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0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

Titel: 0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Eisele
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Schädel trug er einen altertümlich wirkenden schwarzen Hut.
    Ich stöhnte und biß mir auf die Lippen.
    Drück ab! Schieß! schrie es in mir, aber ich konnte es nicht! Er kam auf mich zu. Seine Artgenossen packten die Wölfin und zerrten sie hoch. Alle sahen sie jetzt zu uns herüber.
    Der Dämon blieb zwei Schritte vor mir stehen.
    »Die Waffe!« sagte er. Seine Stimme war schneidend.
    Ich gab ihm die Beretta.
    Mein eigener Wille war ausgeschaltet. Abgeknipst. Weg.
    Panik kam auf. Schweißtropfen standen plötzlich auf meiner Stirn.
    Die Wölfin brüllte unmenschlich auf. Sie schüttelte sich, riß an den Griffen ihrer Feinde.
    Der blonde Dämon lächelte.
    »Du wolltest ihr helfen?«
    »Ja«, antwortete ich, weil mich irgend etwas in meinem Schädel dazu zwang.
    »Das ist interessant. Dann warst du es auch, der die Parasiten vernichtet hat?«
    »Ja«, antwortete ich abermals.
    »Nun, es waren – wie sagt ihr Menschen dazu? – Prototypen. Nicht ausgereifte Wesenheiten, denen ein gewisses dämonisches Energiepotential fehlte. Diese Verräterin hier hätte es ihnen bereitstellen sollen. Nun, das Vorhaben ist vereitelt – dieses Mal wenigstens.«
    Ich würgte. Ich wollte dem Kerl einige unschöne Sachen an den Schädel schleudern, aber es ging nicht. Ich erstickte schier an meiner Wut.
    Er aber amüsierte sich.
    »Du wirst sie auf den Scheiterhaufen führen! Du wirst den Scheiterhaufen in Brand setzen, und dann wirst du dich zu ihr stellen! Ja, an ihrer Seite sollst du sterben, du Held!«
    Es gab keinen Widerspruch.
    Mit ruckartigen Schritten wandte ich mich ab. Hilflos war ich im Bann, des Dämons gefangen. Meine Gedanken waren gelähmt, rasteten nicht mehr ein, bekamen keine Reaktion.
    Es war hart.
    Ich packte die Wölfin.
    Sie sah mich nur starr an. Mitleid lag in ihren großen, weit aufgerissenen Augen.
    Mitleid – mit mir!
    Diese Feststellung fraß sich wie eine reißende Bestie in mich hinein.
    Dieses Wesen, das eigentlich mein Todfeind hätte sein müssen, kümmerte sich nicht um das eigene fürchterliche Schicksal, das ihm drohte, sondern um mich!
    Das Endergebnis würde das gleiche sein. Wir würden beide auf dem Scheiterhaufen sterben.
    »Los! An den Pfahl mit ihr!« hörte ich meine eigene Stimme, und sie war die Stimme eines Fremden.
    Die Dämonen lachten. Fackeln wurden geschwenkt, die Holzstangen, die sie hielten, schlugen auf die Wölfin nieder.
    Sie grollte, wehrte sich jedoch nicht mehr.
    Es wäre auch sinnlos gewesen.
    Wir näherten uns dem Scheiterhaufen.
    »Sie soll brennen!« brüllte ich. »An den Pfahl mit ihr! Los! Los!«
    Und ich zeigte zum Scheiterhaufen hin.
    Ich ekelte mich vor mir selber, obwohl nicht ich es war, der hier sprach und handelte.
    Der blonde Dämon kontrollierte mich.
    So mußte es vorhin Jane Collins ergangen sein! Von einer dämonischen Macht beherrscht und kontrolliert!
    Nein!
    Es durfte nicht sein!
    Ich begann, mich zu wehren. Der Blonde stieß plötzlich einen überraschten Schrei aus.
    »He, was –«
    Ich merkte, wie ich an Boden gewann, stieß nach, aktivierte meine ganze Willensstärke, warf alles in diesen Wahnsinnskampf, der auf reingeistiger Ebene geführt wurde.
    Die anderen Dämonen wurden aufmerksam.
    Sie schrien ihrem Anführer etwas zu.
    Ich konnte es nicht verstehen. In diesen Augenblicken war ich blind und taub.
    Der Kampf tobte in mir.
    In meinem Schädel!
    Nein! Nein! Nein! hämmerte es dort.
    Du unterstehst meinem Befehl! Tu, was ich die befehle! Tu es!
    Und wieder: Nein! NEIN! NEIN!
    »Gut, du hast es nicht anders gewollt!« schrie der Kerl plötzlich.
    Sein Gesicht veränderte sich, nahm das ursprüngliche Aussehen an
    … Ein Reptilienschädel wurde sichtbar. Schillernde, schwarze Schuppen …
    Er riß die Hand hoch, die meine Beretta hielt.
    Und feuerte!
    Wie in Zeitlupe sah ich die geweihten Silberkugeln heranjagen!
    Und gleichzeitig überstürzte sich alles!
    Die Wölfin schnellte vor, rammte gegen mich. Dann schrie sie auf. Ihr Körper zuckte zwei, dreimal zusammen. Blut erschien auf ihren Lefzen.
    Der Reptilien-Dämon fluchte und feuerte wieder.
    Aber da war ich bereits unterwegs!
    Ich stürmte im Zickzackkurs auf ihn zu, die letzten zwei Yards übersprang ich.
    Dann donnerte ich gegen ihn. Die Beretta entfiel ihm. Ich hechtete hin, bekam die Waffe zu fassen, sah den drohenden Schatten über mir, warf mich herum und feuerte.
    Der Dämon ruckte zurück. Ein unglaublicher Ausdruck erschien auf seinem abstoßenden Gesicht.
    Ganz langsam brach er

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