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016 - Das Dämonenauge

016 - Das Dämonenauge

Titel: 016 - Das Dämonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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»Ich will nicht verbrennen!« schrie George Calbot. Schweiß stand auf seiner Stirn. Er wälzte sich wild auf dem Bett hin und her. Die Augen hatte er weit aufgerissen. »Nein! Ich will nicht sterben!« Er bäumte sich auf und ballte die Hände zu Fäusten.
    Schwester Debra hatte noch nie ein so von Angst und Entsetzen gezeichnetes Gesicht gesehen. »Beruhigen Sie sich, Mr. Calbot!« rief sie.
    Sie drückte auf die Notruftaste, und Sekunden später betrat Dr. Ann Burton das Krankenzimmer. Sie trug einen bodenlangen Kittel, eine Haube und eine Gesichtsmaske. Mit einem Blick sah sie, was los war. Der Patient stieß schrille Schreie aus. Er hatte einige der Schläuche abgerissen, die ihm Blut, Traubenzucker und Imuran zuführten. Die beiden Nasenschläuche hatte er durchgebissen.
    »Er fing plötzlich zu toben an«, sagte Schwester Debra.
    »Rufen Sie augenblicklich Dr. Harvey und Dr. Richardson!« ordnete die Ärztin an.
    Calbots Bewegungen wurden langsamer. Mit Mühe konnte die Ärztin seinen Mund öffnen und die durchbissenen Schläuche entfernen. Der Patient rang verzweifelt nach Luft. Blitzschnell schob sie das Sauerstoffgerät näher ans Bett heran, packte den Schlauch und schob ihn in Calbots rechtes Nasenloch. Das Gerät pumpte nun Luft in Calbots Lungen, und sein Körper entkrampfte sich etwas. Seine Hände zitterten, und er wollte etwas sagen.
    »Ruhig bleiben, Mr. Calbot«, sagte die Ärztin.
    Er schloß die Augen.
    Harvey und Richardson stürmten ins Zimmer. Sie waren wie Ann Burton gekleidet.
    »Gott sei Dank hat er sich beruhigt!« sagte Harvey. »Wir müssen sofort alle Schläuche wieder anschließen.«
    Calbot tobte erneut heftig.
    »Er darf sich jetzt nicht bewegen!« schrie Richardson. »Halten Sie ihn fest, Dr. Burton!«
    Die Ärztin drückte den Tobenden aufs Bett zurück, und die Krankenschwester half ihr dabei. Harvey und Richardson arbeiteten schweigend. Calbot versuchte weiter um sich zu schlagen. Unverständliche Laute kamen über seine Lippen. Harvey verstärkte die Zufuhr von Blut, Aldurin und Kalium. Erleichtert atmeten die Ärzte auf, als sich Calbot endlich beruhigte und einschlief.
    »Was war los?« fragte Harvey.
    »Er hat plötzlich geschrien«, sagte Debra. »Er tobte wie ein Verrückter. Sein Gesicht verzerrte sich. So etwas habe ich noch nie gesehen. Er schrie, daß er nicht verbrennen wolle.«
    »Alpträume?« fragte Richardson.
    »Möglich«, antwortete Harvey. »Aber wir haben ihm so viele Betäubungsmittel verabreicht, daß er normalerweise schlafen sollte.«
    »Bei Calbot ist einiges seltsam«, meinte Dr. Burton. »Erinnern Sie sich daran, daß er bei der Herztransplantation für einige Sekunden erwachte und zu schreien begann? Dann ging das Licht aus, und seine Hirntätigkeit setzte acht Sekunden lang aus.«
    »Hm«, sagte Harvey nachdenklich. »Er schrie etwas von einem Dorian Hunter. Und wir sollten mit dem Trommeln aufhören. Er müßte Dorian Hunter suchen.«
    »Ich habe darüber nachgedacht«, sagte Richardson. »Vor einigen Wochen wurde hier in London ein gewisser Dorian Hunter verdächtigt, einige Leute bestialisch ermordet zu haben. Es hat sich zwar seine Unschuld herausgestellt, aber er blieb verschwunden.«
    Harvey hob die Schultern. »Das hat alles nicht viel zu bedeuten. Viel wichtiger ist jetzt, daß Calbot auf keinen Fall noch einmal zu toben beginnt. Ab sofort bleibt einer von uns mit der Schwester im Zimmer. Diesmal ist es noch gutgegangen, aber wenn er sich nochmals die Schläuche herausreißt …«
    Richardson und Ann Burton nickten.
    »Ich bleibe«, sagte die Ärztin.
    Harvey kontrollierte ein letztes Mal den Herzschlag und Blutdruck des Patienten und verließ dann mit Richardson das Zimmer.
    Ann Burton setzte sich neben das Bett. Sie blickte George Calbot an. Er war etwa fünfzig Jahre alt, ein einfacher Dockarbeiter, dem vor wenigen Stunden das Herz entfernt und durch ein neues ersetzt worden war. Er war mittelgroß und hatte breite Schultern, aber jetzt war er abgemagert und sein Gesicht bleich und eingefallen.
    Während die Schwester sich den Schweiß von der Stirn wischte, überprüfte Dr. Burton die Meßgeräte. Calbot war jetzt in einen tiefen Schlaf gefallen. Jede Stunde mußten Blutproben für das Labor entnommen werden, und alle zwei Stunden wurde seine Lage verändert, um einer Lungenentzündung vorzubeugen. Für Ann Burton war eine Herztransplantation nichts Neues mehr; sie hatte bei fünf Operationen assistiert.
    Zwei Stunden später schlug

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