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0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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entdeckten wir zwei Förderwagen. Wir schlichen darauf zu und hörten die Stimmen von zwei Arbeitern, die hinter den Hunden standen.
    »Endlich ist die Schufterei vorbei«, sagte einer der beiden Männer.
    »So hart habe ich in meinem Leben noch nicht gearbeitet«, sagte der andere.
    »Kendall bezahlt aber auch nicht schlecht.«
    »Richtig. Und nun gibt's auch noch 'ne saftige Prämie.«
    »Mensch, die Mädchen werden Augen machen, wenn ich nach Newport zurückkomme - die Taschen voller Geld.«
    »Wirst du alles verputzen?«
    »Warum nicht? Man lebt schließlich nur einmal.«
    »Kannst du verstehen, warum Kendall uns fortgeschickt hat?«
    »Er möchte mit seinem Heiligtum zuerst einmal allein sein, nehme ich an.«
    Wir waren spät dran, konnten Kendall nicht mehr daran hindern, den Teufelsstein zu suchen. Er hatte ihn bereits gefunden.
    Ich warf Tony Ballard einen raschen Blick zu. Die Miene des Detektivs war besorgt.
    Er wusste genauso gut wie ich, was mit Cornell Kendall wahrscheinlich in diesen Moment passierte. Der Mann war mit dem Teufelsstein allein, und der Stein würde ihn töten. Wir würden es wohl kaum mehr verhindern können.
    Ich machte Tony mit Handzeichen klar, dass es wichtig war, die beiden Arbeiter jetzt auszuschalten, denn sie hätten es nicht zugelassen, dass wir das Bergwerk betraten.
    Tony Ballard verstand, war derselben Ansicht und nickte.
    Dann schlich er links um die Förderwagen herum, ich rechts.
    Einer der beiden Arbeiter sah mich. Er riss die Augen auf, wollte den andern warnen, doch wir ließen den Männern keine Chance.
    Wir wussten, wie wir zuschlagen mussten, damit sich die beiden für eine Weile schlafen legten.
    Aus dem Stollen gellte uns ein markerschütternder Schrei entgegen. Wir waren sicher, dass Cornell Kendall in diesem Augenblick sein Leben verloren hatte.
    Trappelnde Schritte waren zu hören.
    Ich stellte fest, dass die Schienen zum Stollen hin ein leichtes Gefälle hatten.
    Da anzunehmen war, dass sich uns Kendalls Männer in den Weg stellen würden, wenn wir in das Bergwerk gingen, schlug ich vor, sie mit den Förderwagen zu überlisten.
    »Gute Idee«, sagte Tony Ballard sofort. »Etwas Besseres wäre selbst mir nicht eingefallen.«
    Ich grinste, tippte mir an die Stirn und sagte: »Wer hat, der hat.«
    Eine glutrote Lichtwelle durchflutete in diesem Moment den Stollen. Es hatte den Anschein, als hätte sich im Inneren des Berges ein Höllentor geöffnet. Der Stolleneingang nahm mit einemmal das Aussehen eines riesigen Mauls an. Die spitzen Gesteinszacken, die von oben herunterragten, ähnelten dem gefährlichen Raubtiergebiss eines angreifenden Wolfs. Ich hatte den Eindruck, ein Teil des Berges wäre zu einem mächtigen Schädel geworden, aber es war wohl alles nur ein trügerisches Spiel des herausflutenden roten Lichts.
    Der Stollen tat sich vor uns wie ein roter Rachen auf, der bereit war, alles in die Hölle hinab zu schlingen.
    Wir stürzten uns auf die Bremsklötze rissen sie von den Schienen, stemmten uns gegen die Förderwagen und brachten sie in Fahrt.
    Mit rasch zunehmender Geschwindigkeit rollten die Hunde auf den Stolleneingang zu. Als wir genug Tempo draufhatten, rief ich: »Aufspringen!«
    Wir federten hoch, schwangen uns auf den ersten Wagen. Ich saß vorn, Tony Ballard hinter mir.
    Da tauchten Kendalls Männer auf. Mit Spitzhacken, Schaufeln, Handlampen. Sie wollten sich uns entgegenstellen, doch die Förderwagen waren nicht zu bremsen.
    Diejenigen, die versuchten, uns von den Hunden herunterzureißen, kassierten Tritte und Schläge von uns. Sie flogen zur Seite, und wir tauchten in das höllische Rot des Stollens ein.
    Jeden neuen Angriff schlugen wir zurück. Wir waren nicht aufzuhalten. Die Geschwindigkeit der Förderwagen war bald so hoch, dass es uns mächtig durchrüttelte.
    Wir hatten keine Ahnung, wie tief der Stollen in den Berg hineinführte, und ich konnte nur hoffen, dass es uns gelang, rechtzeitig abzuspringen, ehe die Hunde gegen ein felsiges Hindernis prallten.
    Das Rot des Bösen attackierte uns. Es versuchte, sich in unseren Kopf zu wühlen, unseren Geist zu verwirren. Wir kämpften verbissen dagegen an. Ich öffnete mein Hemd und legte das geweihte Silberkreuz frei.
    Tony Ballard presste seinen magischen Ring gegen seine Stirn und neutralisierte so einen Großteil des höllischen Einflusses.
    Mein Kruzifix zerstörte die dämonischen Wellen, die sich meines Geistes zu bemächtigen versuchten.
    Die Farbe des Bösen, das Leuchten der

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