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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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Masken. Als Gregor Kenneth noch der Herr der Unterwelt New Yorks gewesen war, lebte sein jüngerer Bruder in Paris. Es hatte eine Periode in seinem Leben gegeben, in der er Schauspieler werden wollte. Aber dann hatte ihn der Machtdrang der Kenneths gepackt, und er war nach New York zurückgekommen, um Gregors Platz einzunehmen. Er hatte die erworbenen Fähigkeiten benutzt.
    »Sie glauben nicht, wie er es versteht, sich zu verändern«, sagte die Frau. »Er wechselt sein Gesicht wie andere Leute ihren Anzug. Manchmal wusste ich selbst nicht, wie er wirklich aussieht. Er benutzt alle Hilfsmittel. Er besitzt Kontaktlinsen, mit deren Hilfe er die Farbe seiner Augen verändert. Er benutzt Paraffinspritzen, um seiner Nase eine andere Form zu geben. Er hat Anzüge, die so wattiert sind, dass er dicker erscheint, und wenn er größer wirken will, trägt er Schuhe mit doppelten Sohlen. Aber nicht diese Hilfsmittel allein machen es, dass seine Masken so perfekt sind. Irgendwie ist es, als habe er kein eigenes Gesicht und könnte jedes Aussehen annehmen, das ihm beliebt, aber auch das ist noch nicht alles. Er selbst hat mir einmal gesagt, dass man nur dann in der Maske eines anderen auftreten darf, wenn die anderen nicht damit rechnen. Sonst, sagte er, nützt die beste Maske nichts. Man muss sich vor dem Licht hüten, und man darf nicht die geringste Unsicherheit zeigen. Wer Unsicherheit zeigt, so sagte er,-der ist verloren, selbst wenn er dem Mann, den er darstellen will, von Natur aus so ähnlich sieht wie ein Zwilling.«
    »Er hat diese Maskeraden nicht im Hotel bewerkstelligt. Wir fanden nur einen Schminkkasten.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Im Hotel verwandelte er sich immer nur von Kenneth in Conolly, und von Conolly in Kenneth zurück. Es war so einfach. Als Kenneth ging er auf sein Zimmer. In einem günstigen Augenblick ging er auf das Zimmer 412. Wenn die Flure zu belebt waren, benutzte er auch eine Strickleiter, die ich herablassen musste. Die Zimmer lagen ja übereinander. Dann kam er durch die Badezimmertür in mein Zimmer und zog sich dort um und schminkte sich zurecht. Er war zu vorsichtig, um irgendwelche von seinen Kenneth-Sachen in dem Conolly-Zimmer zurückzulassen. Als Conolly verließ er das Hotel. Er ging an den G-men vorbei, die Sie als Bewachung vor dem Hotel postiert hatten, und Sie erkannten ihn nicht. Dann fuhr er nach der 59. Straße. Er hat dort ein Haus, und erst dort verwandelte er sich in den Schwarzen oder in Baker oder in Alvaron.«
    Ich ließ ihr das Protokoll vorlegen. Sie unterschrieb es.
    »Sperrt sie ein!«, befahl ich den Polizisten des Reviers. »Wir holen sie morgen ab.«
    Während Lil Donald weggeführt wurde, rief ich das Atlantic Hotel an. Ich erkannte die Stimme des Nachtportiers. »Ist Conolly zurückgekommen?«, fragte ich.
    »Nein, Sir!«
    Ich legte auf, nahm den Jaguar und fuhr zum Hotel.
    ***
    Ich ließ den Wagen in einem Parkhaus stehen, das eine ganze Anzahl von Straßenzügen vom Hotel entfernt war. So konnte ich sicher sein, dass Conolly ihn auch nicht durch einen Zufall entdeckte.
    Als ich die Hotelhalle betrat, war sie wie ausgestorben. Nur der Nachtportier stand mit blassem Gesicht hinter seiner Theke. Nichts sah ungewöhnlich aus, und niemand konnte auf den Gedanken kommen, dass vor einigen Stunden in dieser Hotelhalle ein kleines Feuerwerk stattgefunden hatte. Selbst die Spuren des zerschossenen Tintenfasses waren sorgfältig entfernt worden.
    »Ist Agent Decker auf Zimmer 412?«, fragte ich.
    Der Portier nickte. »Er hat den Reserveschlüssel mitgenommen und sich eingeschlossen.«
    »Okay, ich gehe jetzt ebenfalls hinauf. Werden Sie Ihre Nerven behalten, wenn Conolly kommt?«
    »Ich hoffe es, Agent. In der Bar befindet sich ein G-man, der nötigenfalls eingreifen kann. Agent Decker gab mir Anweisungen, nichts Ungewöhnliches zu tun. Wenn Conolly den Schlüssel für sein Zimmer verlangt, soll ich ihn ihm geben. Falls er mich irgendetwas fragt, soll ich genauso antworten, wie ich es auch tun würde, wenn nichts geschehen wäre.«
    »Am besten vergessen Sie, dass überhaupt etwas geschehen ist«, sagte ich und ging hinauf zum Zimmer 412.
    Ich klopfte und rief Phil zu, dass ich es sei. Er öffnete. Im Zimmer brannte kein Licht. Phil schloss wieder ab und schaltete eine kleine Taschenlampe ein.
    »Ich habe die Frau«, sagte ich leise. »Sie hat bereits gestanden. Wenn ihn nicht irgendetwas oder irgendwer gewarnt hat, wird er kommen. Geh du ins Badezimmer. Du kannst ihm

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