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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geräten, die über ihre Kraft hinaus beansprucht wurden. Auf dem Oszillographenschirm tanzten wirre Figuren in scharfen, blendend hellen Linien. Die Lichtzeiger der Meßinstrumente zitterten am oberen Anschlag. Und der Verteilerkasten, vor dem Art stand, strahlte Hitze aus.
    Art brauchte sich nur ein wenig zur Seite zu drehen, um das Stellrad zu sehen. Während er auf dem Boden lag, hatte es jemand bis zum oberen Anschlag gedreht. Die gesamte Leitung, die die Generatoren der Station für den Senderaum erzeugten, wurde jetzt auf die Geräte geleitet. Sie war ausreichend, um alle fünfundzwanzig Sende- und Empfangsgeräte für BOB-XXI in Betrieb zu halten. Jetzt aber waren nur drei von den Geräten eingeschaltet. Art sah im Geist, wie die Deckplatten sich zu biegen und zu schmelzen begannen. Er stellte sich vor, wie die Meßinstrumente explodierten und die Schalter in Stücke flogen. Er begriff, daß die BOB-XXI in ein paar Sekunden von jeglicher Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten sein würde, wenn er nicht handelte.
    Er machte einen zweiten Versuch, seinen Platz zu erreichen. Er brauchte nur den Interkom einzuschalten und Erich Furchtbar Nachricht zu geben. Eric würde dafür sorgen, daß den Unsichtbaren Einhalt geboten würde. Art machte zwei Schritte, und diesmal behinderte ihn niemand. Aber er blieb von selbst stehen. Das Interkom-Mikrophon lag auf dem Pult vor seinem Sessel. Blauer Rauch drang aus dem Metallgitter hervor. Die hohe Leistungszufuhr hatte das Gerät außer Betrieb gesetzt.
    Es gab nur noch einen anderen Weg: durch die Tür. Art stürzte auf das Schott zu. Er wollte hinaus in den Gang und dem Nächstbesten zurufen, was hier im Funkraum vor sich ging. Wer immer ihn auch hörte, er mochte zum Hauptschaltraum laufen und Eric benachrichtigen. Art selbst mußte hierbleiben und die Unsichtbaren beobachten.
    Er kam nicht ganz bis zum Schott. Zwei Meter davor hatte er plötzlich den Eindruck, jemand nähere sich ihm. Er wich zur Seite. Und der Schlag, der gewiß mit größerer Wucht geführt war als der erste, streifte ihn nur an der Schulter. Er taumelte nur, ging nicht einmal ganz zu Boden. Aber er wußte von da an, daß er jetzt allein seinen Mann stehen mußte. Sie ließen ihn nicht hinaus, und der Interkom funktionierte nicht mehr. In seinen Händen lag das Wohl der Station.
    Art nahm sich ein paar Sekunden Zeit zum Überlegen. Warum taten sie das? Warum führten sie den Geräten mehr Leistung zu, als sie vertragen konnten? Wollten sie die Instrumente ganz einfach zerstören? Das hätten sie leichter haben können. Sie brauchten nur die Hauptschalttafeln entzwei zu schlagen. Ohne Verbindung mit der Außenwelt würde die BOB-XXI wenigstens ein halbes Jahr brauchen, um sie wieder instand zu setzen.
    Das war es nicht. Was wollten sie also?
    Er fand es nicht heraus. Er wußte nur, daß sie dabei waren, seine Geräte zu demolieren. Seine Geräte, denen er all die Monate hindurch mehr Sorgfalt hatte zukommen lassen als sich selbst. Sie kamen einfach an Bord, ungebeten und ohne zu fragen. Sie gaben sich nicht zu erkennen und benahmen sich so, als gehörte die Station ihnen. Und jetzt fingen sie an, Art Cavanaughs kostbarsten Besitz, seine Funkgeräte, zu zerstören.
    Der Zorn gewann die Oberhand. Art warf sich nach vorne, auf das Stellrad zu. Er wußte, daß ihm dieser Angriff schlecht bekommen würde. Aber er packte das Rad und drehte es mit einem gewaltigen Ruck auf Null. Das helle Summen erstarb augenblicklich. Die Lichtzeiger fielen zurück, und das Interkom-Mikrophon gab weniger Rauch von sich. Triumphierend sah Art sich um. „Na, wo seid ihr jetzt?" schrie er. Etwas kam auf ihn zu. Er spürte es. Er konnte es nicht sehen, aber das Gefühl drohender Gefahr war deutlich.
    Er wich zur Seite. Etwas Unsichtbares traf mit voller Wucht auf die Deckplatte des Verteilers, vor dem er eben noch gestanden hatte. Art lachte höhnisch. Schnell im Reagieren waren die Unsichtbaren anscheinend nicht. Er trat einen Schritt weiter zurück, und wieder hatte er das Gefühl, er wäre einem heftigen Schlag nur um ein paar Millimeter entgangen.
    Das wunderte ihn. Hatten sie keine anderen Waffen als Messer und ihre Fäuste? Wenn das so war, dann standen seine Chancen nicht allzu schlecht. Er hatte schließlich seinen Instinkt, der ihn mit steigender Wachsamkeit jedesmal warnte, wenn er angegriffen wurde. Wieviel Unsichtbare waren in diesem Raum? Art war sicher, daß einer in der Nähe des Schotts stand, um ihn am

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