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0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gefahr, das Blumenfeld ist gefährlich. Es kann jeden Moment erneut zuschlagen!«
    »Was weißt du davon?« fragte Zamorra. Doch die Goldene winkte ab. »Ich weiß alles, was auf dieser Welt vorgeht«, sagte sie. »Doch darüber später. Ihr müßt hier weg, ehe die Hybriden wieder angreifen. Sie kann ich nicht vernichten, sie regenerieren sich sofort wieder aus der Kraft des Bösen.« Sie wandte sich um, um vorauszugehen, und schüttelte dabei drohend die Faust zur Sonne empor. »Daran trägt sie die Schuld, diese entartete…«
    Mit einem Sprung hatte Zamorra sie eingeholt, riß sie an der Schulter herum. » Wie hast du sie genannt?« schrie er entgeistert. »Eine entartete Sonne?«
    Ganze Gedankenketten stürzten durch sein Gehirn. Eine entartete Sonne! »Ja«, erwiderte sie ruhig und befreite sich aus seinem ungewollt harten Griff. »Eine entartete… Aber das ist kein Grund zum Schreien, Zamorra! Ich kenne dich nicht wieder!«
    Da zerrte er an seinem Amulett und hielt es ihr entgegen. »Weißt du, was das ist?« stieß er hervor. »Das Amulett des Leonardo de Montagne, das Medaillon der Macht, wie die Chibb es nennen, oder auch Merlins Stern!«
    »Ich weiß«, versetzte Ansu Tanaar ruhig. »Und was ist Besonderes an ihm, daß du so außer Fassung gerätst?«
    »Es wurde«, sagte Zamorra betont langsam, »von Merlin, dem Zauberer, aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen!«
    ***
    Ansu Tanaar erstarrte. Die Lemurerin tastete nach Zamorras Amulett. »Das - das habe ich nicht gewußt!« stieß sie hervor. Mit flackernden Augen sah sie zur Sonne empor. »Das könnte ja bedeuten, daß…«
    Dann aber straffte sich ihr schlanker Körper. »Wir können es später erörtern. Wir müssen hier weg. Gefahr nähert sich, ich fühle es! Steigt ein!«
    Nicole verschwand als erste im Schweber, dann Zamorra, und als letzte schwang sich Ansu Tanaar ins Innere. Blitzartig schloß sich die Öffnung, während die Goldene sich in den Pilotensitz schwang. Zamorra ließ sich neben ihr nieder. Überrascht registrierte er, daß das Innere vollkommen transparent war und perfekte Rundumsicht bot.
    »Keine Instrumente?« fragte er überrascht, als der Schweber abhob, ohne daß etwas wie eine Schaltbewegung stattgefunden hatte. »Ist das lemurische Supertechnik?«
    Ansu Tanaar schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wer den Schweber konstruierte. Gedankenkraft und Magie steuern ihn und verleihen ihm seine Leistungen. Steuerelemente sind nicht erforderlich.«
    Nicole, die wie Zamorra die Überraschung immer noch nicht überwunden hatte, hier auf Ansu Tanaar zu stoßen, stellte ihr die Frage. »Wie kommst du hierher?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte die Goldene. »Ich weiß nur, daß ich von der Zitadelle aus Wächterin über diese Weit bin, aber niemand weiß, für wie lange noch. Denn das Böse greift um sich, wird immer stärker und hat längst bemerkt, wo die letzte Keimzelle Weißer Magie steckt. Jeden Tag werden die Angriffe gegen die Zitadelle stärker.«
    »Fliegen wir dorthin?«
    »Ja«, erwiderte sie.
    Überrascht stellte Nicole fest, daß es genau die Richtung war, in die Zamorra von Anfang an gewollt hatte. »Sind außer uns noch andere Menschen hier in dieser Welt eingetroffen?« fragte sie von einem der bequemen Schalensitze aus. »Wir suchen sie.«
    Ein leichtes Lächeln umspielte Ansus Mund. »Ich hätte es mir denken können«, sagte sie. »Ja, sie sind in der Zitadelle in Sicherheit. Acht junge Menschen.«
    Zamorra und Nicole atmeten erleichtert auf. Eine Sorge waren sie damit los.
    Zamorra betrachtete die Goldene von der Seite. Zwei entscheidende Begegnungen hatte es bisher gegeben. Bei der ersten war er durch eine magische Beschwörung in den Körper eines lemurischen Prinzen verschlagen worden, der in der Weißen Stadt in einer Dimensionsblase lebte. Vor Jahrtausenden, als Lemuria verging, war diese Stadt auf irgendeine Weise aus der normalen Welt herausgeschleudert worden. Zamorra gelang es, die in einem gläsernen Schrein im Zwangsschlaf liegende lemurische Oberpriesterin Ansu Tanaar zu erwecken und mit ihr zusammen den Dämon Ynnchaar zu besiegen. Nicole Duval war es dann gewesen, die den Weg zu ihnen fand, geleitet von den Impulsen Ansu Tanaars, und ihnen die Rückkehr in ihre Welt ermöglichte. Ansu Tanaar hatte die »Geisterstadt« verlassen und war irgendwo auf der Welt untergetaucht. [1] Sie mußte dann wohl eine Tarnexistenz aufgebaut haben und für das amerikanische Pentagon tätig geworden sein, denn als

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