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018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Bestehen. Frank schlug vor, daß wir alle an dieser großen Feier teilnehmen – du, Silver, Lance Selby, seine neue Freundin Oda, Roxane und ich. Außer Roxane könnten wir alle kommen.«
    Die Idee war wirklich nicht schlecht. Wenn sich schon mal eine solche Gelegenheit bot, sollten wir sie nützen. Bis Cullkirk waren es – Luftlinie – etwa hundert Kilometer. Vicky sagte, sie habe mit Lance und Oda bereits gesprochen. Die beiden, die in der Chichester Road neben uns wohnten, wären bereit gewesen, sich mit meiner Freundin nach Cullkirk zu begeben. Lance freute sich auf ein Wiedersehen mit Frank Esslin.
    »Okay«, sagte ich und entschied damit gleich für Mr. Silver mit.
    »Dann kehren wir morgen nicht nach London zurück, sondern fahren nach Cullkirk, wo ihr im Laufe des Tages zu uns stoßen werdet.«
    »Ich freu’ mich drauf, Tony.«
    »Ich mich auch. Bis morgen also«, sagte ich und legte auf, nachdem ich einen Kuß durch den Draht geschickt hatte.
    Cullkirk – ein Wiedersehen mit Frank Esslin, ein paar Tage Erholung, eine schöne Zeit, mit Freunden zusammen…
    So stellte ich es mir vor. Aber es sollte anders kommen. Ganz anders!
    ***
    Sein Name war Atax. Man nannte ihn die Seele des Teufels. Er war geschlechtslos und herrschte grausam über die Spiegelwelt.
    Immer neue Teufeleien entsann er, um den Menschen das Leben zur Hölle zu machen.
    Selbst trat er nicht allzu gern ins Rampenlicht. Er zog lieber im verborgenen seine Fäden und verbreitete Angst und Schrecken auf der Erde. Viele unglückliche Menschen hatten durch ihn schon ihr Leben verloren.
    Er hielt sich für unbesiegbar, und vielleicht war er das auch. Er sah aus wie ein grauenerregendes Ungeheuer. Sein transparenter Körper war mit violett schillernden Adern durchzogen. Er war ein zeitweilig spiegelndes Scheusal, das sein Aussehen nach Belieben verändern könnte.
    Seit langem war ihm Tony Ballard, der Dämonenhasser, und dessen Team ein Dorn im Auge. Hin und wieder reizte es ihn, dem Dämonenjäger persönlich gegenüberzustehen, doch zumeist beherrschte er sich und schickte andere vor. Er befürchtete insgeheim, Tony Ballard könnte ihn durch Glück oder Zufall besiegen. Das hätte er zwar niemals zugegeben, aber es war so.
    Als er grübelnd auf seinem Nebelthron saß und sich neue Bosheiten überlegte, die in der Lage waren, den Ruhm der Hölle zu vergrößern, trugen ihm schwarzmagische Geistfühler zu, was Tony Ballard mit seiner Freundin Vicky Bonney vereinbart hatte.
    In Cullkirk wollten sie sich alle treffen.
    Wunderbar! dachte Atax. Dann habe ich fast das gesamte Ballard-Team – bis auf Roxane und Vladek Rodensky – in diesem kleinen schottischen Fischerdorf beisammen.
    Er sprang vom Nebelthron auf. Böse funkelten seine Augen, und er wußte schlagartig, was er als nächstes unternehmen würde…
    ***
    Die Kratzwunden brannten wie Feuer. Cruv beachtete den Schmerz nicht. Vielleicht klingt es verrückt, aber der Gnom freute sich sogar darüber, denn wer Schmerzen empfindet, der lebt.
    Grimmig blickte er auf die fleischfressende Pflanze, die er besiegt hatte. Er drückte den Schaft seines Dreizacks an seine Lippen und küßte ihn.
    »Du bist mein Lebensretter. Ohne dich wäre ich unweigerlich verloren gewesen. Wir beide dürfen uns niemals trennen, denn an dem Tag, wo du mir nicht mehr zur Verfügung stehst, muß ich sterben.«
    Cruv blies seinen Brustkorb auf. Er hatte von anderen Welten gehört, die weniger gefährlich waren als Coor. Aber wie gelangte man dorthin?
    Cruv hätte Coor ohne Wehmut verlassen. Er hing nicht an dieser feindseligen Prä-Welt, in der es Saurier und Drachen, Monster und böse Zauberer gab.
    Meine Heimat wäre da, wo es mir gut ginge, dachte er manchmal wehmütig. Aber er würde Coor wohl niemals verlassen können. Er würde weiterhin täglich um sein Leben kämpfen müssen – bis er eines Tages diesen immerwährenden Kampf verlieren würde.
    Er schüttelte sich. »Was für düstere Gedanken«, brummte er, »nachdem du doch eben erst einen großen Sieg errungen hast. Sollte dich das nicht fröhlich stimmen?«
    Er setzte seinen Weg fort. Die Feindseligkeit des Waldes verdichtete sich spürbar. Aber Cruv mußte hier durch, denn jenseits dieses Waldes gab es zahlreiche größere und kleinere Höhlen, von denen ihm eine als Schlupfwinkel dienen sollte. Wenn er Glück hatte, würde er da eine Weile gefahrlos leben können.
    Der Gnom ging an einem Busch vorbei, dessen Zweige und Blätter sich über den Pfad wölbten.

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