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0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

Titel: 0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Eisele
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zusammen.
    Ich kam hoch, hielt die Beretta schußbereit in der Faust und war bereit, mein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.
    Aber es war vorbei.
    Die anderen Dämonen waren verschwunden. Sie hatten es vorgezogen, das Feld zu räumen.
    Und als ich zum Waldrand hinübersah, wußte ich auch, warum.
    Dort tauchten in diesem Augenblick Suko und die Kollegen von der Wasserschutzpolizei auf.
    Ich winkte ihnen.
    Dann schritt ich langsam zu der Stelle hin, an der die Wölfin liegen mußte.
    Sie war von drei Silberkugeln getroffen worden. Jede wirkte auf einen Werwolf absolut tödlich.
    Sie hatte sich in ihre menschliche Gestalt zurückverwandelt. Ihr Gesicht aber wurde bereits von der zersetzenden Macht des Silbers angegriffen.
    Als ich mich neben ihr auf die Knie niederließ, schlug sie ihre Augen noch einmal auf.
    »Du… du mußt John Sinclair sein«, hauchte sie schwach.
    Ich nickte stumm.
    Meine Augen brannten.
    »Du hast mich gerettet«, sagte ich leise, und im gleichen Augenblick hätte ich mir in den Hintern treten können. Verdammt, es hörte sich so steril an. So klischeehaft.
    Sie aber lächelte.
    »Es ist gut. Du mußt sie weiterhin bekämpfen, John Sinclair. Du – du bist wichtig. Ich – ich war nur eine… eine …«
    Ihre Stimme zerfaserte.
    Ihr Kopf fiel haltlos auf die Seite.
    Sie war tot.
    Ich schloß die Augen. Ein dumpfes Dröhnen war in meinen Ohren. Meine Hände verkrampften sich ineinander.
    Als ich meinen Kopf wieder hob, standen Suko und die anderen Männer schweigend um mich herum. Ich wußte nicht, wieviel sie mitbekommen hatten, und es war mir auch egal.
    Ich wischte mir über die Augen. Es fiel mir schwer, ruhig und beherrscht auszusehen, und so bemühte ich mich erst gar nicht darum.
    Ein böser Kampf war gewonnen, ein teuflisches Projekt der Dämonen Satans vereitelt, noch bevor Schlimmeres hatte geschehen können.
    Nach den Rückschlägen der letzten Wochen und Monate zählte das eine ganze Menge.
    Trotzdem war es in diesen Augenblicken nur ein schwacher Trost für mich.
    Eine Werwölfin hatte mehr Menschlichkeit gezeigt als mancher Mensch.
    Ich wußte, daß ich das niemals vergessen würde.
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 116 »Der Traum-Dämon«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 133 »Dr. Tods Horror-Insel«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 131 »Königin der Wölfe«

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