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0153 - Die kleinen Riesen

0153 - Die kleinen Riesen

Titel: 0153 - Die kleinen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wahrnehmbar. Sie näherten sich dem großen Stadttor.
    Zamorra mußte nicht überlegen, um wen es sich hier handelte. Es war völlig klar. Das sich erwärmende Amulett gab ihm die Gewißheit. Die Dämonen waren da!
    ***
    Der Baron hatte also richtig beobachtet. Der zur Zeit gefährlichste Feind näherte sich der Stadt. Zamorra schätzte, daß sie in etwa drei bis vier Minuten das Tor erreicht haben mußten. Sie waren nicht mehr weit entfernt. Wenn er die vergangene Zeit schätzte, mußte Gregor über erstaunlich gute Augen verfügen und bei Nacht fast einen Kilometer weit sehen können.
    Oder er hatte die Dämonen telepathisch ausgemacht…
    Zamorra sah wieder den Baron an. Jetzt blickte dieser zu den Dämonen hinüber.
    »Sie werden gleich am Tor sein«, sagte der Schwarze leise. »Ich glaube, ich werde hingehen und ihnen ein paar hinter die Ohren hauen.«
    Wilhelm schüttelte den Kopf.
    »Keiner geht allein«, bestimmte er. »Es ist zu gefährlich. Wir müssen uns etwas einfallen lassen.« Er sah die Kleinen Riesen Erik und Thali an. »Was meint ihr?«
    Ihre breiten, unglaublich verzerrten Gesichter leuchteten hell im Mondlicht. Unwillkürlich sah Zamorra zum Himmel empor und betrachtete den Sternenhimmel.
    Ein eigentümliches Gefühl der Desorientierung erfaßte ihn.
    Er war nicht in der Lage, auch nur ein einziges Sternenbild zu erkennen!
    Bin ich verrückt? fragte er sich in Gedanken und wußte im gleichen Moment, daß er so normal war, wie es eben ging. Aber der Sternenhimmel über ihm stimmte trotzdem nicht mit seiner Erinnerung überein! Sicher, es gab starke Ähnlichkeiten, aber konkrete Sternbilder konnte er nicht erkennen.
    Seine Hand schoß vor und ergriff Wilhelms Arm. Der Fürst wandte überrascht den Kopf.
    Zamorras Stimme klang rauh wie ein Reibeisen.
    »Wilhelm, wo liegt Helleb?«
    ***
    Gunnar war aus seinem Versteck hervorgetreten. Seine Hand schraubte sich um den Griff seines Silberschwertes. Der superbreite, massige Mann sah sich wachsam um. Es konnte sein, daß die Unheimlichen Fallen installiert hatten, die auch in ihrer Abwesenheit dafür sorgten, daß kein Unbefugter, der rein zufällig es schaffen sollte, einzudringen, Unheil anrichten konnte.
    Doch es gab hier keine solchen Fallen. Innerhalb der Sphäre hatten die Dämonen sich völlig sicher gefühlt.
    Gunnar sah zu dem Erstarrten hinüber.
    Doch jäh kam Leben in dieses Wesen.
    Der Dämon sprang auf!
    Seine ewig wachen Sinne hatten, während sein Körper »auf Sparflamme lief«, plötzlich den Kleinen Riesen gewahrt, der in seinem Versteck bis dahin auch unter einer Gedankenabschirmung gelegen hatte. Jetzt aber wußte der Dämon, daß da jemand war!
    Gunnar hatte nur noch einen Vorteil.
    Fieberhaft überlegte der Dämon, wie der Eindringling hereingekommen sein mochte!
    Das allein ließ ihn zögern. Er war nicht in der Lage, sich auf zwei Dinge zugleich zu konzentrieren – seinen Denkprozeß und den Gegner!
    Gunnar riß das Schwert hoch. Das Silber funkelte in der eigentümlichen, schattenlosen Helligkeit der Sphäre und beschrieb einen weiten, tödlichen Bogen.
    Doch im letzten Moment duckte sich der Dämon zur Seite. Das Schwert pfiff haarscharf über ihn hinweg.
    Noch in der Bewegung griff der Dämon an. Aber er wendete keine physische Gewalt an, sondern kämpfte mit der Macht der Magie.
    Gunnar schrie auf, als er das glühende Eisen fühlte, was plötzlich durch seine Adern rinnen mußte. Er spürte jeden Zentimeter seines Körpers, der sich in Krämpfen zu winden begann. Die Klinge entfiel seiner zitternden Hand.
    Gunnar versuchte sich zu wehren, dem magischen Angriff Widerstand entgegenzusetzen. Er taumelte, sank in die Knie und schrie verzweifelt. Hochaufgerichtet stand der Dämon vor ihm und sah höhnisch grinsend auf den Helleber herab.
    Gunnar vom Heldenfels keuchte nur noch. Dann aber warf er sich in einer letzten gewaltigen Anstrengung vorwärts. Seine riesigen Pranken umschlossen die Beine des Dämons, rissen sie zur Seite.
    Der Dämon schwankte und stürzte!
    Er fiel genau auf das am Boden liegende Schwert!
    Mit einem wilden Aufschrei kam Gunnar wieder hoch. Die Schmerzen in seinem Körper, mit denen der Dämon ihn in die Knie gezwungen hatte und durch die ständige Steigerung morden wollte, gab es nicht mehr, und vor ihm lag sein Feind auf dem Boden.
    Das Schwert unter ihm strahlte jetzt seine Todesaura aus, um den Körper des Dämons zu zersetzen.
    Gunnar wollte sich schon umwenden, um sich dem Inneren der Sphäre etwas

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