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0153 - Die kleinen Riesen

0153 - Die kleinen Riesen

Titel: 0153 - Die kleinen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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machte sie zu starken Gegnern, und ihr Haß auf jene, die sie zu Ungeheuern gemacht hatten, tat ein Übriges.
    Wie Schatten huschten drei Kleine Riesen durch die nächtlichen Straßen. Der Dämon, der Zamorra und Nicole nicht aus den Augen ließ, ahnte nicht, daß er seinerseits verfolgt wurde von unbarmherzigen Gegnern, die, wenn sie ihn in die Finger bekamen, keine Kompromisse schließen würden…
    ***
    Das Leuchtschild eines Restaurants lockte sie an. Zamorra schnalzte unwillkürlich mit der Zunge und begann nach einem Parkplatz zu suchen. Endlich fand er einen; sie hatten ungefähr zwanzig Meter zu gehen, um den Eingang des Balkan-Restaurants zu erreichen.
    »Ich spiele mit dem Gedanken, mir zur Feier des Tages ein Pfeffersteak zu genehmigen«, überlegte Zamorra laut.
    »Du wirst zu dick, mein Lieber«, stellte Nicole fest, während sie ausstieg. »Das Pfeffersteak ist gestrichen. Hackfleischröllchen…«
    »Barbarin!« murmelte Zamorra. »Dir geht es nicht um meinen schmalhüftigen Körperbau, sondern um den Geldbeutel. Was wir am Essen sparen, willst du morgen noch einmal in den Boutiquen verbraten können. Hast du heute noch nicht genug eingekauft?«
    Vorwurfsvoll sah sie an sich herunter. »Wie du offenkundig siehst«, erklärte sie. »Mit diesem Flitteranzug kann ich mich in einem ordentlichen Restaurant nicht sehen lassen. Was ich brauche, ist ein bis zur Hüfte geschlitztes Abendkleid. Ich wollte es heute mittag schon mitnehmen, war mir aber nicht ganz schlüssig. Außerdem habe ich eine ganz irre Perücke gesehen, die…«
    Zamorra hatte den Wagen abgeschlossen, kam jetzt auf Nicole zu und sah an ihr herunter.
    »Du knöpfst die Jacke zu, dann sieht man nicht, daß die Bluse durchsichtig ist«, schmunzelte Zamorra und ließ seinen Worten die Tat folgen. »Dann kannst du dich auch in einem ordentlichen Restaurant sehen lassen. Außerdem – für die Discothek nach dem Essen bist du genau richtig angezogen!«
    »He!« protestierte Nicole. »Zuknöpfen ist aber nicht der Sinn der Aktion!«
    »Für mich schon«, flüsterte Zamorra. »Es braucht nicht jeder hergelaufene Dämon zu sehen, wie hübsch du tatsächlich bist. Sonst landest du um Mitternacht auf dem Opferstein.«
    »Mach keine Scherze damit«, wehrte Nicole ab. Unwillkürlich drängte sie sich an ihn. »Ich habe für heute die Nase gestrichen voll von Dämonen und ähnlichem Zeugs.«
    Zamorra legte den Arm um ihre Schulter. »Komm, laß uns gehen. Ich habe einen Bärenhunger.«
    Sie kamen nur ein paar Meter weit.
    Dann rannten sie vor eine unsichtbare Mauer.
    ***
    Der Dämon dachte nicht daran, ein Risiko einzugehen. Er wußte, daß sie nur noch zu viert waren, aber er spürte die dreifache Kraft in sich. Es würde ihm möglich sein, Zamorra und seine Gefährtin zu vernichten.
    Als sie den Wagen verließen, zögerte er nicht mehr länger. Seine Hände beschrieben magische Zeichen in der Luft. Gleichzeitig sprach er die magischen Formeln und baute eine undurchdringliche, unsichtbare Glocke um seine beiden Feinde auf. Befriedigt beobachtete er, wie sie vor die transparente, aber feste Mauer rannten.
    Sie saßen in der Falle!
    Der Dämon lehnte in einem Hauseingang und sah zu. Ein paar Passanten kamen vorüber, wunderten sich über die seltsamen Gebärden zweier Menschen, die mit den Händen in der Luft herumfuchtelten, und gingen weiter. Sie waren keine Gefahr.
    Der Dämon beobachtete weiter. Er sah, wie Zamorra magische Zeichen auf die unsichtbare Wand malte. Doch sie vermochten die Glocke nicht zu durchbrechen. Die dreifache Dämonenkraft hielt sie aufrecht.
    Zamorra holte das Amulett hervor. Der Dämon sah es aufblinken.
    Er wußte, daß er jetzt vorsichtig sein mußte. Das Amulett war eine gefährliche Waffe. Wenn es die Glocke berührte, hatte dies einen starken energetischen Schlag für den Dämon zur Folge, der ihn zwingen konnte, die Sperre fallenzulassen. Er mußte also schneller handeln.
    Und er schlug zu.
    Um seine Augen tanzten Flämmchen, und er zog eine Jeans-Mütze tief in die Stirn, damit niemand, der zufällig zu ihm herüberblickte, das Lodern sehen konnte.
    Im gleichen Moment brach in der unsichtbaren Kuppel Zamorra wie vom Blitz gefällt zusammen!
    ***
    Nicole stöhnte unterdrückt auf. Sie schaffte es gerade noch, Zamorras Sturz aufzufangen, um ihn vor einem harten Aufprall zu bewahren. Unter seinem Gewicht ging auch sie in die Knie und ließ ihn langsam auf den Gehsteig gleiten. Sein Gesicht war verzerrt, und seine Hand, die

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