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0153 - Ich gegen den Höllenritter

0153 - Ich gegen den Höllenritter

Titel: 0153 - Ich gegen den Höllenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Bis zur Wand. Dann konnte er keinen Schritt mehr tun. Der Zombie lachte hohl. Es hörte sich schaurig an.
    »Du bist verloren«, höhnte Giuliano Petroni.
    »Ich flehe Sie an, lassen Sie mir mein Leben!« bettelte Wayne. »Astahoe hat mich zu seinem Kämpfen gemacht. Ich habe damit eine ehrenvolle Aufgabe übernommen. Die muß ich erfüllen!«
    »Astahoe? Wer ist das?«
    »Man nennt ihn auch den Schrecklichen.«
    »Sprechen Sie von diesem Ritter?«
    »Ja.«
    »Woher kommt er?«
    »Geradewegs aus der Hölle!« sagte Petroni, und dann wuchtete er sich vorwärts. Wayne wollte nach links ausweichen, doch der Zombie hinderte ihn daran. Seine Finger, die sich um Waynes Hals legten, waren eiskalt, obwohl er noch nicht lange tot war. Es war die Kälte des Grauen, die ihn erfüllte. Brutal packte der Untote die Kehle seines Opfers.
    Grausam drückte er zu. Wayne wollte um Hilfe schreien, doch es kam nur ein kaum hörbares Krächzen über seine Lippen. Der Zombie zwang ihn auf die Knie, und er ließ ihn weiterhin nicht los.
    Das ist das Ende! schoß es Ray Wayne durch den Kopf, und dann merkte er, wie sich eine tiefe Schwärze langsam auf ihn herabsenkte.
    ***
    Daß Jane neben mir saß, war keine Selbstverständlichkeit. Es lag noch nicht allzulange zurück, da hatte ihr die Terroristin Barbara Scott, die zumeist nur Lady X genannt wurde und Dr. Tods Mordliga angehörte, einen Teufelstrank zu trinken gegeben, der es in sich gehabt hatte. [2]
    Ich war froh, daß Jane Collins dieses Abenteuer schließlich heil überstanden hatte. Sie blickte mich von der Seite an. Ich fuhr zügig, raste aber nicht.
    »Ich mag nicht, wenn du so ernst dreinsiehst, John«, sagte sie.
    »Tut mir leid, aber ich kann jetzt nicht lachen.«
    »Was befürchtest du?«
    »Ich habe dir erzählt, was passiert ist.«
    »Der Anrufer kann einen Zacken weg gehabt haben.«
    »Danach hat er nicht geklungen. Der Mann rief in Panik an.«
    »Ein skelettierter Ritter im zwanzigsten Jahrhundert…«
    »Die Erfahrung müßte dich eigentlich gelehrt haben, daß den Mächten der Finsternis so gut wie nichts unmöglich ist, Jane. Was für haarsträubende Dinge sind dir nicht schon selbst passiert?«
    »Da hast du allerdings recht. Und jetzt liegt ein Toter in der Percival Street, für den ein unheimlicher Ritter verantwortlich ist.«
    Ich hatte schon mal mit Rittern zu tun gehabt. Wenn ich daran dachte, stieß es mich heute noch sauer auf. [3]
    War er von damals übriggeblieben? War er ein Nachkomme der grausamen Ritter? Oder hatte er mit diesen nichts zu tun?
    Wir erreichten den Stadtteil Finsbury, und wenig später bog ich in die Percival Street ein.
    Von weitem schon sahen wir das Taxi. Die Tür auf der Fahrerseite war offen.
    Kofferraumdeckel und Motorhaube waren hochgeklappt. Die Fahrzeugbeleuchtung war eingeschaltet.
    Ich brachte meinen Bentley hinter dem Taxi zum Stehen. »Du kannst sitzenbleiben«, sagte ich und stieg aus.
    Aber auch Jane Collins verließ den Wagen. Wir suchten den Toten. Ich hatte damit gerechnet, daß Ray Wayne bei ihm sein würde, aber ich fand weder eine Leiche, noch konnte ich irgendwo Wayne entdecken.
    Vielleicht hatte mich doch der Anruf eines Verrückten hergelockt. War der unheimliche Ritter ein Hirngespinst gewesen? Existierte er nur in der Phantasie eines Irren? Hätte dann aber das Taxi vor Ray Waynes Haus gestanden?
    »John!« sagte Jane Collins.
    »Hm?«
    »Dort liegt ein Schal.« Jane holte ihn. »Und die Eingangstür von Waynes Haus ist offen.«
    Mir schwante etwas.
    »Vielleicht hat Wayne den Toten in sein Haus getragen, damit er nicht auf der Straße herumliegt«, vermutete Jane.
    Ich hoffte, daß sie mit dieser Vermutung recht hatte. Mir war nämlich ein viel schlimmerer Gedanke gekommen. Ich ging auf den Hauseingang zu. Jane folgte mir. Sie war ein tapferes Mädchen, das hatte sie schon oft bewiesen. Dennoch wäre mir wohler gewesen, wenn ich sie nicht dabei gehabt hätte. Ich mag es nicht, wenn ihr Gefahr droht, und als ich das Haus betrat, hatte ich den Eindruck, ich könne die Gefahr riechen.
    »Bleib hinter mir«, raunte ich der Detektivin zu. »Und keine Extratouren, verstanden?«
    Sie nickte.
    Ich ließ meine Zunge über die trockenen Lippen huschen. Irgend etwas stimmte hier nicht. Ray Wayne hatte nicht den Tag der offenen Tür proklamiert. Es mußte einen triftigen Grund dafür geben, daß die Haustür nicht geschlossen war. Und wo war der tote Taxifahrer?
    Wir hörten ein Poltern. Es kam aus dem Living-room. Ich flitzte

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