professor die Heimreise nach Frankreich antreten.
    Bill zog seine Lammfelljacke an und wandte sich vom Spiegel ab. »Können wir gehen?«
    »Ich bin fertig«, sagte Zamorra.
    Bill öffnete die Tür. Zamorra verließ die Wohnung des Freundes. Bill löschte das Licht. Gemeinsam fuhren die Freunde zur Tiefgarage hinunter.
    Bill Fleming war von dem bekannten Archäologen Ray Tashlin in dessen Haus eingeladen worden. Als Tashlin hörte, daß Professor Zamorra bei Bill zu Besuch war, hatte er verlangt, daß der Parapsychologe, von dem er schon so viel gehört hatte, unbedingt mitkommen müsse.
    Um zweiundzwanzig Uhr sollten sie bei Tashlin sein. Keine außergewöhnliche Zeit für den Nachtvogel Ray Tashlin.
    Bill Fleming schloß den Wagenschlag auf. Zamorra nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Während Bill den Motor startete, sagte er: »Tashlin wird dir bestimmt gefallen. Er ist ein heller Kopf. Hat progressive Ansichten und sprüht vor Intelligenz.«
    »Ich

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