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0160 - Der Spiegel des Grauens

Titel: 0160 - Der Spiegel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an den Kragen fahren würde."
    Joel stutzte.
    „Moment mal", überlegte er. „Fran tot? Es war Eric, der in der vergangenen Nacht starb, nicht wahr?"
    „Ja, das sagte der Übriggebliebene", bestätigte Nino.
    Er richtete sich auf dem linken Arm auf und zog unter dem Körper eine der Hängetaschen hervor, wie sie jedes Mitglied der Expedition bei Unternehmen wie dem jetzigen trug. Die Tasche enthielt einen gewissen Vorrat an Proviant, eine Ersatzfüllung für den Thermoblaster und Medikamente. Außerdem war der Name des Trägers in fluoreszierender Plastikschrift auf die Innenseite des Klappdeckels gedruckt.
    „Das habe ich Jorgens vom Leib gerissen, während wir uns balgten", erklärte Nino. „Machen Sie's auf und sehen Sie nach!"
    Joel klappte die Tasche auf. Sekundenlang schaute er auf die Schrift, ohne zu begreifen. Dann tauchte die Erinnerung an seine Psychologiekurse vor ihm auf. Er glaubte, die Stimme des Vortragenden zu hören, wie er erklärte, daß den Menschen, der einen ihm Nahestehenden plötzlich verloren hatte, oftmals der Drang ergriffe, die Identität des Verlorenen anzunehmen.
    Er erinnerte sich, daß er damals den Kopf geschüttelt und sich gefragt hatte, wie ein Mensch sich jemals so vollkommen in den Bann eines Traumas begeben könne.
    Hier hatte er ein Beispiel.
    Der Mann, der dem Schreckwurm die Kernbombe in den Rachen gestopft hatte, war Eric Jorgens gewesen. Fran war in der vergangenen Nacht umgekommen.
     
    *
     
    Selbst Joel fiel es schwer, sich daran zu erinnern, daß sie einen bestimmten Plan gehabt hatten, als sie zu diesem Ausflug aufbrachen. Aber schließlich gelang es ihm. Jorgens' Bombe war inzwischen ausgebrannt. Da sie nach dem Fusionsprinzip arbeitete, hatte sie nur ein geringes Maß Radioaktivität ausgeschüttet. Es lag keine Gefahr darin, sich dem Explosionsort wieder zu nähern.
    Es war die Mühe wert. Lose Molkex-Brocken lagen rings um die Senke herum verstreut. Die Senke selbst hatte unter dem Druck der Explosion ihre Form verändert. Sie war tiefer geworden und sah aus wie ein eingesunkener Schachtmund. Der Zuckerhut aus Molkex, von dem Joel Carso immer noch glaubte, daß er ihm das Leben gerettet hätte, indem er den größten Teil des Explosionsdrucks abschirmte, existierte nicht mehr. Joel suchte nach Überresten des Schreckwurms, aber er konnte keine finden.
    Sie sammelten so viele Molkex-Proben ein, wie sie tragen konnten. Dann machten sie sich auf den Rückweg. Die Sonne stand nicht mehr allzu hoch über dem Horizont. Joel wollte im Lager sein, wenn die Bombe erlosch, mit der er gestern nacht die Aufmerksamkeit des Schreckwurms abgelenkt hatte. Es war möglich, daß der Wurm auf der eigenen Spur zurückkehrte und sich von neuem für das Zeltlager zu interessieren begann.
    Nino Larnarres Tragschraube war nicht mehr zu gebrauchen. Joel und Pitter nahmen Nino unter den Armen und schleppten ihn zwischen sich her. Dadurch verlangsamte sich der Rückflug beträchtlich. Trotzdem erreichten sie das Lager noch vor Sonnenuntergang.
    Joel duldete keine Verzögerung. Alle mußten mit Hand anlegen, um ein Dutzend der handspannenlangen Fernlenkraketen fertigzumachen, die die Molkex-Proben zur CAROL D. hinauftragen sollten. Die kleinen Geschosse waren Meisterwerke der Mikrotechnik von Sigurd.
    Sie konnten zu beliebiger Zeit gestartet werden. Selbst wenn die CAROL D. sich unter dem Horizont befand, würden sie sie finden - und wenn sie warten mußten, bis das Schiff in ihrem Ortungsbereich auftauchte.
    Gino Poppa wurde über die bevorstehende Sendung unterrichtet. Er versprach, auf der Hut zu sein. Das allerdings war keineswegs sein Hauptanliegen. Von der CAROL D. aus waren inzwischen einige Messungen vorgenommen worden. Poppa war ziemlich aufgeregt, als er über eines der Ergebnisse berichtete.
    „Von Zannmalon erstreckt sich ein schwaches elektrisches Feld in Richtung zum Zentralgehirn.
    Das ist eine merkwürdige Angelegenheit, Denn um stets in der korrekten Richtung zu liegen, muß das Feld seinen Ursprungsort mit der Tageszeit ändern. Der Ursprung wandert also pro Tag einmal um den Planeten herum. Joel, ich habe alle Mikrokataloge nachgesehen, aber so ein Ding ist noch nirgendwo beobachtet worden! Es ist völlig widersinnig! Es sieht so aus, als säße auf der Sonne einer mit einer positiv geladenen Metallplatte, und ein zweiter bewegte sich mit einer negativ geladenen in einem Flugzeug ständig um Zannmalon herum." Joel hatte eine Idee.
    „Zannmalon ist das negative Ende

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