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0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

Titel: 0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Eisele
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sehen. Er hatte ein sympathisches Gesicht, zu dem die schwarze Knolle, die unter seinem Kinn hing, überhaupt nicht passen wollte.
    »Ja, du hast wirklich Glück. Sie sind noch nicht hungrig…«
    Er deutete auf die Stellen, an denen sich die Parasiten festgesaugt hatten.
    »Normalerweise haben sie es immer sehr eilig mit den Opfern, die ihnen zur Verfügung gestellt werden«, fuhr der Mann fort. Seine Stimme war sehr leise. Eine ruhige Stimme.
    Jane Collins haßte ihn, obwohl sie wußte, daß er nicht verantwortlich war für das, was er sagte oder tat.
    Sein Parasit steuerte ihn.
    Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit, bis er als Nahrung herhalten mußte.
    Der Mann schien ihre Gedanken zu erraten – oder von seinem Parasiten mitgeteilt zu bekommen. Sekundenlang flackerte sein Blick, und sie glaubte schon, eine menschliche Regung in seinem Gesicht wahrnehmen zu können, glaubte, ihn gleich aufschreien zu hören, doch nichts dergleichen geschah.
    Seine Miene war nach wie vor marmorhaft kalt und abweisend.
    Der Blick starr und böse.
    »Bald werden wir unser Ziel erreicht haben. Dann wirst du sterben. Die Parasiten brauchen deine Energie. Sie haben noch eine grausige Arbeit vor sich. Eine Verräterin muß bestraft werden…«
    Er lachte häßlich und wandte sich ab.
    Jane Collins lauschte seinen Schritten nach.
    Dann war wieder alles so wie vorhin. Das monotone Tuckern des Motors und das Rauschen des Wassers waren die einzigen Geräusche, die sie umgaben.
    Sie schien ganz allein auf diesem Schiff zu sein.
    Der einsamste Mensch der Welt.
    Lebendige Nahrung für die Horror-Parasiten!
    ***
    Ich stieg in die trockenen Jeans, die mir Suko gegeben hatte, und bemühte mich, ruhiger zu werden. Die Sorge um Jane Collins saß mir im Nacken. Himmel, was konnten die Teufel alles mit ihr anstellen!
    Sukos Gesicht war unbewegt. Aber er schien meine Gedanken zu erraten. »Wir kriegen sie, John«, sagte er eindringlich. »Wir haben sie auf dem Radar…«
    Ruckartig hob ich meinen Kopf und sah ihn direkt an. »Okay, okay«, murmelte ich müde.
    »Na komm schon, Kopf hängen lassen gilt nicht.«
    Gedankenabwesend nickte ich.
    »Eine teuflische Sache. Und ich habe keinen blassen Schimmer, um was es überhaupt geht. Wie diese Parasiten-Knollen mit der Wölfin zusammenhängen. Und warum Jane und ich überhaupt angegriffen worden sind.«
    »Sieht wieder mal nach Hinterhalt aus.« Suko zuckte die Schultern.
    »Weiß der Henker!«
    Ich knöpfte das weiße Hemd zu. Es gehörte dem Kapitän des Wasserschutzpolizeiboots, und paßte leidlich. Ich fror noch immer.
    Aber wenigstens war die Benommenheit verschwunden. Seit ich wider festen Boden unter den Füßen hatte, ging es mir wieder besser.
    Kein Wunder.
    Schließlich war ich ein Mensch und kein Fisch.
    »Ist dieser Manning schon wieder zu sich gekommen?« erkundigte ich mich.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Suko.
    »Dann sollten wir es feststellen. Vielleicht weiß er Einzelheiten.«
    »Er natte eine Menge Glück. Wenn du nicht gewesen wärst…«
    Ich unterbrach meinen Freund. »Was ist mit dem Parasiten?«
    »Du meinst das schwarze Ding an seiner Kehle?«
    »Genau das.«
    »War schlaff und leer. Tot.«
    Ich warf Suko einen raschen Blick zu, sagte aber nichts. Wenn das tatsächlich zutraf, denn hatten wir zumindest einen Weg gefunden, wie den teuflischen Dingern beizukommen war.
    Mit Wasser!
    Ähnlich wie Vampire schienen sie das gar nicht zu vertragen.
    Das würde auch erklären, warum sie mich nach meiner Flucht mit Manning nicht weiter verfolgt hatten.
    Beinahe zu einfach, um wahr zu sein.
    Wir verließen die Kabine, Suko schloß die Tür behutsam hinter sich. Dann marschierten wir den handtuchschmalen Korridor entlang. Es war angenehm warm. Das Wummern der Maschinen und das sanfte Vibrieren unter unseren Füßen wirkte seltsam beruhigend.
    Sukos Nähe tat mir ebenfalls gut. Ich war froh, daß er sich nicht an unsere Abmachung gehalten hatte und zuhause geblieben war.
    Er hatte es mir erklärt, vorhin, nachdem ich aufgewacht war. Er hatte es einfach nicht ausgehalten, tatenlos herumzusitzen. Also war er aktiv geworden, hatte Sir Powell benachrichtigt, und der war dann für den Rest verantwortlich. Die im St. Katherine’s Dock laufende Aktion war ihm bekannt. Zusätzlich aber hatte er die Wasserschutzpolizei in Marsch gesetzt. Die Beamten hatten Suko unweit von der Tower Bridge an Bord genommen.
    Den Rest der Geschichte kannte ich ja.
    Ich seufzte.
    Suko sah mich besorgt an.
    »Alles

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