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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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Unter jedem Abdruck stand, wo er gefunden, in welchem Zustand er gewesen war und wem er gehörte, falls man das letztere hatte feststellen können.
    Zunächst einmal gab es eine ganze Reihe von Fingerabdrücken Slim Gunneys und Rag Tymes. Chicago hatte uns die Unterlagen der Gangster geschickt; unsere Experten hatten also keine Schwierigkeiten gehabt, sie zu identifizieren. Alle diese Abdrücke waren frisch. Selbstverständlich fehlten auch Abdrücke von Alvaron selbst nicht.
    Dann aber lauteten die Unterschriften:
    Abdruck 24; vom Stuhl in Zimmer 12. Abdruck verwischt, Alter mindestens vier Tage. In der Kartei nicht identifiziert.
    Abdruck 27, Schrank im Schlafzimmer des Wirtes. Deutlicher Abdruck einer ganzen Hand. Alter dieses Abdruckes nur wenige Stunden, jedoch ohne Linien.
    Stammt von einer behandschuhten Hand.
    In diesem Stil ging es weiter. Außer den Abdrücken des Wirtes, Alvarons, Gunneys und Tymes gab es nur alte Abdrücke. Frisch waren außerdem nur die Spuren einer behandschuhten Hand. Es gab siebzehn solcher Abdrücke und zwar in beiden Tatzimmern.
    Mich packte eine gewisse Aufregung. Ich rief die Zentrale an und fragte, ob sie wüssten, wohin Phil gegangen sei. Sie konnten es mir nicht sagen, aber wenig später rief Phil selbst an.
    »Bleib im Büro«, sagte er. »Es kann noch ein oder zwei Stunden dauern, bis ich komme, aber das Warten lohnt sich.« Unmittelbar nach Phils Telefongespräch rief mein Kollege Calway an.
    »Jerry, der Chef hat mich und Sander losgeschickt, um Derlano zu beschützen. Ich täte es ja gern, aber der Junge ist verschwunden. Wir haben in dem Büro, in seiner Wohnung und in seiner Stammkneipe gesucht. Leider nichts zu machen. Er ist einfach weg.«
    »Wo seid ihr jetzt? Ich komme raus!«
    Wir trafen uns am Pier. Zusammen mit den beiden Männern von der Überwachung bemühte ich mich, Tertio Derlano aufzustöbern. Wir krochen in einer Menge finsterer Kaschemmen herum, wir fragten zwei Dutzend Leute, und wir suchten schließlich nicht mehr nur nach Derlano, sondern nach seinen Brüdern und dem dritten Gangster, nach Tonio Maruzzö. Die Burschen blieben so unauffindbar, als wären sie mit hundert Pfund Blei an den Füßen ins Hafenbecken gesprungen.
    Schließlich gaben wir es auf . Ich informierte das zuständige Revier und bat um sofortige Nachricht, falls einer von den vier Gangstern gesehen würde. Dann fuhr ich, mich selbst innerlich beschimpfend, ins Hauptquartier zurück.
    Es war inzwischen zehn Uhr geworden. Ich hätte nichts von der Überwachung sagen sollen. Derlano hatte sich dem unerwünschten Schutz kurzerhand entzogen.
    ***
    Im Office saß Phil. Er empfing mich mit einer Schimpfkanonade.
    »Du solltest auf mich warten, zum Henker. Jetzt warte ich seit zwei Stunden auf dich.«
    »Tut mir leid, aber es ging nicht anders. Derlano ist in genau dem Augenblick verschwunden, in dem ich ihn überwachen lassen wollte.«
    »Vielleicht ist Derlano nicht mehr wichtig. Ich habe einiges herausgefunden. Erinnerst du dich an unser Gespräch von gestern? Es war uns so rätselhaft, dass Baker und Alvaron plötzlich Taten begangen haben sollten, zu denen sie ihrem Charakter nach einfach nicht fähig sein konnten. Ich sprach von Hypnose, du hingegen tipptest auf Maskerade. Wir brachen das Gespräch ab, als wir vor dem Atlantic Hotel ankamen. Heute Morgen, während du im Hafen warst, brachten sie den Kram.«
    Er zeigte auf den Papierwust, den die Mordkommission und die technischen Abteilungen geliefert hatten. »Hast du ihn durchgesehen? Es sind siebzehn Fingerabdrücke einer behandschuhten Hand darunter.«
    »Ja, ich weiß. Und?«
    »Im Baker-Fall fanden sich Abdrücke einer behandschuhten Hand auch in Bakers altem Ford. Mir schien irgendein Zusammenhang zu bestehen. Ich fuhr zum Gefängnis hinaus, aber ich fand die beiden Beamten nicht, die in jener Nacht die Torwache hatten. Sie sind vom Dienst suspendiert worden. Ich konnte nur zwei Leute sprechen, die Baker in jener Nacht gesehen hatten; den Mann, der die Waffen ausgibt, und den Oberbeamten, der Bakers Meldung zum Dienstantritt entgegengenommen hat. Ich kniete ihnen auf der Seele, und ich zwang sie, genau nachzudenken. Hatte Chris Baker in der fraglichen Nacht Handschuhe getragen? Der Mann, der die Waffen ausgibt, bejahte schließlich die Frage. Er glaubte, sich genau zu erinnern, dass der Gefängniswärter Handschuhe trug, und das ist ungewöhnlich, denn Handschuhe gehören nicht zur normalen Uniform der Gefängniswächter, und es

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