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0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: echte Mörder
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sprechen. Aber ich fürchte, ich werde Ihnen wenig helfen können. Mein Gedächtnis…«
    »Das wird sich vielleicht geben«, meinte Phil. »Fangen wir heute früh an. Um wie viel Uhr sind Sie aufgestanden?«
    »Wie immer: halb sechs.«
    »Können Sie uns kurz den Verlauf des Tages mit eigenen Worten schildern?«
    »Natürlich. Also, ich stand um halb sechs auf. Ich machte Feuer, während meine Frau den Frühstückstisch deckte.«
    Ich unterbrach.
    »Sie sind verheiratet?«
    »Ja.«
    Ich notierte mir schnell: Frau benachrichtigen!, dann fuhr ich mit dem Verhör fort.
    »Sie brauchen nicht alle Einzelheiten zu erwähnen. Nur was Sie für wichtig halten.«
    »Wichtig?«, fragte er verständnislos. Seine Stirn legte sich in Falten: »Ach, Sie glauben noch immer, dass ich diesen Mann erschossen hätte?« Er sprang auf, beugte sich weit über seinen Schreibtisch, und dann schrie er mir mit immenser Lautstärke ins Gesicht: »Aber ich war es nicht! Wann werden Sie das endlich kapieren? Sie können doch nicht einen Unschuldigen verdächtigen! Ich war es nicht! Warum hätte ich denn Mister Settskail umbringen sollen?«
    »Das wird sich noch heraussteilen«, fuhr Phil ihn scharf an. »Bleiben Sie auf Ihrem Stuhl sitzen! Wenn Sie unschuldig sind, wird es sich ergeben!«
    Er fuhr erschrocken zurück und ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Ich beugte mich vor und sagte sanft: »Moore, begreifen Sie doch, dass wir keineswegs gegen Sie voreingenommen sind! Wir haben nicht die Absicht, Ihnen einen Mord anzuhängen, wenn Sie es nicht waren. Wir wollen die Wahrheit wissen, nichts als die Wahrheit, und da Sie nun einmal unter recht mysteriösen Umständen in unmittelbarer Nähe des Tatortes gefunden wurden, müssen wir uns mit Ihnen unterhalten. Ist das klar?«
    Er rieb sich nervös die Hände.
    »Ja, ja. Sicher. Entschuldigen Sie.«
    »Vergessen wir’s! Machen wir weiter! Sie haben gefrühstückt. Um wie viel Uhr haben Sie das Haus verlassen?«
    »Kurz nach sechs. Um halb sieben fängt mein Job an.«
    »Augenblick! Was trugen Sie, als Sie um sechs oder kurz darauf das Haus verließen?«
    »Meinen Anzug!«
    »Nicht diesen Mantel?«
    »Nein! Ich sägte Ihnen doch schon, dass mir der Mantel nicht gehört!«
    »Aber wo haben Sie ihn dann her?«
    Er verzog gequält das Gesicht.
    »Das ist es ja! Darüber denke ich doch die ganze Zeit nach! Aber ich kann mich nicht erinnern! Herrgott, verstehen Sie doch!«
    Bevor ich weiterfragen konnte, klopfte es an unsere Officetür. Ich rief: »Come in!«
    Die Tür ging auf und ein Kollege von der Mordkommission kam herein. Es war Robby, der Experte für Fingerabdrücke. Er brachte mir die Pistole.
    »Ich habe alle an der Waffe vorhandenen Fingerabdrücke gesichert, Jerry«, erklärte er, während er mir die Waffe auf den Schreibtisch legte. »Bildschöne Prints.«
    »Hast du sie schon verglichen?«
    Robby nickte in Richtung auf Moore. »Allesamt von ihm.«
    »Danke, Robby.«
    »Okay.«
    Er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Hutkrempe und ging. Robby gehörte zu den Leuten, die anscheinend mit dem Hut sogar ins Bett gehen. Ich erinnere mich nicht, ihn jemals ohne Hut gesehen zu haben.
    Gerade wollte ich das Verhör wieder aufnehmen, da klingelte das Telefon. Ich nahm den Hörer und meldete mich.
    »Hallo, Jerry«, sagte Rocky vom Erkennungsdienst. »Wir haben unsere Kartei durchgesehen. Joe Möore ist dabei. Er erhielt vor acht Jahren fünf Jahre Zuchthaus wegen Beteiligung an Bandenverbrechen, wurde jedoch nach drei Jahren und sieben Monaten wegen guter Führung entlassen. Seither noch nicht wieder straffällig geworden. Das war alles, was ich dir sagen wollte, Jerry.«
    »Vielen Dank«, murmelte ich und legte den Hörer auf.
    Joe Moore hatte mich die ganze Zeit nervös beobachtet.
    »Sieht verdammt schlecht für Sie aus, Moore«, sagte ich. »An der Mordwaffe sind nur Ihre Fingerabdrücke, vorbestraft und sogar mit Zuchthaus sind Sie auch schon, und ein halbes Dutzend Zeugen wird vor Gericht beschwören, dass Sie es waren, der Settskail erschoss. Wollen Sie nicht endlich ein Geständnis ablegen?«
    Da bekam er einen Tobsuchtsanfall.
    Er hätte vermutlich unser Office demoliert, wenn wir ihn nicht schnellstens festgehalten hätten.
    ***
    Margy Moore ging summend zur Wohnungstür, als es klingelte.
    Ihr Summen erstarb, als sie den Mann sah, der vor der Tür stand. Sie runzelte ihre Stirn und dachte einen Augenblick nach, dann sagte sie überrascht, und es klang nicht sehr einladend: »Du

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