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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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nötigenfalls dann den Rückzug abschneiden.«
    Phil nickte, huschte ins Badezimmer, während ich mich zu einem Sessel in der Zimmermitte tastete.
    Ich setzte mich. Es konnte noch Stunden dauern, und wenn wir Pech hatten, dann war Kenneth schon in der Nähe des Hotels gewesen, als es hier hoch herging. In diesem Fall würden wir ihn nicht mehr zu sehen bekommen. Vielleicht wäre es richtiger gewesen, wir hätten versucht, ihn an dem Haus in der 59. Straße, von dem die Frau gesprochen hatte, zu fassen.
    Es war unnütz, jetzt darüber zu grübeln. Noch bestand Hoffnung, dass er nichts ahnend ins Hotel zurückkommen würde.
    Die Minuten vertröpfelten, fügten sich zu viertel, zu halben und zu ganzen Stunden. Zwei- oder dreimal spannte ich mich, weil ich glaubte, ein Geräusch auf dem Flur zu hören, aber es war immer ein Irrtum.
    Dann, nach mehr als zwei Stunden, als Carel Kenneth wirklich kam, hörte ich als erstes das Stochern des Schlüssels im Schloss.
    Die Smith & Wesson lag auf meinen Knien. Ich nahm sie in die Hand und schob den Sicherungsflügel zurück.
    Die Tür öffnete sich. Gelbes Licht vom Flur her fiel in den Raum, aber es reichte nicht bis zu meinem Platz. Ich sah den Schattenriss eines Mannes. Dann fiel die Tür ins Schloss, und für eine Sekunde wurde es wieder dunkel.
    Im nächsten Augenblick aber flammte das Licht auf, und ich sah mich Carel Kenneth gegenüber.
    Aber war das wirklich Carel Kenneth? Der Mann dort drüben an der Tür war größer, breiter. Er trug einen weiten Stoffmantel, einen grauen, steifen Hut und eine goldgeränderte Brille. Sein rundes Gesicht war von frischer Farbe, und seine. Augen waren dunkel, jawohl dunkel, und ich wusste genau, dass Carel Kenneth graue farblose Augen besaß.
    In nichts erinnerte der Mann an Carel Kenneth, und obwohl ich damit gerechnet hatte, ihn in einer Maske zu sehen, so überraschte mich die Perfektion seiner Veränderung derartig, dass ich für Sekunden gelähmt war.
    Erst als seine Hand zur Tasche des Mantels zuckte, sprang ich auf.
    »Lass das!«, schrie ich. »Hoch mit den Händen!«
    Er schob trotzdem die Hand in die Tasche.
    Ich wollte nicht schießen, ich will nie schießen, wenn ich einen Gangster auf eine andere Weise bekommen kann, und ich schoss auch jetzt nicht.
    Ich sprang ihn an. Er feuerte durch die Tasche hindurch, aber er traf nicht. Noch vor mir erreichte ihn Phil, der aus dem Badezimmer kam wie eine Rakete. Seine Hand mit der Waffe zuckte hoch, traf den Kopf des Mannes. Der steife Hut kollerte herunter. Ich sah schwarze, glatte Haare. Der Mann versuchte, sich gegen Phil zu wenden. Im gleichen Augenblick traf ihn meine Faust. Er fiel um, wie vom Blitz gefällt.
    Phil starrte auf den Mann.
    »Das muss ein Irrtum sein«, sagte er keuchend. »Das ist nicht Kenneth!«
    Ich beugte mich zu dem Reglosen, tastete seinen Kopf ab, fand den überschminkten Rand der Perücke. Kurzerhand griff ich in die schwarzen Haare und riss die Perücke mit einem Ruck herunter. Carel Kenneths dünnes, farbloses Haar kam zum Vorschein, an einer Stelle ein wenig vom Blut aus einer Platzwunde verfärbt.
    Phil stieß die angehaltene Luft aus. Es hörte sich an wie ein Seufzer der Erleichterung.
    »Trotzdem sieht er immer noch nicht wie Kenneth aus«, sagte er.
    »Er wird so aussehen, wenn wir ihm die Schminke aus dem Gesicht gewischt haben und wenn wir die Kontaktlinsen mit der eingefärbten Iris von seinen Augen genommen haben.«
    Der Bewusstlose regte sich. Er schlug die Lider auf. Immer noch waren die Augen braun, aber jetzt aus der Nähe erkannte man den starren, leblosen Blick.
    Dann warf er den Kopf in den Nacken, sein Körper begann in krampfhaften Bewegungen zu zucken. Er riss den Mund auf und brach in ein schrilles, kreischendes Gelächter aus, in ein Gelächter, das nicht endete.
    »Es ist Kenneth«, sagte Phil. »Es ist Carel Kenneth, und er hat den Kenneth-Wahnsinn.«
    ***
    Wir schafften Carel in einer Zwangsjacke weg. Er kam in die Hände von Ärzten. Sie brachten ihn zur Räson, aber es war nicht viel mit ihm anzufangen.
    Er war verrückt, schizophren, wie es die Ärzte nannten. Tage-, wochen-, monatelang konnte ein Mann mit dieser Krankheit sich wie ein normaler benehmen, aber dann packte es ihn, er tobte und heulte.
    Trotzdem konnten wir seine Taten in allen Einzelheiten rekonstruieren.
    Vesters Verhaftung zwang ihn, seine Fähigkeiten zum ersten Mal ins Spiel zu bringen. Er hetzte Lil Donald auf den Gefängniswärter, nachdem er durch Varuzzos

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