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018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ihn!
    Sein Fuß setzte in der Mitte des Pflanzenkreises auf – und sofort reagierte der Feind. Blitzschnell zog sich die Schlinge zu. Es war, als würde eine große Hand hart zupacken.
    Cruvs Kehle entrang sich ein erschrockener Schrei. Die Schlingpflanze riß ihn mit einem Ruck um. Er fiel auf den Rücken.
    Der Aufprall war so hart, daß er den Dreizack verlor.
    Ihm wurde angst und bange. Bestürzt versuchte er sich seine Waffe wiederzuholen. Die Pflanze schleifte ihn über den Boden, vom Dreizack weg.
    Der Gnom streckte seinen kleinen Körper verzweifelt, und es gelang ihm im allerletzten Augenblick, den Schaft seiner Waffe in die Hand zu kriegen.
    Seine Finger krampften sich darum herum. Während er weiter über den Boden gezogen wurde, bäumte er sich auf. Steine hämmerten in seinen gedrungenen Leib. Dornen rissen ihm die Haut auf. Die Schlingpflanze ließ ihn nicht los.
    Er krümmte sich, holte mit dem Dreizack aus und stach zu. Die drei Spitzen drangen in den armdicken Pflanzenarm, der wild hochzuckte.
    Grüner Schleim quoll aus den Wunden, die Cruv dem Feind geschlagen hatte. Die Pflanze ließ den Gnom los und peitschte pfeifend durch die Luft.
    Cruv erkannte seine Chance sogleich. Er sprang auf, wirbelte herum und ergriff die Flucht. Doch die verletzte Pflanze wollte ihn nicht entkommen lassen.
    Der faserige Arm schnellte hinter ihm her und wickelte sich um seine Brust. Cruv stöhnte auf. Er wand sich wie ein Wurm, kämpfte um seine Freiheit, doch die Schlingpflanze hielt ihn unwiderstehlich fest.
    Diesmal schleifte sie ihn nicht, sondern hob ihn hoch. Es sah aus, als wäre er von einem Elefantenrüssel gepackt worden – und nun befand er sich auf dem Weg zu dem Maul, das ihn verschlingen wollte.
    Er sah es.
    Gierig war es aufgerissen. Eine große violette Blüte, deren Rand gespickt war mit langen, dornenartigen weißen Zähnen. Der Kelch war tief. Ein Schlund, aus dem es kein Entrinnen gab. Wer da hineingeriet, der war verloren.
    Über diesem vor Gier zitternden und zuckenden Maul sah Cruv ein schwarzes, starres Auge. Wie ein haßloderndes Höllenauge glotze es ihn an.
    Du bist nicht mehr zu retten! schrie es in Cruv.
    Seine arme Seele lehnte sich verzweifelt dagegen auf. Unzählige Gefahren hatte er – oft im allerletzten Moment – überstanden.
    Sollte ihn das Glück nun verlassen haben? Mußte er in diesem gierig aufgerissenen Schlund sterben?
    Der Pflanzenarm riß ihn darauf zu. Aus dem Blütenmaul blubberte etwas, das Ähnlichkeit mit Speichelbläschen hatte. Zäh tropfte der widerliche Pflanzengeifer auf den Boden. Mit besorgniserregender Schnelligkeit flog Cruv durch die Luft.
    Er richtete den Dreizack auf das riesige Pflanzenmaul. Fest klemmte er ihr den Dreizack tief in den pulsierenden Rachen.
    Die harten Blütenränder mit den spitzen, scharfen Zähnen klappten zusammen. Doch Cruv befand sich nicht in dem violetten Maul. Er war noch draußen, spürte, wie die drei Spitzen seiner Waffe etwas Weiches durchstießen und wie ein heftiges Beben durch den Pflanzengegner ging – Sekunden später verfärbte sich die Blüte. Sie wurde welk, verformte sich. Das Pflanzenmaul klaffte zuckend auf und gab den Dreizack frei. Der faserige Schlingarm verlor seine Kraft, fiel herab und ließ den Gnom los.
    Cruv rollte über den Boden. Wie ein Gummiball federte er gleich wieder hoch und verfolgte, was mit der Todespflanze weiter passierte. Sie verformte sich noch mehr, bekam faulende Stellen, von denen ein bestialischer, ätzender Gestank ausging. Die Blätter wurden zu dampfendem Schleim, der rasch trocknete und krustig erstarrte.
    Cruv wischte sich den Schweiß von der Stirn und atmete erleichtert auf. Diesmal war es sehr knapp gewesen. Er hatte schon nicht mehr geglaubt, mit dem Leben davonzukommen. Um so mehr freute er sich darüber, daß er die gefährliche Pflanze besiegt hatte.
    Aber sie war nur eine von vielen Gefahren, die dieser Schreckenswald in sich barg. Würde Cruv eine davon zum Verhängnis werden?
    ***
    Wir hatten einen neuen, großen Erfolg zu verbuchen. Es war uns gelungen, Ammorgh, den gefährlichen Geierdämon, und sein Gefolge unschädlich zu machen. Blackrock Hall, das schottische Schloß, war kein Stützpunkt des Bösen mehr, und das kleine Dorf Morglanssie hatte aufgehört, eine Menschenfalle zu sein.
    Darüber hinaus war es Mr. Silver gelungen, Ammorghs Höllenschwert in seinen Besitz zu bringen. Hierbei handelt es sich um eine außergewöhnliche Waffe. Geschmiedet auf dem Amboß des

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