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0160 - Der Spiegel des Grauens

Titel: 0160 - Der Spiegel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hielt die Knie mit beiden Händen umschlungen und schaute gedankenverloren zu den Kuppen der Hügel hinauf. Aus der Ferne, nur noch halblaut jetzt, drang das Krachen und Schmatzen, mit dem sich das Moikex vom Boden löste und zu Kugeln formte.
    „Die kleine Jaycie", sagte Barbara plötzlich. „ Eines von den Mädchen, das den Weg der Erkenntnis für den einzig gangbaren hält, bis sie plötzlich herausfindet, daß für eine Frau ein einziger Mann mehr wert ist als alle hundert Wissenschaften zusammengenommen."
    Joel dachte nach. „Die Psycho-Tests hätten das herausbekommen sollen, nicht wahr?"
    Barbara schüttelte langsam den Kopf.
    ,.Nein. Das ist kein Komplex. Keine psychische Belastung. Es ist eine abnormale Entwicklung, aber immerhin eine Entwicklung. Man kann so etwas nicht voraussehen. Nicht einmal mit dem besten Analysator."
    „Auf jeden Fall war sie das tapferste Mädchen, das ich je gesehen habe", stellte Joel fest.
    Er horchte auf. Das Schmatzen und Knistern war plötzlich verstummt. Er stand auf und machte seine Tragschraube betriebsbereit. Aber bevor sie sich noch zu drehen begann, drang über die Hügel hinweg ein dumpfes Brausen. Heftiger Sturm schien im Süden aufzuspringen. Vom trockenen Boden erhoben sich Staubwolken, die über die Hügelkuppen hinweg zu sehen waren.
    Und über den Staubwolken erschienen die fremdartigen Formen der beiden Raumschiffe. Mit hoher Geschwindigkeit stießen sie in den blauen Himmel hinein, wurden kleiner und kleiner und verschwanden schließlich ganz. Fast im gleichen Augenblick erstarb das brausende Geräusch.
    Wortlos wandte Joel sich zu Barbara um. „Ich darf Sie darauf aufmerksam machen, Captain", erklärte Barbara trocken, „daß wir jetzt völlig allein sind."
    Joel ging auf sie zu, faßte sie bei den Schultern und küßte sie.
    „Ich weiß es, Doktor", antwortete er und brachte ein trauriges Lächeln zuwege.
    Das war der Augenblick, in dem der Schallsturm über sie hereinbrach.
     
    *
     
    Es war unbeschreiblich. Es waren der Weltuntergang, die Explosionen von Hunderten von Kernbomben und das konzentrierte Arbeitsgeräusch sämtlicher Maschinen des Großen Imperiums auf einmal. Es war ein Tornado aus Donnern, Krachen und Tosen, der selbst den lautesten Schrei von den Lippen wischte, als wäre er nicht gewesen, die Augen zum Tränen brachte und das Gehirn im Schädel vibrieren ließ.
    Joel wurde fast ohnmächtig, als das Gebrüll über ihn hinwegbrandete. Er stürzte zu Boden. Er preßte die Hände gegen die Ohren, aber das nützte nichts. Die Geräusche drangen durch die Stirn, durch die Nase, durch die Schädeldecke. Er schrie, aber er konnte seinen eigenen Schrei nicht hören. Mit Mühe kam er auf die Knie und sah Barbara wie wahnsinnig im Kreis herumtanzen. Er stand auf, wankte zu ihr hinüber und packte sie bei den Schultern. Sie blieb stehen und schaute ihn aus blutunterlaufenen Augen an, als kenne sie ihn nicht.
    Das, was von Joels Gedanken noch übrigblieb, konzentrierte sich auf einen einzigen Punkt: Wenn das noch fünf Minuten so weitergeht, verliere ich den Verstand!
    Er wußte nicht, woher das Geräusch kam. Er wußte nicht, was es verursachte oder welchem Zweck es diente. Aber er wußte, daß er es abschalten mußte, wenn er am Leben bleiben wollte.
    Es fehlte ihm die Kraft, sich um Barbara Gedanken zu machen. Er torkelte davon. Ohne daß er sich dessen bewußt wurde, hob er die Hand und schaltete die Tragschraube ein. Er hob sich vom Boden und glitt nach Süden. Das Geräusch schien schwächer zu werden. Er faßte neuen Mut und erhöhte- seine Geschwindigkeit. Eine halbe Minute später wußte er, daß er sich tatsächlich von der Quelle des Geräusches entfernte. Aber gleichzeitig sah er ein, daß er sich innerhalb der kurzen Zeitspanne, die seinem gequälten Gehirn noch blieb, niemals weit genug würde entfernen können, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Er hielt an und kehrte um. Er sah, daß Barbara ihm gefolgt war. Er winkte ihr zu, weiter nach Süden zu fliegen. Er selbst hielt sich in nördlicher Richtung. Einmal drehte er sich noch um und erkannte, daß Barbara ihm auch jetzt noch folgte. Sie war umgekehrt und kam hinter ihm her. Er hielt an, ließ sie zu sich aufschließen und wendete eigenhändig ihre Tragschraube so, daß sie Barbara nach Süden zog. Ein paar Sekunden wartete er, um sich zu überzeugen, daß er Erfolg gehabt hatte. Erst als Barbara über einen der Hügel hinweg auf die Ebene hinaustrieb, machte er sich wieder auf den

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