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0190 - Admiral Gecko

Titel: 0190 - Admiral Gecko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erschöpft hielt Gecko inne. Das war so ziemlich die längste Rede, die er je in seinem langen Leben gehalten hatte. Gegen Zbrons zeitweilige Redeexzesse war es natürlich nur ein minderwertiger Versuch, aber immerhin wurde der Rüssel des Unithers vor Neid etwas blasser. Er gab keine Antwort.
    Die Minuten verstrichen langsam. Dann erfolgte der Start.
    Alle Antigravfelder waren eingeschaltet, um den ungeheuren Andruck zu kompensieren, der bei der unvorstellbaren Beschleunigung wirksam wurde. Der Planet wurde in wenigen Minuten zu einer Kugel, dann zu einem leuchtenden Stern.
    Vor der TRAMP lagen nur noch die äußeren Planeten des Systems und die Absperrkette der Jäger. In diesen entscheidenden Minuten sprach niemand in der Kommandozentrale ein Wort. Der Pilot Zbron überwachte die Kontrolltafeln und nahm kleinere Kurskorrekturen vor. Navigator Vlck beobachtete die Orterschirme, ohne eine Spur der Jäger zu entdecken. Nebenan im Funkraum versuchte Stozi noch immer, Verbindung zu terranischen Einheiten zu erhalten. Der zweite Pilot Brcl saß auf der anderen Seite neben Zbron und kontrollierte das einwandfreie Funktionieren des Antriebs.
    Lediglich Gecko hatte nichts zu tun. Trotzdem empfand er diesmal keine Langeweile. Er ließ den Frontbildschirm nicht aus den Augen. Auf ihm war nichts zu erkennen. Einige der Planeten glitten langsam seitlich vorbei, aber ihre Geschwindigkeit erhöhte sich laufend. Die TRAMP wurde immer schneller. Im Heckbildschirm schrumpfte die unbekannte Sonne zusammen. Das Schiff raste auf die Bahn des äußersten Planeten zu. „Hundertfache Lichtgeschwindigkeit erreicht", sagte Zbron ruhig. Die TRAMP befand sich bereits im Linearraum zwischen Einsteinuniversum und Hyperraum. Die bekannten Effekte traten ein, vermochten aber nicht, die freie Sicht zu beeinträchtigen. Plötzlich, wenige Minuten vor der entscheidenden Phase der Flucht, tauchten einige Träumer auf. Sie waren transparent und nahezu farblos. Ohne von dem Schutzschirm oder von der Hülle der TRAMP aufgehalten werden zu können, kamen sie in die Zentrale und bildeten einen telepathischen Block.
    Ihre Gedankenimpulse waren stark genug, um auch von dem schwachen Telepathen Gecko empfangen und verstanden werden zu können. Der Weg ist frei - wir wünschen einen glücklichen Flug.
    Gecko rutschte aus dem Sessel und stellte sich in Positur. „Wir danken euch für eure Unterstützung, Träumer. Mögen die Jäger euch niemals finden. Vielleicht kehren wir später einmal zurück und suchen euch auf. Wir werden als Freunde kommen."
    Die Antwort lautete: Wir erwarten euch jederzeit. Und wir danken euch auch. Ihr habt uns einen großen Dienst erwiesen.
    Ehe Gecko erneut antworten konnte, waren die seltsamen Gestalten verschwunden. Sie kehrten ins All und später zu ihrem Planeten zurück. Zurück in ihre Körper, die in den Traummaschinen ruhten. Gecko teilte Zbron mit, was er gehört hatte. Der Unither nickte. „Dann ist es soweit. Der Weg ist frei-wir schaffen es." Der Weg war frei. Nur ein einziges Schiff, in seiner plumpen Form an ein riesiges Ei erinnernd, tauchte seitlich auf, verlor sich jedoch innerhalb des Bruchteils einer Sekunde in der Unendlichkeit. Hoffnungslos war es zurückgeblieben. Ehe es beschleunigen konnte, war die TRAMP viele Milliarden Kilometer entfernt, hatte vielleicht den Kurs geändert und war im Nichts untergetaucht. Die Sonne wurde zu einem kleinen Stern.
    Als die TRAMP tausendfache Lichtgeschwindigkeit erreichte und immer noch schneller wurde, war die Gefahr gebannt. Das so gefährlich beginnende Abenteuer auf dem Planeten der Träumer war nun nur noch eine interessante Episode in der Erinnerung aller Beteiligten. Die eigentliche Aufgabe lag noch vor ihnen.
    Eine Aufgabe, an der sich bisher jeder die Zähne ausgebissen hatte. Gecko war entschlossen, sie zu bewältigen.
    Das Verschwinden Rhodans hatte sich nicht nur auf das Solare Imperium, sondern auf alle Rassen der Galaxis verheerend ausgewirkt. Lose Bündnisse fielen auseinander, und alte Streitigkeiten flackerten wieder auf. Der Zusammenhalt ging verloren, und aus Freunden wurden erbitterte Gegner. In allen Teilen der Milchstraße begannen blutige Schlachten um die Vorherrschaft. Das Fehlen einer lenkenden Hand machte sich bemerkbar. Die Akonen hatten das ehemalige Arkonidenreich blitzschnell überschwemmt und in Besitz genommen. Es gab niemand, der sie daran gehindert hätte. Auch das Reich der Blues zerfiel immer mehr. Die verschiedenen Rassen dieses

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