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0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra und der Pentagon-Agent Balder Odinsson vor Australien aktiv wurden, um eine Invasion der dämonischen Meeghs zurückzuschlagen, war Ansu als Odisons Begleiterin mit von der Partie.
    Die Meeghs hatten den versunkenen Kontinent Lemuria wieder auftauchen lassen wollen, um durch die damit verbundene geophysikalische Katastrophe mit sintflutartigen Erscheinungen, Erdbeben und Absinken anderer Kontinente die menschliche Zivilisation zu zerstören und die Weltherrschaft zu übernehmen. Der Plan konnte vereitelt werden, aber in diesem Moment wurde auch offenbar, daß Ansu Tanaar daran gearbeitet haben mußte, die Weiße Stadt in die Realität zurückzuholen. Sie schaffte es jedenfalls, die Stadt tauchte aus ihrer Dimensionsblase auf und ergoß ihr Kriegerheer über die überraschten Meeghs. Doch dann kam die Katastrophe, die Stadt mit all ihren Bewohnern verging im fürchterlichen Vernichtungsfeuer der Dämonenraumschiffe, ehe diese selbst zerstört werden konnten. Der gewaltsame Tod von einigen Millionen Lemurern, die die Weiße Stadt bevölkert hatten, sorgte in Ansu für einen Schockzustand und ließ sie die Erinnerung an alles, was vorher gewesen war, verlieren. [2]
    Danach hatten Zamorra und Nicole die Lemurerin abermals aus den Augen verloren. Und jetzt tauchte sie plötzlich in einer fremden Welt, einer anderen Dimension, überraschend wieder auf und behauptete, Wächterin über diese Welt zu sein!
    Zamorra konnte es immer noch nicht fassen. Wie kam Ansu Tanaar hierher?
    Immer wieder warf der Professor einen Blick in die Runde. Die Sicht aus dem Schweber heraus war einfach fantastisch. Es war, als schwebten sie frei durch die Luft, und doch waren sie von der schützenden Hülle umgeben. In der Ferne tauchte am Horizont ein dunkler Punkt auf.
    Aber Zamorra sah noch etwas anderes.
    Es stand seitwärts von ihnen am Himmel, rund drei Handspannen von der weißen Sonne entfernt, strahlte ebenfalls grell weiß und kam rasch näher.
    Er machte die Goldene darauf aufmerksam. »Was ist das?«
    Sie zuckte zusammen. Ihre goldene Haut ließ kein Erblassen zu, aber Zamorra erkannte dennoch, daß sie erschrocken war. Ihre Hände verkrampften sich.
    »Ein Angriff…«, flüsterte sie. »Ein Angriff des Bösen…«
    ***
    Nicole beugte sich vor und berührte mit ihren Händen die beiden Lehnen der Schalensitze von Zamorra und Ansu Tanaar. »Was bedeutet das?« fragte sie.
    »Das bedeutet«, sagte die Lemurerin tonlos, »daß die Macht des Bösen nicht länger auf den Erdboden und die Pflanzen beschränkt ist. Ich ahnte es bereits, als Tavar mir die Bilder vom Sonnenzwilling zeigte…«
    »Sprich!« verlangte Zamorra. »Was bedeutet das alles?«
    Doch sie schüttelte nur den Kopf. »Es ist jetzt nicht die richtige Zeit«, wich sie aus. »Ich muß…«
    Sie verstummte. Zamorra bemerkte eine Reihe von blitzschnell aufeinanderfolgenden Handbewegungen und spürte mit seinen Para-Sinnen die Befehlsimpulse, die von ihrem Geist ausgingen und irgendein magisches Zentrum des Schwebers erreichten. Er versuchte sich in den Gedankenstrom einzufädeln, aber es gelang ihm nicht so rasch. Die Zauberpriesterin, die schon zu Zeiten des alten Lemurias existiert hatte, verfügte über bedeutend stärkere Para-Kräfte und außerdem über erheblich mehr Übung in diesen Dingen. Immerhin begann Zamorra zu begreifen, nach welchen Grundprinzipien der Schweber gesteuert würde.
    Die helle Lichtkugel kam rasend schnell näher. »Licht als Waffe des Bösen?« wunderte sich Nicole. »Ist das nicht widersinnig? Ist nicht die Macht des Bösen immer durch Finsternis vertreten?«
    Zamorra nickte bekräftigend, der an das seltsam schwarze Licht denken mußte, das sein Amulett abgeschirmt hatte. Aber Ansu Tanaar schüttelte den Kopf.
    »Unter einer entarteten Sonne gibt es keine magische Logik mehr. Hier ist alles anderen Gesetzen unterworfen, die das Böse fördern. Ihr dürft nicht von den Vorstellungen ausgehen, die in unserer Heimat weit gültig sind.«
    »Verdammt noch mal, worin äußert sich denn diese Entartung?« knurrte Zamorra. »Auch Merlin konnte oder wollte mir damals keine konkrete Antwort geben!«
    Die Goldene breitete die Arme aus. »So äußert sie sich«, sagte sie und deutete auf die Landschaft unter ihnen, die von bösartigen Pflanzen übersät war. »Es gibt kein menschliches oder tierisches Leben mehr. Die Mordpflanzen haben sich alles unterworfen und jede andere Lebensform vernichtet. Aber es gibt auch andere Arten der Entartung. Dieses

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