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0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

Titel: 0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uns stand das Wasser bis zum Hals
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ich sicher.«
    »Na, auf einem Stadtplan im Districtgebäude werden wir es schon finden. Die Frage ist jetzt nur: Was wollen sie von der Bolden-Gang?«
    Cennedy hob die Schultern.
    »Keine Ahnung. Sie sind mehr als vorsichtig in dieser Bande. Es ist eigentlich ein Wunder, dass ich tatsächlich in die Bande eindringen konnte.«
    »Du hast dir lange genug Mühe gegeben, Fred«, sagte Phil. »Schließlich hast du fast vier Monate lang den Gangster in Harlem gespielt, bis es dir gelang, mit der Bande in Kontakt zu kommen.«
    »Das ist wahr«, nickte Cennedy. »Aber gerade weil es so lange gedauert hat, bin ich mit dem bisherigen Erfolg nicht zufrieden. Ich habe den wirklichen Boss der Bande noch nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen.«
    »Kennst du wenigstens seinen Namen oder seinen Spitznamen?«
    »No. Alle reden immer nur vom Boss. Angeblich hat ihn kein einziger der Bande je gesehen. Aber das glaube ich nicht. Mindestens Walt dürfte ihn kennen.«
    »Walt?«, fragte ich. »Wer ist das?«
    »Walt Melec, ein ganz widerlicher Typ. Er hat so eine Art Vormannstellung in der Bande. Er ist der Befehlsübermittler des Chefs. Wie der Chef sich mit Walt in Verbindung setzt, habe ich noch nicht herausfinden können, aber ich nehme an, dass es telefonisch geschieht, wobei sie wahrscheinlich ein verabredetes Kennwort benutzen.«
    »Und du hast keine Ahnung, was sie mit der anderen Bande Vorhaben?«
    »Keinen blassen Dunst«, seufzte Frederick Cennedy. »Ihr dürft jetzt nicht denken, dass ich mir nicht genug Mühe gegeben hätte, aber…«
    Ich unterbrach ihn: »Kein Mensch denkt so etwas, Fred. Wir wissen alle, dass du dich auf ein sehr gefährliches Abenteuer eingelassen hast, und wir haben ganz schön um dich gezittert, als wir uns auf den Weg hierher machten. Und von Mister High sollen wir dich grüßen und dich noch einmal bitten, ja nicht zu viel zu wagen. Du sollst in erster Linie auf deine Sicherheit achten.«
    Fred grinste.
    »Okay, okay, so leicht machen sie mich nicht fertig, da braucht ihr keine Angst zu haben. Mehr Sorge macht mir, wie ich mich morgen verhalten soll, oder besser: heute, denn wir haben ja schon früh. Wenn die beiden Banden zusammen einen Überfall ausführen -was soll ich dann tun? Ich bin G-man, ich kann doch nicht auf ehrliche Leute schießen.«
    Ich kannte selbst aus Erfahrung solche Situationen, denn auch ich hatte schon in Banden mitgespielt, die wir dadurch zu überführen hofften.
    »Das kann nur die jeweilige Situation entscheiden, Fred«, sagte ich. »Spiele mit, solange es dein Gewissen zulässt! Wird es zu viel, dann versuche sofort, dich von der Bande zu trennen und auf die andere Seite zu schlagen!«
    »Damit wäre mein Auftrag natürlich ins Wasser gefallen«, meinte Fred missmutig. »Sobald ich mich von der Bande trenne, ist es mit unserem Plan Essig, dass ich irgendwie einen Kontakt mit dem Chef hersteilen könnte.«
    »Besser, als wenn du an einem Verbrechen aktiv teilnimmst«, sagte ich ernst.
    »Natürlich«, stimmte Fred zu. »Aber was wollen wir heute früh machen? Die beiden Banden scheinen etwas vorzuhaben. Wie wollen wir es verhindern, da wir doch gar nicht wissen, um was es eigentlich geht?«
    Ich dachte einen Augenblick nach, dann entschied ich: »Wir werden mit Mister High darüber sprechen. Er ist der Districtchef, er muss die Entscheidung fällen. Ich schlage vor, dass du dich jetzt wieder absetzt, Fred. Wir warten noch ein paar Minuten und verschwinden nach dir. Dieser Treffpunkt bleibt weiterhin bestehen. Wir werden jede Nacht entweder selbst warten oder ein paar Kollegen schicken.«
    Fred Cennedy erhob sich. Seine Hünengestalt überragte uns um einige Zoll. Er schüttelte uns die Hand.
    »Und denke daran, Fred«, mahnte ich ein letztes Mal: »Dein Leben ist uns wichtiger als ein Beweismittel gegen die Bande!«
    Er lachte. Es war das sorglose, selbstbewusste Lachen eines großen Jungen.
    ***
    Es war zehn Minuten nach fünf Uhr, als wir von unserem Office im Districtgebäude aus den Chef anriefen.
    Mister High meldete sich sofort, und seine Stimme klang gar nicht wie die eines Menschen, der gerade aus dem Schlaf gerissen wurde.
    Ich erzählte ihm das wenige, was uns Frederick Cennedy hatte berichten können.
    »Gegen die Bande, in die Cennedy eingedrungen ist, können wir also noch nicht vorgehen«, sagte der Chef. »Und von der Bolden-Gang weiß ich nur, dass es eine Bande kleiner Einbrecher ist. Viel zu kleine Fische, als dass sich das FBI damit beschäftigen

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