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0143 - Das Monster aus der Vergangenheit

0143 - Das Monster aus der Vergangenheit

Titel: 0143 - Das Monster aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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dreht ihr den Wasserhahn auf!«
    Er erreichte die Treppe. Eth Al-Oman zuckte zurück. Er eilte auf den Kellerabgang zu. Der Mann lief die Stufen herunter. Er kümmerte sich nicht weiter um die Frau, mit der er den Wortwechsel gehabt hatte.
    Die Mumie zog sich in das schützende Dunkel der Kellertreppe zurück und wartete reglos.
    Die Frau blieb oben stehen. »Sag mal, willst du auf mich nicht warten?« rief sie dem Mann nach.
    »Nein!« gab dieser gereizt zurück.
    »Dann geh doch zum Teufel!« schrie sie, machte kehrt und verschwand wieder in ihrer Wohnung. Unten knallte der Mann wütend die Haustür zu.
    Eth Al-Oman ließ nur noch einen kurzen Augenblick verstreichen, dann kam er aus seinem Versteck hervor.
    Lautlos schlich die Mumie die Stufen hinauf. Die Füße des Hohepriesters schienen den glatten Stein nicht zu berühren.
    Mit einer geradezu traumwandlerischen Sicherheit fand die Mumie ihren Weg.
    »Nogorata!« murmelte der Unheimliche. »Nogorata, ich komme!«
    ***
    Erst als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, kam Sabrina Kelly wieder einigermaßen zu sich. Das bildhübsche Mädchen hakte die Vorlegkette ein und wankte dann ins Wohnzimmer.
    Ihre Schritte waren unsicher. Sabrina fühlte sich total entkräftet. Sie stützte sich auf die Lehne der Sitzbank, die mitten im Raum stand und diesen gemeinsam mit den anderen Elementen der Sitzgruppe beherrschte.
    Vor ihrem geistigen Auge lief ein Film ab.
    Ein Tonfilm war es, dessen Enden zusammengeklebt waren. Deshalb hatte der Horrorstreifen kein Ende. Er begann immer wieder von vorn.
    Sabrina sah sich vor der Mumie im Museum stehen. Sie hörte Eth Al-Omans Stimme, hörte, wie er sie Nogorata nannte, hörte sich erwidern, daß sie nicht Nogorata sei, sondern Sabrina Kelly…
    Sie sah ihre Flucht aus dem Museum, hörte sich mit John sprechen, sah sich in das Taxi steigen und abfahren. Ohne John.
    John!
    Sabrinas Blick suchte das Telefon. Sie mußte John anrufen. Der Ärmste machte sich große Sorgen um sie. Sie hatte ihn vor dem Museum einfach stehen gelassen. Er hatte ein Recht darauf, zu erfahren, warum.
    Sie wollte sich bei ihm für ihr sonderbares Benehmen entschuldigen. Nervös fuhr sie sich durch das rabenschwarze Haar.
    Sie eilte zum Telefon. Hastig griff sie nach dem Hörer. Sie tippte John Calidges Nummer in den Apparat. Zwölfmal ließ sie es läuten.
    Aber John hob nicht ab. Er war nicht zu Hause. Verwirrt ließ Sabrina den Hörer sinken.
    Eine neue Furchtwelle überflutete sie. Sie hatte mit einem Mal ein unangenehmes Prickeln im Nacken. Während sie den Hörer in die Gabel zurücklegte, dachte sie an Eth Al-Oman.
    Sie hatte plötzlich den Eindruck, in dieser Stadt vor der Mumie nicht sicher zu sein. Selbst in ihrer Wohnung, hinter verschlossenen Türen, war sie vor Eth Al-Oman nicht sicher.
    Sabrina begriff, daß sie keine Stunde länger in Chicago bleiben durfte. Sie mußte raus aus dieser Stadt, und zwar schnell. Sonst konnte es passieren, daß die Mumie sie mit irgendeinem Zauber einfing.
    Sofort stand Sabrinas Entschluß fest Sie würde zu einer guten Freundin aufs Land ziehen. Für wie lange? Das wußte sie noch nicht. Es würde sich finden. Maureen hatte sie bereits mehrmals eingeladen, den Sommer bei ihr zu verbringen.
    Sie würde sich bestimmt über Sabrinas Besuch freuen.
    Der Blick des Mädchens streifte abermals das Telefon. Ihre Hand legte sich auf den Hörer, doch sie nahm ihn nicht ab. Ihr war eingefallen, daß Maureen dort draußen auf der Farm telefonisch nicht erreichbar war.
    Hastig lief sie ins Schlafzimmer. Sie holte eine schweinsledernde Reisetasche aus dem hohen Einbauschrank und begann diese ñink zu packen.
    Wahllos warf sie alle möglichen Wäschestücke in die Tasche. Pullis, Shorts, Slips…
    Im Bad raffte sie die Zahncreme, die Zahnbürste, eine Reinigungsmilch und verschiedene andere Dinge aus dem Spiegelschrank, warf alles in die Tasche und schloß diese dann, indem sie mit einem schnellen Ruck den Reißverschluß zuzog.
    Fertig.
    Jetzt wollte Sabrina Kelly ihre Wohnung so rasch wie möglich verlassen. Doch das ließ Eth Al-Oman nicht mehr zu!
    Eine riesige Kanonenkugel schien in diesem Augenblick die Wohnungstür getroffen zu haben. Ein ohrenbetäubender Krach - die Tür wurde aus den Angeln gerissen, die Vorlegekette wurde aus dem Holz gefetzt.
    Die Tür flog weit in die Diele hinein.
    Und in ihrem Rahmen stand die Mumie. Groß, breit, bedrohlich. Mit unheimlich leuchtenden Augen starrte Eth Al-Oman das geschockte

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