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0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: echte Mörder
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und links von der Einfahrt stehen und beratschlagten, was wir machen könnten. Einer lief in die Kneipe da drüben und rief die Polizei an. Und dann dauerte es keine zwei Minuten, Mr. G-man, und der Sergeant dort erschien mit seinem Streifenwagen. Wir hatten ihnen kaum gesagt, dass der Mörder in die Einfahrt hineingerannt wäre, da stürmten die Cops den Hof! Das ging nur so: eins, zwei, drei.«
    »Sie sind sicher,- dass der Mann, den ich vorhin wegbringen ließ, identisch ist mit dem Mann, der neben dem Toten stand, in dessen Anzugtasche griff und dabei eine Pistole in der Hand hielt?«
    »Absolut sichfer.«
    »Sie können es beschwören?«
    Mr. Reczinek nickte überzeugt.
    »Jederzeit.«
    »Okay. Sie können nach Hause gehen oder wohin Sie sonst wollen. Sie werden von uns Nachricht erhalten hinsichtlich Ihrer Zeugenaussage.«
    »Gut, Mr. G-man. Bye-bye!«
    »Bye-bye, Mr. Reczinek.«
    Ich ließ mir den nächsten Zeugen kommen. Er sagte im Wesentlichen das Gleiche aus wie Reczinek. Der dritte ebenfalls. Als ich danach wieder mit Phil zusammentraf, der ein paar Schritte weiter weg zwei Männer und eine Frau verhört hatte, zuckte mein Freund die Achseln.
    »Sieht böse aus für diesen Moore. Meine drei sind alle bereit zu schwören, dass er der Mörder ist.«
    »Meine drei ebenfalls«, sagte ich. »Es bleibt uns praktisch nur noch das Motiv zu klären, dann ist der Fall bereits erledigt.«
    »Okay«, schnaufte Phil zufrieden. »Ich wollte, wir hätten immer so unkomplizierte Fälle.«
    ***
    Wir blieben noch etwa zwei Stunden am Tatort, um die üblichen Routinearbeiten zu erledigen. Wir ließen uns den Hof zeigen, wo man Moore bewusstlos gefunden hatte, machten ein paar Fotos davon, wobei einer unserer Leute nach der Beschreibung des Sergeant die Haltung von Moore einnahm, wir sprachen noch mit einer Menge Leute, wobei nicht mehr herauskam als bei den anderen Zeugen auch, und dann konnten wir endlich daran denken, ins Districtgebäude zurückzukehren.
    Wir ließen uns sofort Moore ins Office bringen.
    »Setzen Sie sich, Moore«, sagte ich. »Zigarette?«
    »Danke«, sagte er hastig und griff mit Fingern zu, die zitterten.
    Ich hatte mein in den Schreibtisch eingebautes Tonbandgerät eingeschaltet, sodass im Augenblick nicht mitstenografiert zu werden brauchte.
    Moore machte einen erbärmlichen Eindruck. Seine Hände bebten, seine Augen irrten unstet umher, und seine Beule war noch größer geworden.
    »Haben Sie Schmerzen?«, fragte ich.
    Er nickte.
    »Ein bisschen Kopfschmerzen.«
    Ich rief unseren Doc an und bat ihn, herüberzukommen. Er erschien wenige Minuten später.
    »Doc, kümmern Sie sich doch bitte mal um den Mann!«
    »Gern, Jerry.«
    Phil und ich rauchten schweigend, während unser Arzt an Moore herumhantierte. Als er Jod in den Hautriss strich, stöhnte Moore leise. Dann schluckte er gehorsam zwei Tabletten.
    »Das ist alles, was ich für ihn tun kann«, sagte der Arzt nach einer Weile.
    »Wie sieht es aus?«, fragte ich.
    »Nichts Ernstliches. Eine Beule von einem Sturz - wahrscheinlich. Oder?«, fragte er Moore.
    Der zuckte die Achseln und sagte gequält: »Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern. Es ist alles wie hinter einer dichten, undurchsichtigen Nebelwand verborgen. Ich gebe mir schon seit ein paar Stunden die redlichste Mühe, diese Wand zu durchdringen, aber es will und will mir nicht gelingen.«
    Der Arzt sah ihn zweifelnd an, murmelte ein schwaches »Hm!«, und verabschiedete sich. Wir warteten, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte.
    Auf meinem Schreibtisch lag ein Zettel unseres Erkennungsdienstes mit dem lakonischen Vermerk: »Joe Moore bereits erkennungsdienstlich behandelt. Rocky.«
    Rocky war der Leiter unserer erkennungsdienstlichen Abteilung, und mit seiner knappen Formel teilte er uns lediglich mit, dass man von Moore bereits die üblichen drei Bilder aufgenommen und seine Fingerabdrücke abgenommen hatte.
    »Wir wollen jetzt mal versuchen, den heutigen Tag zu rekonstruieren«, sagte ich. »Sind Sie einverstanden, dass wir uns mit Ihnen unterhalten? Oder wünschen Sie eine Unterbrechung? Fühlen Sie sich nicht wohl genug für unser Gespräch? Möchten Sie einen Anwalt vorher verständigen und warten, bis er hier ist?«
    Joe Moore wusste offenbar nicht, dass ihm alle diese Rechte gesetzlich zustanden, denn er staunte uns groß an. Nach einer Weile wurde ihm klar, dass es Fragen gewesen waren, und er schüttelte den Kopf.
    »Aber nein! Wir können ruhig miteinander

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