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0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ausreichender Entfernung von den mordenden Blumen ließ er sie ins Gras sinken und begann den hypnotischen Bann zu lösen. Grundvoraussetzung dafür war, sich den Zugang zu ihrem Geist auf die gleiche Weise zu erschließen, wie es der unbekannte Gegner getan hatte. Zamorra versuchte, das Amulett zu Hilfe zu nehmen und sich gewissermaßen in Nicoles Alpha-Rhythmus-Frequenz hineinzumogeln. Augenblicke später traf er bereits auf eine Sperre, die irgend jemand in ihrem Bewußtsein errichtet hatte. Nicole selbst war es jedenfalls nicht gewesen.
    Zamorras Geistfühler glitten an dieser Barriere ab. Er versuchte, sie zu verstärken, kam aber immer noch nicht durch. Enttäuscht zog er sich wieder etwas zurück. Er konnte zwar versuchen, mit einem Schock-Impuls die Barriere zu zerstören, ging aber dabei die Gefahr ein, daß Nicole einen geistigen Schaden erlitt.
    Er mußte sich etwas anderes einfallen lassen, sie von dem Hypno-Bann zu befreien. Er tastete die Sperre ab und versuchte ihre Struktur zu erfassen. Sie war unglaublich stark und sollte ihr Bewußtseinszentrum abkapseln. Und in diesem Zentrum war vorher ein Selbstmordbefehl eingepflanzt worden, der Nicole zwang, sich den Mordblumen auszuliefern!
    Er versuchte die Sperre zu umgehen, aber auch das klappte nicht. Etwas ratlos verharrte er und versuchte eine neue Vorgehensweise zu entwickeln.
    Sicher, es gab eine Möglichkeit. Nicole konnte die Sperre selbst von innen aufbrechen. Dazu brauchte sie nicht einmal para-begabt zu sein. Aber erstens mußte sie dazu aus der Paralyse wieder erwachen, und zweitens würde sie für dieses Vorhaben nicht empfänglich sein. Der Selbstmordzwang würde wieder die Oberhand ergreifen und in ihr keinen anderen Gedanken mehr zulassen, schon gar nicht den an eine Befreiung.
    Diese Möglichkeit schied also auch aus.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen und zog sich aus ihrem Geist zurück. Er wußte nicht, wie er Nicole aus dem Bann lösen sollte, ohne Gefahr zu laufen, daß ihr Geist dabei Schaden nahm.
    Und in dem Moment, in welchem er aus seiner Halbtrance wieder erwachte und aus der Scheinwelt eines Bewußtseins wieder in die Realität zurückkehrte, spürte er, daß noch etwas anderes geschehen war.
    Während er nicht in der Lage gewesen war, seine Umgebung wahrzunehmen, hatte diese Umgebung gehandelt.
    Das Gras war aktiv geworden!
    Unbeweglich hatte Zamorra neben Nicole gekniet und dabei dem Feind Pflanze die beste Möglichkeit gegeben, anzugreifen. Gräser, lang, unheimlich beweglich und fingerdick, hatten sich um seine Beine geschlungen und sich verknotet.
    Und als er Nicole ansah, erkannte er das Gleiche! Wie Seile legten sich Gräser um Arme und Beine - und schlängelten sich um ihren Hals!
    Auch an Zamorra kroch das Unheimliche empor.
    Sie waren gefesselt und sollten von den Mordpflanzen getötet werden!
    ***
    Zamorras Schrecksekunde währte nicht allzu lange. Er mußte handeln, mußte etwas tun, um zu verhindern, daß sie hier von den Pflanzen getötet wurden.
    Hier schien alles Hand in Hand zu arbeiten. Als er Nicole vor den Hybriden gerettet hatte, waren die Gräser still und heimlich zum Angriff übergegangen.
    Und er stand nach wie vor am Anfang! Er kannte jetzt wohl einigermaßen die Wirkung, nicht aber die Ursache und noch weniger den Verursacher. Wer oder was steckte hinter den ganzen Aktionen?
    Höher krochen die Gräser an ihm empor und versuchten, seine Bewegungsmöglichkeiten noch weiter einzuschränken. Enger und fester wurde die Umschnürung an seinen Beinen.
    Nicole!
    Sie war noch schlimmer dran als er! Und diese verdammten Gräser wuchsen immer weiter und immer schneller und wurden dabei beweglicher und stärker! Einige legten sich bereits um seine Arme und begannen mit geradezu unglaublicher Kraft, sie ihm an den Körper zu pressen, um ihm auch die letzte Chance zu nehmen.
    Er kämpfte gegen die Fesselung an, versuchte auch, sich zu erheben. Doch vom Boden kam er nicht mehr hoch. Zu fest hatten ihn die Pflanzen dort gefesselt.
    Er mußte versuchen, sein Amulett einzusetzen…
    Aber dafür war es bereits zu spät. Er hatte während seiner Befreiungsbemühungen kaum bemerkt, daß es ihm entwunden wurde. Als er seine Hände ausstreckte, um wieder danach zu greifen, erreichte er es bereits nicht mehr. Seine Bewegungsfreiheit war schon zu weit eingeschränkt worden.
    Dennoch versuchte er es ohne Berührungskontakt zu manipulieren und wunderte sich dabei, warum es nicht wie bei früheren Bedrohungen selbsttätig

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